Amelie Thewes aus Schmelz nimmt am „Praktikum im Norden“ des Bonifatiuswerks teil:Mit einem Koffer voller Erwartungen nach Stockholm
Schmelz/Paderborn – Schweden, Norwegen, Dänemark, Island, Lettland und Estland: das sind die Reiseziele für 22 junge Menschen aus 14 deutschen (Erz-)Bistümern in den kommenden Wochen. Mit dem „Praktikum im Norden“ des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken erfahren sie, was es heißt, in einer jungen, wachsenden aber materiell armen Kirche den Glauben als Minderheit zu leben und helfen einige Monate in kirchlichen Institutionen mit.
Mit dabei ist auch Amelie Thewes aus Schmelz. Die 18-Jährige wird ab Ende August für zehn Monate die katholische Gemeinde St. Eugenia in Stockholm unterstützen. Dort erwarten sie unterschiedliche Aufgaben, sei es in der Studentengruppe der Gemeinde, der Caritas oder der katholischen Buchhandlung, die in St. Eugenia angesiedelt ist. „Ich möchte gerne ein neues Land, dessen Sprache und Kultur kennenlernen sowie das Jahr nutzen, um mich persönlich weiterzuentwickeln. Das ‚Praktikum im Norden‘ bietet vielfältige Möglichkeiten, sich in einer Kirchengemeinde zu engagieren, woran ich sehr interessiert bin, da ich mit meiner Gemeinde viele schöne Erinnerungen, nette Menschen und eine gute Gemeinschaft verbinde. Diese positive Glaubenserfahrung und die Haltung, dass jeder mit seiner Art willkommen ist, gebe ich gerne an Andere weiter“, erklärt die junge Frau, die diesen Sommer am Hochwald-Gymnasium in Wadern ihr Abitur abgelegt hat, ihre Beweggründe für ein Praktikum im Norden. Kirchliches Engagement ist für die 18-Jährige kein Fremdwort: Seit 2013 ist sie bei den Messdienern aktiv und hat dort schon viele Projekte organisiert. Im Jugendforum der Gemeinde hat sie bei der 72-Stunden-Aktion mitgearbeitet und als Betreuerin bei Ferienfreizeiten und Pfarrfesten geholfen. Mit jedem Tag steigt die Vorfreude auf den Auslandseinsatz: „Ich habe mich bei der Sprachlern-Plattform Babbel angemeldet und lerne nun fleißig Schwedisch“, sagt Amelie Thewes.
Zur Vorbereitung gehörte auch ein Seminar beim Bonifatiuswerk in Paderborn gemeinsam mit den anderen Praktikantinnen und Praktikanten. Welche kulturellen Begebenheiten muss ich in meinem Praktikumsland beachten? Wer ist meine Ansprechperson vor Ort? Was muss ich wegen der Corona-Pandemie beachten? Antworten auf die Fragen der Freiwilligen lieferten die Verantwortlichen für das Programm, Marisa Grummich und die Projektkoordinatorin, Ricarda Clasen. Zusätzlich gab es die Möglichkeit, Tipps und Hinweise aus erster Hand, von den ehemaligen Freiwilligen, zu erhalten.
„Das Wagnis eingehen und ein neues Land in seiner ganzen Vielfalt entdecken: Mit unserem „Praktikum im Norden“ ermöglichen wir jedes Jahr jungen Freiwilligen die Chance, diesen Schritt zu gehen. Dort werden sie Menschen begegnen, die auf eindrucksvolle Weise ihren Glauben in einer Diaspora-Situation leben. Mit ihrem caritativen Engagement vor Ort werden die Freiwilligen Teil einer Gemeinschaft, die oftmals über das Praktikum hinweg trägt und prägende Spuren auf ihrem weiteren Lebensweg hinterlässt. Ebenso erleben sie wie wertvoll es ist, Weltkirche zu sein, gerade in diesen Zeiten der Verunsicherung bietet diese Erfahrung die Chance, unterschiedliche Nationalitäten zu verbinden, in den Dialog zu treten und Solidarität zu üben“, sagt der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, über das Programm.
Das „Praktikum im Norden"
Mit dem „Praktikum im Norden" machen sich jährlich rund 20 junge Menschen auf den Weg nach Nordeuropa und ins Baltikum. Dort gewinnen sie unmittelbare Einblicke in das kirchliche Leben in der Diaspora. Es ist ein Kooperationsprogramm zwischen dem Bonifatiuswerk und dem Newman Institut im schwedischen Uppsala. Finanzielle Unterstützung erhält es auch vom Erzbistum Paderborn.
(red/uk)