AKTION ARBEIT kritisiert Ausbildungsbericht der Bundesagentur für Arbeit:Neue Ansätze in der Ausbildung gefordert
Trier - „Die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland täuschen ein Schlaraffenland vor, dass es so bei uns nicht gibt“, so kommentierte Andrea Steyven, Geschäftsführerin der AKTION ARBEIT im Bistum Trier, die heute von der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg vorgelegten Zahlen. Nach Angaben der Bundesagentur standen den bis zum 30. September gemeldeten 24.500 noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern um einen Ausbildungsplatz 53.100 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.
„Es ist aber nicht so, dass all diese Jugendlichen auf offene Ausbildungsstellen vermittelt werden können, und es so einen Überhang von 28.600 unbesetzten Ausbildungsstellen gibt“ betont Steyven. „Denn viele dieser unversorgten jungen Menschen landen trotz des großen Angebotes nicht in Ausbildung, sondern im so genannten Übergangssystem.“ Das seien Maßnahmen, die die Qualifikation verbessern und auf die Berufsausbildung vorbereiten sollen. „In diesen standardisierten Maßnahmen kann aber meist nicht die individuelle Förderung geleistet werden, die diese Jugendlichen brauchen.“
Hier bedürfe es neuer Ansätze in Richtung einer inklusiv ausgerichteten Berufsausbildung, die alle Jugendlichen mitnimmt. „Wie das gehen kann, zeigt unsere Initiative ‚TAFF – Talente flexibel fördern‘“, sagte Steyven. An sechs Standorten zeigen von der Aktion Arbeit im Bistum Trier unterstützte Träger auf, wie Jugendliche erfolgreich in Ausbildung integriert werden könnten. Mit der Kampagne „TAFF – Talente flexibel fördern“ unterstützt die AKTION ARBEIT im Bistum Trier junge Menschen mit speziellem Förderungsbedarf auf dem Weg von der Schule über die Ausbildung in eine feste Anstellung.
Ein Jahr lang sollen die innovativen Projekte unserer Kooperationspartner zunächst unterstützt werden. Zur Finanzierung dieser Modellprojekte werden insgesamt rund 150.000 Euro benötigt. Da unser übliches Spendenaufkommen hierfür nicht ausreicht, verdoppelt Bischof Ackermann die Summe der Spenden für TAFF bis zum Ausbildungsstart 2020 aus den Mitteln des Bischöflichen Stuhls.
Die Aktion Arbeit als Initiative des Bistums Trier wurde 1983 vor dem Hintergrund steigender Arbeitslosenzahlen vom damaligen Bischof Dr. Hermann Josef Spital ins Leben gerufen. Grundanliegen der Aktion Arbeit ist es, Menschen beim Einstieg bzw. Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit zu helfen, über Ursachen und Folgen von Arbeitslosigkeit aufzuklären und sich mit Projekten und Vorschlägen an einer aktiven Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zu beteiligen.
Weitere Infos: www.aktion-arbeit.de
(tef)