Daniela Süß koordiniert die „Grünen Damen und Herren“ im Brüderkrankenhaus Trier:Mit kleinen Dingen viel bewegen

Trier/Wallhausen – Die Grünen Damen und Herren im Brüderkrankenhaus Trier, die Patienten im Klinikalltag ehrenamtlich zur Seite stehen, haben eine neue Koordinatorin: Die Studentin Daniela Süß (22) aus Wallhausen im Bistum Trier.

„Mitmensch zu sein – darum geht es“, so erklärt Daniela Süß die Arbeit der Grünen Damen und Herren im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier. Seit November koordiniert sie die sechsköpfige Gruppe von Ehrenamtlichen, ist Sprachrohr zwischen ihnen, der Hausleitung und den Stationen. Zu der Aufgabe sei sie über den Kommunionhelferdienst im Krankenhaus gekommen, den Süß im Sommer begonnen hat. Als Kommunionhelferin geht man sonntags während der hauseigenen Messe auf die Stationen und verteilt dort den Leib Christi an die Kranken.

„Das hat seinen Weg über mein Theologiestudium gefunden“, sagt die 22-Jährige. „Ein langer Weg, der schon früh begonnen hat.“ Dieser habe sie von Kinderbibeltagen über die Messdienerarbeit bis hin zum Theologiestudium in Trier und schließlich zum Ehrenamt geführt. Aufgewachsen in einem katholischen Elternhaus, habe die junge Frau aus Wallhausen im Gräfenbachtal (Dekanat Bad Kreuznach) schon in Kindheitstagen viele gute Erfahrungen im Kirchenumfeld gesammelt. Die in Trägerschaft des Bistums befindliche Alfred-Delp-Schule in Hargesheim, die sie später besuchte, habe den Kontakt zu Kirche und Glauben schließlich weiter gestärkt. Vor allem das Miteinander in der Schulgemeinschaft habe die Initialzündung zur Aufnahme des Theologiestudiums im Jahr 2019 gegeben, erzählt sie.

Theorie und Praxis miteinander verbinden

„Das Studium ist das Eine, aber die konkrete Begegnung mit Menschen, das ist eine gute Ergänzung zur Theorie in der Uni.“ Daher habe die junge Frau nicht lange gezögert und zugesagt, als unter den Studierenden Freiwillige für den Kommunionhelferdienst im Krankenhaus gesucht wurden. Auch als die Stelle der Koordinatorin neu zu besetzen war, erklärte sich die 22-Jährige bereit, den Posten zu übernehmen. Die Rückmeldungen, die sie von den Ehrenamtlichen bekomme, und ihre eigenen Erfahrungen mit den Patienten seien durchweg positiv. „Man muss natürlich auf den Menschen eingehen und auch erspüren, wie es ihm heute geht. Man muss auf seine Wortwahl achten und ihm das Gefühl vermitteln ‚Ich bin da für dich, du bist hier gut aufgehoben‘“, sagt Süß. Mitgefühl sei nötig, man müsse es aber von Mitleid unterscheiden können. „Es ist wichtig, den Patienten in seiner Würde zu achten. Er soll sich nicht bemitleidet, sondern gut aufgehoben und wertgeschätzt fühlen.“

Das Engagement der Grünen Damen und Herren, die über Zeit- und Arbeitspensum in eigenem Ermessen entscheiden können, sei insbesondere in Zeiten der Pandemie sehr gefragt, weil die Besuchsmöglichkeiten zeitweise stark eingeschränkt wurden. „Wir können den Besuch von An- und Zugehörigen zwar nicht ersetzen, aber wir können die Menschen in schwierigen Phasen spüren lassen, dass sogar über das Personal hinaus jemand für sie da ist, der Zeit hat und ihnen diese Zeit auch schenken will“, erklärt die Studentin.

Was sie an dem Ehrenamt schätzt, seien die Gemeinschaft und das Miteinander sowie die Begegnung mit Personen, die sie auf der Straße oder in anderen Kontexten nie angesprochen hätte. „Ich lerne so viele verschiedene Menschen kennen. Das ist ein ganz persönliches Geschenk, das ich da erfahre.“

Daher legt die 22-Jährige Anderen ans Herz, sich ebenfalls einzubringen. „Ich möchte jeden herzlich einladen, sich auf den Weg zu machen und ein Ehrenamt anzutreten – eine Einladung, sich zu trauen und den Mut aufzubringen, anderen Menschen Zeit und Zuwendung zu schenken, die das im Moment vielleicht sehr gut brauchen können. Sei es im Krankenhaus, im Seniorenzentrum oder an anderer Stelle.“

Wer sich ehrenamtlich bei den Grünen Damen und Herren des Brüderkrankenhauses engagieren möchte, kann sich bei Daniela Süß melden: Tel.: 0651-2081522 oder E-Mail: d.suess@bk-trier.de melden.

(ia)