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Kein typisches Hobby: Mit 29 Jahren ist Sarah Könen begeisterte Messdienerin:„Nach der Messe bin ich entspannt“

Kein ganz typisches Hobby: Auch mit 29 Jahren ist Sarah Könen noch begeisterte Messdienerin.
Auch mit 29 Jahren ist sie noch begeisterte Messdienerin: Sarah Könen
Datum:
16. Juni 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier/Platten –   Nach der Erstkommunion Messdiener werden: Das war früher und ist zum Teil heute noch für viele Kinder selbstverständlich. Genauso selbstverständlich ist es, dass sich im Jugendalter andere Interessen entwickeln und das Messedienen bei vielen hinten anstehen muss. Nicht so bei Sarah Könen aus Platten. Die 29-Jährige ist seit 20 Jahren als Ministrantin in der Pfarrei St. Martin aktiv - und denkt nicht an das Aufhören. Am Rückspiegel ihres Autos baumelt ein Kreuz, ebenso um ihren Hals. Könen macht aus ihrem Glauben kein Geheimnis. „Meine Freunde wissen, dass ich mich als Messdienerin engagiere.“ Der eine oder andere äußere zwar Unverständnis für ihr zeitaufwändiges Hobby, aber „mir macht es einfach Spaß und ich kann mir im Moment nicht vorstellen, es an den Nagel zu hängen“ - obwohl auch sie noch andere Hobbies und Verpflichtungen hat. „Zurzeit steht bei uns der Umbau meines Elternhauses an“, erzählt Könen. Dort will sie zusammen mit ihrem Verlobten einziehen. „In die Stadt zieht mich gar nichts“, sagt sie. „Ich bin durch und durch ein Landmensch und kann mir nur schwer vorstellen, aus Platten wegzuziehen.“ Sie ist in der kleinen Gemeinde sehr verwurzelt und engagiert sich in vielen Bereichen, neben dem Ministrantendienst zum Beispiel auch als Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. „Ich war durch meine Mutter, die auch Pfarrgemeinderatsvorsitzende war, schon früh bei allem dabei und oft in der Kirche“, erzählt die 29-Jährige. Heute ist ihre Mutter die Küsterin von St. Martin. Und Könen übernimmt gerne ihre Vertretung. Auswendig weiß sie, welche Tastenkombination welche Lichter in der Kirche anschalten und welcher Schlüssel in welches Schloss passt. Gemeinsam mit ihrem Verlobten ist Könen auch Teil der Freiwilligen Feuerwehr Platten. „Aber wenn gleichzeitig eine Feuerübung stattfindet und Gottesdienst ist, weiß jeder, wo er mich findet“, sagt sie. Kirche habe für sie Priorität, denn die Messe könne man nicht so einfach verlegen. Der Gottesdienst ist für Könen auch ein Ausgleich zum Alltags-Stress: „Die Welt um mich herum kann zusammenbrechen, wenn ich in der Kirche bin, dann ist Ruhe. Nach der Messe bin ich entspannter.“ Mit ihrer Messdienerzeit verbindet Könen „so viele schöne Erlebnisse und ereignisreiche Stunden“. Das möchte sie auch der nächsten Generation Ministranten ermöglichen. Deswegen ist die Plattenerin im Leitungsteam der Pfarreiengemeinschaft Wittlich, das für die Messdiener Ausflüge und Fahrten organisiert. Auch für das Anlernen der neuen Ministranten ist sie zuständig. „Früher hat es dabei viel mehr Druck gegeben, alles wurde hundertmal geübt, damit es perfekt ist.“ Heute sollten die Messdiener vor allem Spaß bei der Sache haben. „Und wenn einer mal einen falschen Bogen läuft, ist das kein Drama.“ Dass sich heute immer weniger Kinder für den Dienst am Altar entscheiden, motiviert Könen umso mehr, dabei zu bleiben. „Wenn ein neuer Messdiener ansonsten alleine dienen müsste, nehme ich ihm gerne diese Angst und springe auch kurzfristig ein“, sagt sie. Die Plattener seien „an den Anblick einer End-Zwanzigerin zwischen all den Kindern“ gewöhnt. „Und von der Größe falle ich dazwischen sowieso nicht auf.“ Im Bistum Trier gibt es 20.222 Ministrantinnen und Ministranten. Ob jung, ob alt, ob männlich oder weiblich, ob katholisch oder nicht, ob mit Behinderung oder ohne: Sie dienen Woche für Woche in den Gottesdiensten und engagieren sich in vielen weiteren Bereichen. https://www.facebook.com/Minis.BistumTrier