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Bischof Ackermann feiert Gottesdienst zum Hochfest Maria Immaculata:Offenheit für Mensch, Welt und Gott

Bischof Dr. Stephan Ackermann feiert einen Gottesdienst zum Hochfest Maria Immaculata.
Im vergangenen Jahr erneuerte Bischof Ackermann die Weihe an der Trierer Mariensäule (Foto: Helmut Thewalt)
Datum:
9. Dez. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Sich mit einer „radikalen Offenheit für die Menschen, die Welt und Gott einbringen“: Dazu hat der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann am Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Gottesmutter Maria (8. Dezember) im Trierer Dom aufgerufen. Er erinnerte am Patronatsfest des Bistums daran, dass Maria sich als erste ganz und unbedingt Gott anvertraut habe. „In diesem Vertrauen dürfen wir ihr folgen.“ Und weil Gott sie als Mutter seines Sohnes erwählt habe, „dürfen wir uns als Einzelne und als Bistumsgemeinschaft an sie wenden, wenn wir an Grenzen stoßen – an sie, die behutsam, kraftvoll und sorgsam mit uns umgeht“. Dieses unbedingte Vertrauen gegenüber Gott und die Mütterlichkeit Marias sind für Ackermann gute Gründe, ein Bistum der Muttergottes zu weihen.

Mit Blick auf die andauernde Corona-Pandemie sagte Ackermann, so wie Adam im Paradies erkannt habe, dass er nackt ist, zeige die Pandemie den Menschen ihre Nacktheit: „Das Virus zeigt uns unsere soziale Verletzlichkeit, im Familien-, Freundes- oder Kollegenkreis; es legt Schwachstellen in der medizinischen Versorgung und Pflege oder im politischen Handeln offen.“ Konflikte seien oft nur noch mit einem Feigenblatt verdeckt. Und wie Adam im Paradies suchten auch die Menschen heute nach Schuldigen und gerieten so in eine unheilvolle Dynamik gegenseitiger Schuldzuweisungen.

Bischof Dr. Stephan Ackermann betet in der Marienkapelle des Trierer Domes (Foto: Judith Rupp/Bistum Trier)

Christen hätten zwar keine Patentrezepte in dieser Situation, die Bibel gebe aber Hinweise für einen guten Umgang damit. Wer wie Adam nach Schuldigen suche und sich in sich selbst verschließe, schnüre sich in dem vermeintlichen Schutzraum die Luft zum Atmen ab, sagte Ackermann. „Rettendes Gegenbeispiel“ sei Maria mit ihrem „Hier bin ich“: „In für sie furchterregenden Situationen versteckt Adam sich - Maria zeigt sich.“ Ansprechbar sein und bleiben: Sich diese Offenheit für die anderen zu bewahren halte „den größeren Horizont offen“. Der Bischof rief dazu auf, ansprechbar zu sein auch für Gott, etwa durch das Gebet; seine Frage ‚Wo bist Du gerade‘ zu hören und sich finden zu lassen. „Dann kann das Leben Weite und Gelassenheit gewinnen.“ In dieser radikalen Offenheit für Mensch, Welt und Gott, wie Maria und Jesus Christus sie immer gezeigt hätten, könnten Christen allen Tendenzen widerstehen, sich einzuschließen in geschlossenen Zirkeln. „Durch ihr ‚Hier bin ich‘ hält Maria uns immer die Tür offen zum befreienden Wort Gottes.“

Corona-bedingt musste die traditionelle Prozession der Gottesdienstgemeinde in die benachbarte Liebfrauenkirche ausfallen. Daher betete am Ende des Gottesdienstes Bischof Ackermann in der Marienkapelle des Trierer Doms und empfahl das Bistum und die darin lebenden Menschen mit all ihren Anliegen der Muttergottes. Das Patronatsfest des Bistums Trier hat eine lange Tradition. Erzbischof und Kurfürst Karl Kaspar von der Leyen (1652–1676) hatte im 17. Jahrhundert das Trierer Land unter den Schutz der Gottesmutter gestellt. 1939 erneuerte Bischof Franz Rudolf Bornewasser die Weihe an die „Unbefleckte Empfängnis“ und erweiterte sie auf das ganze Bistum. Bischof Ackermann erneuerte die Weihe am 7. Dezember 2020 an der Trierer Mariensäule.

(JR)