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Bischof feiert 75 Jahre Johannesmissionare in Leutesdorf:Nah an den Menschen

Innerhalb der Kirchengeschichte sind 75 Jahre kein langer Zeitraum, aber trotzdem ein Grund den Johannesmissionaren zu gratulieren.
Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann (Mitte) feiert gemeinsam mit dem neuen Generalsuperior Pater Mathew Kureekattil (Zweiter v. links) und dem neuen Generalvikar Pater Majobi Amickattu (Vierter v. links) sowie der Gottesdienstgemeinschaft in Leutesdorf das 75-jährige Bestehen der Ordensgemeinschaft der Missionare vom Heiligen Johannes dem Täufer
Datum:
28. Aug. 2023
Von:
Julia Fröder

Leutesdorf – „Es ist gut, dass wir Sie in unserem Bistum haben – das sage ich ganz persönlich“, mit diesen Worten hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann der Ordensgemeinschaft der Missionare vom Heiligen Johannes dem Täufer für ihr Engagement in den vergangenen 75 Jahren gedankt. Die Brüder hatten gemeinsam mit Wegbegleitern und den Johannesschwestern von Maria Königin am 27. August in der Leutesdorfer Wallfahrtskirche ihren Festtag mit einem Gottesdienst und anschließender Begegnung begangen.

„Mit großer Dankbarkeit feiern wir das Jubiläum. Wir erleben die Gegenwart Gottes bei uns“, begrüßte der neue Generalsuperior, Pater Mathew Kureekattil, die Gemeinde. Er wurde erst kurz vor den Jubiläumsfeierlichkeiten während des Generalkapitels von seinen Mitbrüdern gewählt.

 

Fachliche Begleitung und Stütze im Glauben

Gegründet wurde der Orden durch Johannes Haw, ein Trierer Bistumsgeistlicher. Die kanonische Errichtung des Ordens geschah im Mai 1948, davor engagierte sich Haw bereits in Leutesdorf in der Alkoholikerfürsorge. Er warb für die Mäßigung und Enthaltung von alkoholischen Getränken. Sein besonderes Anliegen war, dass die von der Alkoholabhängigkeit betroffenen Menschen nicht nur eine fachliche Beratung, Begleitung und Aufklärung bekamen, sondern auch eine Stütze im Glauben erfuhren. Die Johannesmissionare und die -schwestern arbeiten noch heute in der Betreuung von Wohnungslosen und entlassenen Strafgefangenen, in Altenheimen, in Sozialdiensten und in der Glaubensverkündigung – immer nah an den Sorgen und Nöten der Menschen.

„Eine wichtige Botschaft ist für uns, in Kontakt mit den Menschen zu treten und nicht in einer Blase zu leben sowie offen für die großen Themen der Welt zu sein“, sagte Bischof Ackermann in seiner Predigt. Dies gelte nicht nur für Hauptamtliche in der Kirche, sondern für alle Getauften. Denn Jesus sei keine ferne Gestalt in der Vergangenheit. „Er begegnet uns in den Menschen und in den Zeichen unsrer Zeit“, betonte Ackermann und schlug damit einen Bogen vom Sonntagsevangelium zu den Johannesmissionaren. Missionarisch zu sein, bedeute für den Bischof, Jesus Christus als lebendige Realität im eigenen Leben zu verstehen. „Wer das ernsthaft tut, dessen Leben ändert sich und das macht andere Menschen neugierig und lässt sie fragen: Was ist das für eine Energie, aus der du lebst?“ Missionarisch sei für ihn daher, Menschen neugierig zu machen und das Bekenntnis im Alltag, Jesus als Sohn des lebendigen Gottes ernst zu nehmen.

Die Missionare vom Heiligen Johannes dem Täufer haben Niederlassungen unter anderem im Portugal, in Afrika und Indien. Diese Internationalität wurde auch im festlichen Gottesdienst erlebbar: Zwei Lesungen und Fürbitten waren in unterschiedlichen Sprachen zu hören. Als Konzelebranten standen unter anderem Prälat Dr. Georg Holkenbrink als Bischofsvikar für die Orden und der örtliche Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Bad Hönningen-Rheinbrohl Christian Scheinost mit am Altar. Musikalisch gestaltet wurde die Eucharistiefeier durch den Kirchenchor.

(jf)