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20-Jähriger ist erster Freiwilligendienstleistender in Maria Laach:Mittagspause bei den Mönchen

Johannes absolviert ein freiwilliges soziales Jahr in Maria Laach. Als erster FSJ-ler in der Benediktinerabtei erhält der 20-Jährige mehr als nur einen Blick hinter die Klostermauern.
Johannes Heuft (links) ist der erste Freiwilligenddienstleistender (FSJler) in Maria Laach. Pater Philipp betreut den 20-Jährigen.
Datum:
20. Feb. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Glees – Johannes schaut über das verschneite Gelände der Benediktinerabtei Maria Laach. Auf dem Turm der Klosterkirche weht der Wind eisig über die Giebeldächer. „Dort ist die Gärtnerei, hier die Schmiede, da hinten die Klosterbücherei und links ist der Friedhof zu sehen.“ An vielen dieser Orte hat Johannes Heuft während seines freiwilligen sozialen Jahrs (FSJ) schon gearbeitet. Der 20-Jährige aus Kottenheim ist der erste FSJler bei den Mönchen.

Die Idee, einen FSJler einzusetzen, habe es schon länger gegeben, so Pater Philipp, der Johannes betreut. Bei einer Feierlichkeit in der Nachbargemeinde hat der Pater von dem Vorhaben erzählt; Johannes war von diesem Angebot direkt begeistert. „Ich dachte, die Chance bekommst du nie wieder, so hinter die Kulissen zu schauen“, sagt der Abiturient über die Entscheidung für das FSJ in der Benediktinerabtei.

Er kennt das Kloster schon seit seiner Kindheit, doch nun hat er einen ganz anderen Einblick in das Leben der Mönche. „Viele Dinge habe ich vorher gar nicht so gekannt oder gesehen. Der Hase läuft hier schon anders und ich bin froh, dass ich das hier so mitbekommen darf.“

Sein Tagesablauf hängt davon ab, in welchen Bereichen er eingeteilt ist. In der Elektrowerkstatt, in der kleinen Schreinerei von Bruder Jakobus, im Veranstaltungsbereich „Klosterforum“, an der Klosterpforte oder bei der Pflege des Mönchsfriedhofs hat er schon geholfen. In der Elektrowerkstatt macht er die Inventur oder repariert Lampen auf dem Gelände. Kurz vor dem Mittagessen kann Johannes am Mittagsgebet mit den Brüdern teilnehmen; oder er geht gleich ins Refektorium. Dort isst er zusammen mit den Mönchen. „Das ist eine sehr gute Erfahrung – Tag für Tag. Ich finde es klasse, dass ich da mitessen darf.“ Nachmittags geht es dann zum Beispiel an die Pforte, wo er sich um das Telefon oder Besucher an der Tür kümmert.

Viele seiner Freunde zeigen sich begeistert von Johannes' FSJ-Stelle und möchten sich von ihm durch die Abtei führen lassen. „Das ist schon etwas Besonderes hier“, zieht er nach der Hälfte seiner FSJ-Zeit Bilanz. Wie es für ihn nach dem 31. August weitergeht, steht noch nicht ganz fest, doch es sollte etwas Musikalisches sein. „Entweder Klavierbauer; oder ich studiere Musikjournalismus oder Komposition.“

Für September suchen die Patres wieder einen FSJler. „Wir erwarten eine gewisse Offenheit. So etwas wie Pfortendienst klingt vielleicht langweilig; aber ich glaube, Johannes hat da eine Menge zu tun, was eine gewisse Sensibilität oder Geduld verlangt.“ Das Besondere sei, dass die Brüder die Verbundenheit zwischen dem Kloster, seinen Betrieben und der Welt vor den Klostermauern mitgeben können. „Und man kann ein Stück weit der Gemeinschaft angehören. Da ist auch eine große Sympathie und Offenheit der Brüder Johannes gegenüber, und sie freuen sich, dass er bei uns ist.“

Der Freiwilligendienst kann als fachpraktischer Teil der Fachhochschulreife anerkannt werden. Die Freiwilligen erhalten ein monatliches Taschengeld, die Sozialversicherungsbeiträge werden übernommen, der Kindergeldanspruch bleibt bestehen. Bewerbungen für ein FSJ oder einen BFD (Bundesfreiwilligendienst) sollten unbedingt frühzeitig erfolgen an: Soziale Lerndienste, Dietrichstraße 30a, 54290 Trier oder online. Weitere Informationen unter:www.soziale-lerndienste.de  und www.facebook.com/soziale.lerndienste sowie Telefon 0651 993796-302.

(jf)