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Diakon Johannes Arnoldi als Gefängnisseelsorger in Wittlich und Trier eingeführt:Neue „Türen“ für Gefangene öffnen

In Einrichtungen, wo Türen meist verschlossen sind, öffnen Gefängnisseelsorger manche "Herzenstür". Diakon Johannes Arnoldi ist nun einer von ihnen.
Jörn Patzak, Leiter der JVA Wittlich, und das Seelsorgeteam der JVA Wittlich, Trier und der JSA Wittlich: Diakon Thomas Reichert, Diakon Johannes Arnoldi, Pfarrer Peter Maus.
Datum:
6. Dez. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Wittlich – Johannes Arnoldi steht am Altar, spricht einen Segen über die Gemeinde, das Licht bricht durch die bunt verglasten hohen Fenster. Es könnte ein Gottesdienst in einem beliebigen modernen Kirchenraum sein – wenn da nicht hinter dem Milchglas noch etwas anderes durchschimmern würde: Gitterstäbe. Der neue Arbeitsort des 56-Jährigen Diakons ist alles andere als gewöhnlich: Er ist neuer katholischer Seelsorger für die Justizvollzugsanstalten Wittlich und Trier sowie die Jugendstrafanstalt Wittlich. Seit einigen Wochen arbeitet Arnoldi schon als Gefängnisseelsorger im Team mit seinen beiden Kollegen, Peter Maus und Thomas Reichert. Das Team ist sowohl für die Gefangenen, als auch für das Personal der Anstalten zuständig. Am 1. Dezember ist er nun mit einem Gottesdienst und einer kleinen Feier offiziell eingeführt worden. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Clara Boor an der Orgel und einem siebenköpfigen Chor von Inhaftierten.

Gottesdienst in der hauseigenen Kapelle in der JVA Wittlich.

Arnoldi wurde 1961 in Malborn geboren, ist verheiratet und hat einen Sohn. Ganz unterschiedliche berufliche Stationen prägen seinen Lebenslauf: Nach seinen Ausbildungen zum Forstwirt und zum Industriekaufmann ließ er sich ab 1992 zum Krankenpfleger ausbilden und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf. 1999 wurde er nach dreijähriger Ausbildungszeit zum Diakon geweiht und nahm dieses Amt zunächst nebenberuflich wahr. Ab 2000 qualifizierte er sich in zwei Jahren zum Diakon im Hauptberuf im Bistum Trier, ein Amt, das er von 2002 bis 2006 in der Pfarreiengemeinschaft Hoppstädten-Weierbach/Heimbach ausübte. Seit 2006 arbeitete Arnoldi dann für über zehn Jahre als Krankenhausseelsorger im Klinikum Idar-Oberstein, bevor er 2017 in die Gefängnisseelsorge wechselte. Privat engagiert sich Arnoldi beim technischen Hilfswerk (THW), unter anderem als Ausbildungsbeauftragter und als Rettungshundeführer.

Jörn Patzak, Leiter der JVA Wittlich, begrüßte Arnoldi herzlich. Mit ihm habe man einen Seelsorger gewonnen, der sowohl durch seinen beruflichen Werdegang, aber auch den Einsatz mit dem THW viel Lebenserfahrung und Gespür für die Menschen mitbringe. Stefan Stürmer, Referent für die Diakone im Bistum Trier, überbrachte die Grüße des Trierer Bischofs Dr. Stephan Ackermann und des Generalvikars Ulrich Graf von Plettenberg. Arnoldi sei ein erfahrener, vielseitig interessierter Seelsorger, der Menschen Räume eröffne, in denen sie Gott entdecken könnten. So könne die Angst reduziert werden, durch die eigene Schuld jede Daseinsberechtigung verloren zu haben. Das Bild des Schlüssels, der zu den Herzen der Menschen führe, wählte Arnoldis Kollege Pfarrer Maus als Symbolbild für seine Predigt im Einführungsgottesdienst. In einer Anstalt, in der das Öffnen und Schließen von Türen eine der häufigsten Tätigkeiten sei, habe der Schlüssel besondere Bedeutung. Im Falle der Seelsorger heiße der Schlüssel „Jesus Christus“. „Mit diesem Schlüssel gehen wir zu den Menschen. Es kann sein, dass er nicht sofort passt, auch einmal hakt, aber er kann auch Öffnung und etwas Heilsames bewirken.“ Arnoldi selbst dankte für die herzliche Aufnahme im Team. Schwerpunkt seiner künftigen Arbeit werden Einzelgespräche sein – mit Gefangenen, aber auch mit Angehörigen. Er könne sich auch vorstellen, ab nächstem Jahr Gruppenarbeit anzubieten, in der aktuelle Themen „von draußen“ mit dem Glauben verbunden reflektiert werden.