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Bischof Ackermann zum römischen Dokument „Fiducia supplicans“:Pastoraler Durchbruch

Bischof Ackermann hat sich in einem Schreiben an die in der Seelsorge Verantwortlichen im Bistum Trier zum römischen Dokument „Fiducia supplicans“ geäußert.
Bischof Ackermann in Soutane lächelnd
Datum:
19. Dez. 2023
Von:
Judith Rupp

Trier – Bischof Dr. Stephan Ackermann hat die Erklärung „Fiducia supplicans“ des römischen Dikasteriums für die Glaubenslehre vom 18. Dezember 2023 als einen „theologischen und pastoralen Durchbruch, der gesamtkirchlich nicht zu unterschätzen ist“, bezeichnet. Das Dokument beschäftigt sich insbesondere mit der Segnung von Paaren, die nicht kirchlich heiraten können oder wollen und sagt erstmals ausdrücklich, dass solche Paare den Segen empfangen können. „Das empfinde ich als gut und hilfreich“, betont der Trierer Bischof in einem Schreiben am 19. Dezember an die Verantwortlichen in der Seelsorge im Bistum Trier.

Die Erklärung gebe Antwort auf eine Thematik, die seit längerem Gegenstand von Gesprächen und Überlegungen sei, etwa während der Diözesansynode. „Es geht um den dringenden Wunsch von nicht wenigen Menschen, Gottes Segen und Stärkung für ihren gemeinsamen Lebensweg zu empfangen.“ Er wisse, so der Bischof, dass Seelsorger und Seelsorgerinnen auch in der Vergangenheit bereits mit einem solchen Wunsch konfrontiert wurden und sich manches Mal unsicher waren, wie damit umzugehen sei. „Paare, deren Wunsch nach Segen unbeantwortet blieb, fühlten sich in ihrer Situation alleingelassen und als Glieder der Kirche zurückgesetzt.“

Die römische Erklärung eröffne nun „mit höchster lehramtlicher Autorität die Möglichkeit, dem Wunsch nach Segen zu entsprechen“. Diese Möglichkeit, die ganz dem pastoralen Anliegen von Papst Franziskus entspricht, beruhe auf „einer wirklichen Weiterentwicklung“ dessen, was vom Lehramt und in den offiziellen Texten der Kirche bisher über die Segnungen gesagt wurde.

Über diese konkreten Segenssituationen für Paare hinaus rege das römische Dokument dazu an, sich insgesamt noch einmal vertieft mit der Theologie und der Spiritualität von Segen und Segnungen in der Kirche zu beschäftigen, schreibt Ackermann weiter. „Wir spüren ja auch in anderen pastoralen Zusammenhängen, dass Menschen um den Segen in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen und Anliegen bitten. Hier ist uns aus der betenden Tradition der Kirche ein Schatz gegeben, den es sich noch mehr zu heben lohnt.“

In diesem Sinn bittet er die Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferentinnen und -referenten, „den Menschen, die mit dem Anliegen, sich unter Gottes Segen zu stellen, zu Ihnen kommen, mit Offenheit, Hilfsbereitschaft und Einfühlungsvermögen zu begegnen. Das gilt besonders für die Paare, die einen Segenswunsch an Sie herantragen.“

Gleichzeitig kündigt Bischof Ackermann an, er halte es für sinnvoll, für den Bereich des Bistums Gelegenheiten zu schaffen, „um uns über die Erfahrungen und Fragen, die uns im Zusammenhang der Segnungen begegnen werden, auszutauschen und zu vergewissern“.