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Bischof Ackermann eröffnet Heilig-Rock-Tage 2019 :Österliche Kirche sein

Mit einem feierlichen Gottesdienst hat Bischof Ackermann die 20. Auflage der Heilig-Rock-Tage eröffnet.
Bischof Ackermann bei der Eröffnung der Heilig-Rock-Tage im Trierer Dom
Datum:
3. Mai 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Zum 20. Mal feiert das Bistum in diesem Jahr die Heilig-Rock-Tage. Bischof Dr. Stephan Ackermann hat am 3. Mai das Bistumsfest mit einem feierlichen Gottesdienst eröffnet. Er freue sich, dass es sich schon in die Geschichte des Bistums eingeschrieben habe, seit mehr als zwei Jahrzehnten auf diese Weise Ostern zu feiern, dem Auferstandenen zu begegnen, einander zu bestärken und den Glauben zu feiern.

Ackermann dankte allen, die in den vergangenen Jahren die Heilig-Rock-Tage „mitgetragen, mitgestaltet und mitgefeiert“ haben. Stellvertretend nannte er die aus dem Bistum Trier stammenden Bischöfe Dr. Felix Genn (Münster) und Dr. Georg Bätzing (Limburg), die die Heilig-Rock-Wallfahrten 1996 bzw 2012 geleitet hatten. Die beiden frühen Wallfahrtsleiter seien ebenso wie der auch aus dem Bistum Trierer stammenden Bischof Dr. Helmut Dieser (Aachen) und die Trierer Weihbischöfe „geprägt in ihrem Dienst und ihrer Spiritualität“ von den Wallfahrten und Heilig-Rock-Tagen.

Programm für christliches Leben

„Mehr als bisher österlich Kirche zu sein“: Diesen Satz aus den Fürbitten des Osterhochamtes gab der Bischof den Gläubigen in seiner Predigt (Predigt zum Nachlesen) mit auf den Weg. Wie das Leitwort der Heilig-Rock-Tage „HERAUSGERUFEN – Du schaffst unseren Schritten weiten Raum!“ klinge diese Bitte nach Neubeginn, nach Schwung; „da ist was Verlockendes drin!“ Wenn man jedoch auf die ersten Osterzeuge schaue, sei etwa in den Erzählungen von den Jüngern am Grab oder in der Emmaus-Geschichte „von Schwung keine Rede“: Die Jüngerinnen und Jünger seien traurig und enttäuscht, fühlten sich um ihre Hoffnung betrogen. „Mit leeren Händen und Enttäuschung“ beginne also die österliche Kirche, sagte Ackermann – und das sei auch gut und wichtig: ehrlich und nüchtern mit der Situation umzugehen, nichts zu schönen oder zu vertuschen, Zweifel zuzugeben. Das gelte auch für uns heute: „Dann wird ein ehrlicher Blick auf Ostern möglich.“ Der Bischof sagte, von den ersten Osterzeugen könne man lernen: Dadurch, dass sie trotz ihres Haderns und der Enttäuschung bei Jesus und beieinander blieben, eröffneten sie die Chance auf die Begegnung mit Jesus. Deshalb sei die Bitte darum „österlich Kirche zu sein“, kein „Muntermach-Wort für die Osterzeit“: „Das ist das Programm für ein christliches Leben“: ehrlich sein, bei Jesus und beieinander bleiben und aufmerksam sein für seinen Auftrag, herauszugehen und seine Botschaft weiterzusagen.

Was sollen wir ablegen?

Dass gerade eine Passionsreliquie wie der Heilige Rock, die an das Leiden Jesu erinnert, den Anlass zum Zusammenkommen biete, passe gut in die österliche Zeit. Der heilige Rock, Jesu Gewänder hätten ihre Funktion, ihn zu schützen und zu wärmen, verloren. „Die Wirklichkeit des österlichen Lebens ist aus einem ganz anderen Stoff gemacht“ – das sage uns der Heilige Rock als ein Gewand, „das Jesus hinter sich gelassen hat – für den Auferstandenen hat dieses Gewand keine Bedeutung mehr, er braucht es nicht mehr“. Daraus lasse sich die Frage ableiten: Was sollen wir ablegen? Gewohnheiten, Sicherheiten, die nicht mehr tragen? Persönlich, aber auch gemeinschaftlich, als Kirche – „ein Kleid, eine Gestalt, die nicht mehr passt?“ Um diese Fragen zu beantworten, ohne die Angst zu haben, „am Ende doch nackt dazustehen“, brauche den österlichen Mut und das Vertrauen, wie Jesus es zu seinem Vater habe. Für den Bischof gehört „dieses Vertrauen zu dem, was österliche Kirche ausmacht – und wir dürfen uns auf diesen Weg begeben und darauf vertrauen, dass der Herr uns ein Gewand gibt, einen Schutz und eine Würde, wenn wir unser Vertrauen auf ihn setzen so wie Christus selbst.“

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Den Gottesdienst hatten auch neue Mitarbeitende des Bistums und der drei katholischen KiTa gGmbHs mitgefeiert, die traditionell am Eröffnungstag des Bistumsfestes eingeladen werden. Im Anschluss an den Gottesdienst zog der Bischof mit der Gottesdienstgemeinde zur Heilig-Rock-Kapelle und betete am Schrein das große Trierer Pilgergebet. Die Kapelle ist während der Heilig-Rock-Tage als Ort des Gebets geöffnet. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag beim Jugendkammerchor der Singschule Koblenz und dem Vokalensemble der Liebfrauenkirche Koblenz, begleitet von Lukas Stollhof an der Chororgel unter der Leitung von Manfred Faig, sowie Domkantorin Christina Elting und Domorganist Josef Still. Die Koblenzer Ensembles gestalteten auch das Abendlob am Eröffnungstag des Bistumsfestes.

Die Heilig-Rock-Tage sind nach der Heilig-Rock-Wallfahrt 1996 als Bistumsfest entstanden. Jedes Jahr kommen ab dem Fest des Heiligen Rocks (Freitag der zweiten Osterwoche) für zehn Tage Gläubige und Besucher aus dem ganzen Bistum und darüber hinaus zu Gottesdienst und Gebet, Musik und Kunst, Diskussion und Austausch, Begegnung und Besinnung zusammen. Das gesamte Programm ist unter www.heilig-rock-tage.de zu finden.

(JR)

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