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Restauriert:Neue Hände für Maria

Eine Statue der Gottesmutter im Wald bei Wiersdorf ist nach Jahrzehnten wieder vollständig. In Eigeninitiative hat sich Adolf Winkler um Ersatzhände gekümmert.
Endlich ist die Madonna wieder vollständig.
Datum:
8. Nov. 2023
Von:
Christine Cüppers/Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier

Bitburg - Wie lange Maria schon ohne Hände dastehen musste, kann niemand so genau sagen. Auch Adolf Winkler nicht. Was der Filmemacher aus Bitburg aber sicher weiß, ist die Tatsache, dass es über 20 Jahre gedauert hat, bis er den Missstand jetzt endlich beheben konnte. 

„Angefangen hat meine Geschichte mit der Muttergottes-Statue ohne Hände im Jahr 2002“, erinnert sich Winkler im Gespräch mit dem „Paulinus“. Damals sei er zu Dreharbeiten für seinen Film über Mythen, Sagen und Geschichten der Eifel auf den Spuren von Einsiedler Jakob Leisen unterwegs gewesen. Der lebte seit 1906 im Gebiet von Wiersdorf. 1923 baute Leisen eine Kapelle an seine Einsiedelei. Sechs Jahre später wurde in unmittelbarer Nähe einer angelegten Lourdesgrotte eine fünf Meter hohe Sandsteinstele mit einer zwei Meter hohen Marienfigur errichtet.  

Fehlende Hände haben von Anfang an gestört 

„Ein wunderschöner Platz mitten im Wald“, schildert Adolf Winkler, der sich an diesem Flecken Erde gleich wohlfühlte, ihn auch nach den Dreharbeiten immer wieder besuchte. Die fehlenden Hände an der Statue hätten ihn von Anfang an sehr gestört. „Ich habe das an den ehemaligen Bürgermeister und Vorsitzenden des örtlichen Kapellenvereins gemeldet. Aber nichts passierte“, stellte der Bitburger fest. Weil ihn nicht zuletzt die Tatenlosigkeit wurmte, nutzte er die Gelegenheit eines Drehs in Speicher und fragte Heinz Plein, Juniorchef der Firma Plein Bronzen, um Unterstützung seines Anliegens an. Natürlich könne er neue Hände für Maria gießen, meinte der.  

Dieses Jahr hatte ich endgültig genug vom Warten und Nichtstun.

Adolf Winkler

„Aber das hat wieder gedauert“, erzählt der umtriebige Filmautor, der zunehmend ungeduldig wurde. „Dieses Jahr hatte ich endgültig genug vom Warten und Nichtstun.“ Mit den Händen einer Modepuppe sei er zum Bronzegießer gefahren – und habe prompt zwei Abgüsse erhalten.  

Ein echtes Herzensanliegen 

„Kostenlos hat Heinz Plein mir die gegossenen und kolorierten Hände zur Verfügung gestellt, was ich ihm sehr hoch anrechne“, freut sich der 74-Jährige.  

An einem schönen Sonnentag habe kürzlich sein „vielseitig begabter deutsch-griechischer Nachbar Georgios Clacidis fachmännisch die neuen Hände montiert und gleich auch noch die gesamte Marien-Figur gereinigt und im Gesicht nachkoloriert“.  

Für Adolf Winkler ist es gelebtes Christentum, sich einzubringen und Engagement zu zeigen, wo Hilfe gebraucht wird. „Die Muttergottes wieder vollständig sehen zu können, war mir ein echtes Herzensanliegen“, sagt er.  

Mit der langen Dauer des Projekts ist er inzwischen versöhnt und „sehr dankbar für die wunderbare Unterstützung“, die er gefunden hat.