Bistum stellt Pläne für CO2-sparendes Modellprojekt in Großlittgen vor:Nachhaltiges Energiekonzept für Himmerod
Großlittgen – Der Betrieb des künftigen Jugendhauses Himmerod und der umliegenden Häuser soll zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist werden: Das ist der Plan des Bistums Trier, der bei einem Treffen in Großlittgen am 15. Juli vorgestellt wurde. Mit dem geplanten Energiekonzept möchte das Bistum laut Generalvikar Dr. Ulrich von Plettenberg die Chance nutzen, das denkmalgeschützte Kloster Himmerod zu einem Modellprojekt für Nachhaltigkeit im Bistum und in Rheinland-Pfalz zu machen.
Im März vergangenen Jahres hatte Bischof Dr. Stephan Ackermann seine Absicht bekanntgegeben, das ehemalige Konventgebäude des Klosters Himmerod mit der Abteikirche zum zentralen Jugendhaus des Bistums Trier auszubauen. Im Zuge der umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen plant das Bistum Trier eine Steigerung der Energieeffizienz und einen Umstieg auf erneuerbare Energien. Mit Unterstützung der Ortsgemeinde Großlittgen hat das Bistum Trier das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) aus Birkenfeld beauftragt, ein nachhaltiges Energiekonzept für das Quartier Kloster Himmerod zu entwickeln. Es soll technische und wirtschaftliche Einsparpotenziale aufzuzeigen und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen darstellen – unter Beachtung denkmalpflegerischer und naturschutzfachlicher Aspekte. Mit bedacht werden soll auch eine nachhaltige, klimafreundliche Mobilität für das Jugendhaus Himmerod. So wolle das Bistum einen wirksamen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele sowie der energetischen Zielsetzungen auf kommunaler Ebene leisten und durch seine Bildungsangebote junge Menschen für diese Ziele sensibilisieren und aktivieren.
Diplomingenieur Daniel Oßwald von IfaS erklärte in seiner Präsentation vor dem Gemeinderat, gerade in der aktuellen Situation werde den Menschen drastisch vor Augen geführt, dass die bisherige Abhängigkeit von fossilen Energien durchbrochen werden müsse. Die Ressourcen seien begrenzt und Deutschland stark abhängig von Energieimporten. Bis 2035 könne der „Energiehunger“ Studien zufolge erneut um ein Drittel steigen. Die Vorschläge für das Energiekonzept umfassen vier Handlungsfelder: Die Verbesserung der Energieeffizienz durch den Einsatz von LED, Dämmung der Gebäudehüllen und, wo noch nicht vorhanden, Zweifachverglasung.
Zweitens soll die Wärmeversorgung mit 100% erneuerbaren Energien aus Biomasse mit Solarthermie oder Biomasse mit Wärmepumpe und Photovoltaik-Anlagen erfolgen. Eine gemeinsame Wärmeversorgung der Klostergebäude mit den privaten Anwohnern sei technisch und ökonomisch sinnvoll. Zum dritten solle die Stromversorgung durch Photovoltaik gewährleistet werden. Dafür sei die Nutzung der Dachflächen auch innerhalb der Abtei Himmerod möglich und sinnvoll. In welcher Form und in welchem Umfang dies auch auf den historischen Gebäuden des Klosters möglich sei, werde zur Zeit intensiv mit der Landesdenkmalpflege beraten. Viertens ist eine nachhaltige Mobilität rund um das zukünftige Jugendhaus Himmerod geplant. Damit die Anreise klimafreundlich erfolgen kann, werde E-Mobilitätsinfrastruktur am Standort benötigt und eine bessere Anbindung an den ÖPNV sei erforderlich.
(sb)