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kfd fordert mehr Aufmerksamkeit bei sexualisierter Gewalt:Nicht nur bei „vermeintlich Anderen“ hinschauen

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Bistum Trier fordert mehr Aufmerksamkeit bei sexualisierter Gewalt sowie eine Reform des Sexualstrafrechts.
Datum:
26. Jan. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier/Koblenz/Saarbrücken  Sexualisierte Gewalt gegen Frauen sei nicht hinnehmbar und müsse thematisiert werden, auch wenn die Täter nicht „die vermeintlich Anderen“ seien – wie bei der Silvesternacht in Köln. Das erklärt die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Bistum Trier in einem am 26. Januar veröffentlichten Aufruf. Weiter fordert der Verband eine Reform des Sexualstrafrechts, zu dem auch mehr Unterstützung sowie Schutzräume für die Betroffenen angeboten würden. „Alle nicht einverständlichen sexuellen Handlungen müssen unter Strafe stehen“, erklärt die kfd. Ängste vor sexualisierter Gewalt oder Raubüberfallen seien verstärkt bei Frauen wahrzunehmen, schreibt die kfd weiter. Doch zu den Grundlagen einer freien Gesellschaft gehöre, dass „alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Ethnie, Religionszugehörigkeit oder Lebensweise, sich frei und sicher auf der Straße, Arbeit, zu Hause und in den Flüchtlingsheimen oder Erstaufnahmeeinrichtungen fühlen können“. Es sei auf keinen Fall akzeptabel, dass Frauen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt würden. Ratschläge wie Pfefferspray bei sich tragen oder dunkle Gassen meiden seien nur „ein Ausdruck von Hilflosigkeit“. Weiter ruft der Frauenverband zu mehr Zivilcourage auf. „Wir wollen nicht wegschauen, sondern handeln“, schreibt die kfd. „Deshalb bitten wir unsere Mitglieder, Opfer zu unterstützen und Hilfe zu rufen, wenn sie etwas beobachten – und einzuschreiten, ohne sich in Gefahr zu bringen.“ Denn es brauche die „Aufmerksamkeit und Zivilcourage aller“. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 30.000 Mitgliedern die größte Frauenorganisation im Bistum Trier. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter www.kfd-trier.de.