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Rudolf Düber als Direktor in den Ruhestand verabschiedet:Mit ihm geht ein „glaubwürdiger Caritas-Mann“

Authentisch, zuverlässig, manchmal ein Querdenker und dabei immer glaubwürdig in seiner Arbeit für die Caritas: Caritas-Direktor Rudolf Düber wurde in den Ruhestand verabschiedet
Rudolf Düber (2.v.r.) und sein Nachfolger Eberhard Köhler (4.v.r.) haben Dübers Vorgänger Alfons Hassel in die Mitte genommen. Rechts: Telefonseelsorger Bernd Wagener und links Vorstandsvorsitzender Werner Hammes.
Datum:
31. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Betzdorf – Seine Verabschiedung in den Ruhestand, aber sicher keinen Abschied von seinem Einsatz für arme und benachteiligte Menschen hat am 30. Mai Caritas-Direktor Rudolf Düber gefeiert. Rund 300 Gäste verabschiedeten den Direktor des Caritasverbands Rhein-Wied-Sieg in der Stadthalle Betzdorf. Gleichzeitig wurde Dübers Nachfolger, Eberhard Köhler, in seinem neuen Amt willkommen geheißen. Den Beginn der Feier leitete eine Andacht ein, die von Dechant Rudolf Reuschenbach und Dechant Thomas Darscheid zelebriert wurde und die der Caritas-Chor musikalisch gestaltete. Anschließend würdigten zahlreiche Weggefährten aus Politik, Kirche und Institutionen Dübers langjähriges Engagement und seinen Einsatz für die Caritas und damit für die Menschen der Region. Besonders prägnant fasste sein Wirken Caritas-Diözesandirektorin Dr. Birgit Kugel zusammen, die Düber auch die goldene Ehrennadel der Caritas verlieh: „Als Diakon und Caritasdirektor war Rudolf Düber ein glaubwürdiger „Caritasmann“ mit Herz, Verstand und einer ganz tiefen Spiritualität“. Landrat Michael Lieber vom Kreis Altenkirchen betonte, mit Düber gehe „eine Ära“ zu Ende. „Er hat die Sozialpolitik in unserer Region geprägt. Sein Credo war immer: Der Mensch steht im Mittelpunkt“. Der bischöfliche Beauftragte der Aktion Arbeit, Dr. Hans Günther Ullrich, dankte Düber für seinen fortdauernden Einsatz für Langzeitarbeitslose. Er bescheinigte Düber Professionalität, Kompetenz, Kreativität und besonders „viel Herz“. Düber sei stets authentisch in seinem Tun gewesen und habe den Begriff Nächstenliebe ausgefüllt, bestätigte auch der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbands, Werner Hammes, der durch die Feier führte. Caritas-Telefonseelsorger Bernd Wagener sagte in seinem persönlichen Rückblick, Düber habe sein Diakonat immer politisch, mit der besonderen Option für die Armen verstanden. 24 Jahre Caritas und insgesamt 48 Jahre Berufsleben liegen hinter Düber. Der gelernte Kaufmann und Schriftsetzer ließ sich nebenberuflich zum Diakon ausbilden und wurde 1988 geweiht. 1992 fing er im Fachdienst Gemeindecaritas an und wurde 1995 offiziell Geschäftsführer der Geschäftsstelle Betzdorf. 2008 kam die Leitung der Geschäftsstelle Neuwied hinzu. Dem 63-Jährigen lagen immer die am Herzen, die aus der Gesellschaft „herausfallen“, wie er immer wieder betonte: Langzeitarbeitslose, Ältere, Menschen mit geringer Bildung. Für diese gesellschaftlich benachteiligten Gruppen brachte Düber viele Projekte auf den Weg, wie die Laudatoren hervorhoben. Beispielhaft nannten sie etwa das Mehrgenerationenhaus Gelbe Villa, die Ambulante Hospizgruppe, Willkommenspaten für Flüchtlinge oder die Tschernobyl-Nothilfegruppe. Düber dankte in seiner Abschiedsrede seiner Familie und seinen Kollegen und verdeutlichte noch einmal seine Einstellung: „Solidarität, das gegenseitige Halten, ist das Wesentliche.“ Dem Druck der Konkurrenzgesellschaft, der Ungleichheit und Prekarisierung könne man nur begegnen, indem man etwas wage. Für ihn sei das der Versuch, aus dem Evangelium zu leben, zuerst in der Tat und dann im Wort. „Das Evangelium und damit das Tun der Caritas gilt zuerst den Armen“. Das letzte Wort hatte Dübers Nachfolger Köhler, der seinem Vorgänger für 24 gemeinsame Jahre bei der Caritas und die Einarbeitungszeit in den letzten Monaten dankte.