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SkF diskutiert auf Diözesantagung über zukünftige Ausrichtung des Sozialverbands:Öffentlich Stellung beziehen für Menschen in Notlagen

Auf seiner Diözesantagung beschäftigte sich der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) mit der zukünftigen Ausrichtung des Sozialverbands.
Viele grundlegende Fragen werden in den Workshop-Runden aufgeworfen
Datum:
7. Nov. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier –  Mit grundsätzlichen Fragen von eigener Identität und Wirken hat sich der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) auf seiner Diözesantagung beschäftigt. „Tragen die Wurzeln von gestern den Baum von morgen?“, war das zweitägige Treffen im Tagungszentrum der Barmherzigen Brüder in Trier überschrieben. Ein häufig zu hörendes Fazit: Der SkF bewegt in seinen Ortsvereinen und dem Bistumsverband sehr viel für Menschen in Notsituationen, von Frauenhaus zum Schutz vor Gewalt bis zu Integrationshilfen für Migrantenfamilien. Aber er sollte mehr in der Öffentlichkeit drüber sprechen, um noch mehr Menschen helfen zu können.

Das Themenspektrum der Tagung war breit gefächert. In mehreren Workshops beschäftigten sich die Teilnehmerinnen unter anderem mit Geschlechterbildern und Frauensolidarität. Prof. Hildegund Keul, Leiterin der Arbeitsstelle Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, hatte zuvor bereits in ihrem Einführungsvortrag diese Punkte aufgegriffen. Sie erinnerte an die Herkunft des Begriffs Solidarität aus der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts und blickte auf die Geschichte der Frauenbewegung, die erst im folgenden Jahrhundert stückweise zu Verbesserungen geführt habe. Auch das nicht immer einfache Verhältnis der Kirche zu dieser Entwicklung wurde dabei angesprochen. Eine der Workshop-Thesen bewies, dass auch heute noch Spannungen wahrgenommen werden: „Die Haltung der Amtskirche zu vielen Fragen der Sexualität entspricht nicht der Lebenserfahrung, die wir mit unseren Hilfesuchenden machen.“

Daraus wurde auch eine Aufgabenstellung für den SkF abgeleitet: Als Brücke zwischen Amtsstrukturen der Kirche und allen Menschen solle man dienen. Mit Blick auf das Wort „alle“ wurden selbstkritische Fragen laut. „Ist der Name Sozialdienst katholischer Frauen eigentlich noch zeitgemäß?“ Schließlich richte man die eigenen Angebote ja nicht nur an katholische Gläubige. Andererseits habe sich gerade das Kürzel SkF eingebürgert. Die Namensfrage werde auch auf Bundesebene diskutiert, müsse dort auch entschieden werden, teilte Diözesanreferentin Melanie Saftleben mit. Ein stärkeres Wirken in der Öffentlichkeit im Bistum und den einzelnen Ortsvereinen forderte Beate Berg, Geistliche Begleiterin beim SkF. „Wir sollten noch mehr Netzwerke knüpfen mit Partnern, die uns bei unserer Sache unterstützen können. Das kann die kommunale Politik sein oder auch andere Verbände“, leitete Saftleben aus den Überlegungen ab.

(red)