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Bischof Ackermann predigt bei Wallfahrt der Diözese St.-Dié zum Grab des Heiligen:Pierre Fourier als „Patron der Reform“

Bischof Dr. Stephan Ackermann predigt bei der Wallfahrt der Diözese St.-Dié zum Grab des Heiligen, der 1589 in Trier geweiht worden ist.
Nach dem Gottesdienst: Bischof Didier Berthet (Mitte links) und Bischof Dr. Stephan Ackermann (rechts daneben)
Datum:
9. Juli 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Mattaincourt/Trier – „In all den Veränderungen unserer Zeit in Politik, Gesellschaft und vor allem auch in unserer Kirche kann uns der heilige Pierre Fourier ein guter ‚Patron der Reform‘ sein.“ Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 7. Juli, dem 430. Jahrestag der Priesterweihe des Heiligen, im Gottesdienst im französischen Mattaincourt betont. Ackermann nahm zusammen mit mehreren Domgeistlichen auf Einladung von Bischof Didier Berthet bei der jährlich am ersten Sonntag im Juli stattfindenden Wallfahrt der Diözese St. Dié (Vogesen) zum Grab des heiligen Pierre Fourier teil. Die Delegation hatte auch Épinal besucht, wo sich der Bischofssitz von Bischof Berthet befindet. Berthet hatte Trier zu den Heilig-Rock-Tagen besucht.

Fourier war 1589 in Trier geweiht worden. Heute lebe das Gedächtnis von Fourier vor allem in der Kirche weiter, die bis heute den volkstümlichen Namen der Kongregation von Pierre Fourier und Alix Le Clerc trägt, der „Welschnonnen“-Kirche, erläuterte Ackermann in seiner Predigt. In der Gestalt des „bon père de Mattaincourt“, wie Pierre Fourier schon zu Lebzeiten genannt worden sei, und im Besuch der Trierer Delegation an seinem Grab „leuchtet so die starke Beziehung auf, die uns seit Jahrhunderten miteinander verbindet“, betonte der Trierer Bischof. Mehr als 1.400 Jahre waren das Bistum Trier und die Diözesen Lothringens eng verbunden. „Und Dank der europäischen Einigung finden diese Räume heute wieder näher zueinander. So soll dieser Wallfahrtstag heute hier in Mattaincourt auch ein Zeichen dafür sein, dass diese gemeinsamen Lebensräume, die die heutigen nationalen Grenzen überschreiten, auch eine Frucht des christlichen Glaubens und des kirchlichen Lebens waren und wieder stärker werden sollen.“

Mit Blick auf das Wallfahrtsmotto, den Glauben an Jesus Christus öffentlich zu bezeugen und ihn weiterzugeben an andere („Aujourd`hui transmets ta foi!“) nannte Ackermann drängende Fragen der Zeit: Wie geht es weiter mit unserem Europa? Wie geht es weiter mit unserer Erde? Wie geht es weiter mit unserer Kirche? Christen seien dazu berufen, diese anstehenden Veränderungen, „auch wenn sie uns zuerst einmal Angst machen, mitzugestalten, damit aus ihnen etwas Fruchtbares für die Menschen erwachsen kann, damit so ein Stück mehr des Reiches Gottes im Heute erfahrbar wird“. Der Bischof ermutigte dazu, sich vom Beispiel des Heiligen Pierre Fourier anziehen zu lassen, der ein „glaubhafter Zeuge und missionarischer Bote“ gewesen sei.  Er sei zeitlebens bereit gewesen, sich selbst vom Evangelium her verwandeln zu lassen: „Er war offen für Gottes verwandelndes Wort und konnte sich so immer wieder auf Neues einlassen, auch abenteuerliche Wege beschreiten, um die Botschaft vom Reich Gottes zu den Menschen zu bringen.“ Als Seelsorger habe er ganz konkret gesehen, „was nottut, was die Anforderungen des Reiches Gottes im Hier und Jetzt waren: Bildung für die Kinder und spirituelle und wirtschaftliche Hilfen für die Familien und die Armen“. Fourier habe um die „Dynamik des Reiches Gottes“ gewusst: „Er hatte das Vertrauen, dass die zarten Pflänzchen, die er säen konnte, in der Lage sind, wirklich etwas zu bewirken. Sie können diese Welt verwandeln.“ 

(red/JR)

Die Predigt zum Nachlesen in deutsch / französisch.