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Ökumenische Netzwerktagung von Citykirchenprojekten bis 17. Juni in Neuwied:Nah am Menschen

Noch bis zum 17. Juni findet die ökumenische Netzwerktagung von Citykirchenprojekten in Neuwied statt.
Gäste aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Frankreich nahmen teil; weitere schalteten sich virtuell zu (J. Fröder/Bistum Trier)
Datum:
16. Juni 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Neuwied – „Die Citykirchen-Arbeit in Neuwied versucht, den Menschen nahe zu sein, einen Raum der Begegnung, des Gesprächs, aber auch Ruhe zu bieten“, erklärt Werner Zupp. Er ist nicht nur Pfarrer der evangelischen Marktkirchen-Gemeinde in Neuwied, sondern ebenfalls Teil des Sprecherteams des ökumenischen „Netzwerks Citykirchenprojekte“, das zu einer Fachtagung (15. bis 17. Juni) in die Deichstadt geladen hat. Unter der Überschrift „Und ob ich schon wanderte im Digi-Tal ... – Relevante Glaubenskommunikation im analogen und digitalen Raum“ steht das Treffen, an dem rund 60 Gäste aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Frankreich teilnehmen; weitere schalten sich virtuell zu.

„Wie muss eine zukunftsfähige Kirche aussehen, damit sie auch weiterhin eine Relevanz in der Gesellschaft hat?“ – lautet die Kernfrage dieser Konferenz, aber auch der Citypastoral im Allgemeinen. „Wir wollen den Glauben in den Alltag der Menschen tragen und in den Austausch mit ihnen treten“, erklärt die Pastoralreferentin Carla Böhnstedt aus dem Erzbistum Berlin. Als Teil des Sprecherteams nennt sie ein Beispiel: In ihrer Heimatdiözese wird in diesem Sommer ein Truck umherfahren mit ungewöhnlichen Eissorten, die aufgrund von Antworten auf: „Wie schmeckt unser Glaube?“ kreiert wurden. Das Projekt mit dem Titel „paradEIS“ soll zu kurzen und unaufdringlichen Begegnungen anregen. Bei diesem und weiteren Projekten gehe es nicht darum, Menschen in die Kirche zu bringen, sondern, niedrigschwellige Angebote zu schaffen „und raus zu den Leuten zu gehen“, sagt Heiko Kuschel. „Wir als Kirche wollen bei den Menschen sein“, erläutert der evangelische Pfarrer aus Schweinfurt weiter. „Es geht darum, ihre Themen aufzugreifen“, pflichtet Stefanie Roeder aus Dortmund ihrem Kollegen aus dem Sprecherteam bei.

Neben überregionalen Referentinnen und Referenten stellen lokale Gruppen ihre Ideen und Konzepte vor, wie die Offene Gemeinde Heilig Kreuz in Neuwied oder die Initiative „AnsprechBar“ von jungen christlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern aus dem Raum Koblenz, Brohltal und Maifeld sowie Cochem.

Das Sprecherteam (J. Fröder/Bistum Trier)

Austausch im Schloss Neuwied

Bei einem abendlichen Empfang am 15. Juni im Neuwieder Schloss tauschten sich die Teilnehmenden mit Persönlichkeiten aus Kommune und Kirche wie dem neuen Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, aus. „Wir haben in Koblenz, Saarbrücken und Trier Citykirchen als Anlaufstellen für jedweden Menschen. Es sind 'Orte von Kirche', die Begegnungsmöglichkeiten bieten und wo Gott zur Sprache kommen darf", sagte der Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters in seinem kurzen Grußwort. Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Neuwied, Pfarrer Detlef Kowalski, merkte an, dass sich in der evangelischen Kirche Strukturen und Zuständigkeitsbereiche verändern würden. Dabei bezog er sich auf die anstehende Pensionierung von Werner Zupp. Denn dies beeinflusse wiederum die Citypastoral. Unter anderem an diesem Punkt zeigte sich ein Vorteil dieses Zusammenkommens im fürstlichen Schloss: Der neue geschäftsführende Dechant im Dekanat Rhein-Wied, Pfarrer Peter Dörrenbächer, bot gleich Unterstützung an. Wenn der Erhalt der Citypastoral auf evangelischer Seite aufgrund von Personalstrukturen schwieriger würde, „dann machen wir es doch einfach zusammen, ökumenisch“, lautete der spontane Vorschlag des katholischen Seelsorgers.

(jf)


Hintergrund: Seit mehr als 25 Jahren gibt es eine Gruppe von Menschen aus der Citykirchenarbeit, die regelmäßig zusammenkommt, um Erfahrungen zu bündeln und nach innen und außen Menschen und Institutionen für das Arbeitsfeld Citypastoral als Schnittstelle zwischen Kirche und Stadt zu sensibilisieren. In der seit 2004 offiziell bestehenden ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Netzwerk Citykirchenprojekte sind mehr als 100 Einrichtungen zusammengeschlossen. Die Geschäftsführung des Netzwerks Citykirchenprojekte liegt bei einem fünfköpfigen Sprecherteam. Die Struktur soll sich jetzt aber ändern und in einen eingetragenen Verein übergehen. Weitere Informationen gibt es auf www.citykirchenprojekte.org oder bei Werner Zupp unter Tel.: 02631-25336.