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Saarländische Autofaster trafen sich zum Erfahrungsaustausch:Mit dem Bus kommt man auch in entlegene Ecken

1856 Frauen und Männer beteiligten sich 2016 an der „Aktion Autofasten“, 523 davon im Saarland. Einige Autofaster berichteten am 16. März in Saarbrücken über ihre Erfahrungen.
Autofaster trafen sich in Saarbrücken zu einem Erfahrungsaustausch (v.li), Ralf Weinert, Marco Rach und Hans Holderbaum
Datum:
17. März 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Saarbrücken - Genau 1856 Frauen und Männer beteiligten sich in diesem Jahr an der „Aktion Autofasten“, zu der die Evangelische und die Katholische Kirche aufgerufen haben, 523 davon im Saarland. Einige Autofaster trafen sich am 16. März in Saarbrücken, um über ihre Erfahrungen zu berichten. Ihr Fazit: Man könne viel öfter auf das Auto verzichten und auf andere Verkehrsmittel ausweichen, als zunächst gedacht. Und: der Öffentliche Personennahverkehr mit Bussen und Bahnen sei besser als sein Ruf. Trotzdem gebe es noch einiges zu verbessern. Die Vorschläge konnten dann gleich mit Peter Gentes vom Saarländischen Verkehrsverbund (saarVV) diskutiert werden. Marco Rach aus Saarbrücken-Altenkessel nahm zum ersten Mal an der „Aktion Autofasten“ teil. Er hatte eines der 200 vom SaarVV zur Verfügung gestellten Freitickets zur Fastenaktion gewonnen und ist täglich mit dem Bus zur Arbeit ins Zentrum der Landeshauptstadt gefahren. „Dabei habe ich Leute getroffen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe“, erzählt er begeistert. Zudem sei er mit dem Bus viel entspannter ans Ziel gekommen. Deshalb will er nun öfter den Bus nutzen und hat sich für den Rest der Fastenzeit Wochenkarten gekauft. Hans Holderbaum aus Völklingen ist schon ein alter Hase bei Autofasten. Er ist bereits zum sechsten Mal dabei und nutzt vor allem die Kombination von Bahn und Fahrrad. „Mit dem Rad muss ich keinen Parkplatz suchen, stehe nicht im Stau, bin deshalb schneller und es sei billiger“, berichtet er von seinen Erfahrungen. Ralf Weinert aus Saarhölzbach hat im zweiten Jahr mitgemacht. Er ist mit der Bahn zur Arbeit nach Saarlouis gefahren. Man brauche mehr Zeit, denn manchmal sei die Bahn auch unpünktlich, hat er festgestellt. Trotzdem überwiegten die positiven Erfahrungen. Weil er eine Woche Urlaub hatte, erkundete er in dieser Zeit mit seinem gewonnen Freiticket touristisch das Saarland. Man komme mit dem Bus auch in entlegene Ecken, erzählt er von seinen Touren. In der Diskussion mit Gentes ging es dann vor allem um die Preisgestaltung im saarVV mit seinem Wabensystem. Das führt dazu, dass es für Nutzerinnen und Nutzer teuer wird, wenn sie auf kürzeren Strecken mehrere Waben durchqueren. Gentes hofft, dass es irgendwann einmal einen entfernungsabhängigen Tarif geben wird. Doch einen Zeitpunkt für die Einführung könne er noch nicht nennen. Angeregt wurde von den Autofastern die Einführung eines dreitägigen Saarland-Tickets, wie es auch in anderen Regionen gebe, und einen besseren Service für Menschen mit Behinderungen. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es die Aktion Autofasten weiter geben müsse. Die Aktion sei wichtig für den Klimaschutz und habe einen persönlichen Gewinn. Radfahren oder zu Fuß gehen entspanne, öffne den Blick für die Natur und sei zudem gut für die Gesundheit. Die Aktion Autofasten wurde in diesem Jahr zum 19. Mal durchgeführt. Sie will eine Möglichkeit bieten, bewusster unterwegs zu sein. Im Mittelpunkt steht das Ausprobieren, wie viel Auto im Alltag wirklich sein muss.