Zum Inhalt springen

Banker arbeitet im Fluthilfe-Team der Caritas Westeifel mit:Offenes Ohr nicht nur für finanzielle Probleme

Der Bankfachberater Rudi Becker arbeitet im Fluthilfe-Team der Caritas Westeifel mit.
Foto: privat
Datum:
25. Juni 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Irrel – Wenn man Rudi Becker fragt, was seine Aufgabe im Fluthilfe-Team des Caritasverbandes Westeifel ist, schmunzelt er und gibt eine unerwartete Antwort: „Alles, was alle anderen Kollegen im Fluthilfebüro auch machen: den Menschen zuhören.“ Unerwartet ist seine Antwort deshalb, weil Rudi Becker sich als Bankfachberater für das Fluthilfe-Team gemeldet hat. Dies ist auch die Hauptaufgabe des 65-jährigene Sparkassenbetriebswirtes, aber der menschliche Kontakt, das offene Ohr für die Erfahrungen der Flutnacht und die Vermittlung von Hilfen innerhalb des Caritas-Netzwerkes ergänzen die eigentliche finanzielle Beratung.

Becker agiert vor allem als ein Vermittler, der aufgrund seiner langjährigen Berufserfahrung auf Augenhöhe mit Bankleuten verhandeln kann: So gelang es ihm, in der ersten Zeit nach der Flut mit ortsansässigen Banken Kredit-Sonderkonditionen für Flut-Betroffene auszuhandeln. „Die Banken sind teils mit sehr wohlwollenden Konditionen für die Finanzierung von Flutschäden eingesprungen“, weiß Becker.

Knapp ein Jahr nach der Flut geht es jetzt vor allem um die Hilfestellung beim Ausfüllen der Anträge auf Wiederaufbauhilfen bei der Investitions- und Strukturbank (ISB). Rund 50 Familien betreut der Bankfachmann zurzeit. „Das ist für die Menschen vor Ort ziemlich schwierig, da die Anträge ausschließlich online ausgefüllt werden können und sie sehr komplex sind. Auch bei der Bewilligung stockt es häufig“, weiß Becker. Doch die Bewilligung eines an die ISB gestellten Antrages ist Voraussetzung dafür, dass Flut-Betroffene Unterstützung aus Caritas-Spendenmitteln bekommen können. Hier greift das sogenannte Prinzip der „Nachrangigkeit der Hilfen“ hinter Versicherungsleistungen und staatlicher Hilfe.

Über die Beratung in Finanzfragen kommt Becker mit den Betroffenen über andere Hilfebedarfe ins Gespräch. Viele müssen das Trauma der Flut und der Zerstörung ihres Wohnraums bewältigen. Unterstützung bekommt er dabei von seiner Frau Birgitta Bauer, die als Sozialarbeiterin und langjährige Caritasmitarbeiterin einen wertvollen Erfahrungsschatz mitbringt und sich ebenfalls beim Caritasverband um Betroffene der Flutkatastrophe kümmert. Beide haben im Caritashaus der Begegnung in Irrel regelmäßige wöchentliche Sprechstunden.

Oftmals sind es aber finanzielle Probleme, die Betroffene alleine gar nicht lösen können: Sie stehen vor einem Berg von finanziellen Verpflichtungen. Steigende Energie- oder Mietkosten und explodierende Kosten im Baugewerbe bringen viele Menschen an die Grenzen, so dass auch die Schuldnerberatung oft gefragt ist.

Die Fluthilfe der Caritas Westeifel ist vertreten an den Standorten Bitburg, Daun, Irrel und Prüm. Weitere Informationen zu den Unterstützungsangeboten gibt es hier: https://www.caritas-westeifel.de/sozialedienste/familieundfrauen/fluthilfe/

(red)