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Für die Menschen einsetzen, die schnell vergessen werden :Pilgerweg der „Aktion Arbeit” bei den Heilig-Rock-Tagen

Rund 170 Mitarbeitende verschiedener Beschäftigungsträger waren zusammengekommen, um von der Abtei St. Matthias die rund drei Kilometer zum Trierer Hauptmarkt zu laufen.
Daniela Wehrlein und Johannes Tittel von der „Aktion Arbeit”
Datum:
29. Apr. 2023
Von:
Stefan Schneider

Trier – Das Regenwetter schien verdeutlichen zu wollen: Das ist kein Spaziergang, hier wird gepilgert. Die „Aktion Arbeit” im Bistum Trier hatte wie schon in den Jahren zuvor im Rahmen der Heilig-Rock-Tage zu einem „Pilgerweg der Arbeit“ eingeladen. Ihm kam in diesem Jahr eine besondere Bedeutung zu, da die Initiative 2023 ihren 40. Gründungstag feiert. Rund 170 Mitarbeitende verschiedener Beschäftigungsträger waren daher zusammengekommen, um von der Abtei St. Matthias die rund drei Kilometer zum Trierer Hauptmarkt zu laufen.  

„Das Thema Arbeitslosigkeit ist ein verdrängtes, gesellschaftliches Problem, dem sich die ‘Aktion Arbeit’ seit nun 40 Jahren zuwendet“, betonte der Bischöfliche Beauftragte für die „Aktion Arbeit”, Domkapitular Dr. Hans Günther Ullrich. „Es gibt sie aber, die vielen Langzeitarbeitslosen, die unsere Hilfe brauchen. Niemand sucht sich dieses Schicksal aus.“ Mit dem Pilgerweg mitten durch die Innenstadt und die vielfältige Arbeit der Initiative wolle man zeigen, wie Kirche sich bei diesem Thema positioniert und für Menschen ohne Arbeit engagiert. 

Weihbischof Franz Josef Gebert, selbst für einige Jahre Bischöflicher Beauftragter für die „Aktion Arbeit”, hob mit Blick auf das Jubiläum hervor, dass es kaum eine Initiative gebe, die sich über eine so lange Zeit und mit dieser Kontinuität für die Belange von Arbeitssuchenden angenommen habe. „Ich verbinde mit der Aktion, dass wir als Kirche etwas Gutes tun und uns für die einsetzen, die sonst schnell vergessen werden“, ergänzte Johannes Tittel, Geschäftsführer der „Aktion Arbeit”. 

„Uns verbindet mit der ‘Aktion Arbeit’ ein jahrelanges, gemeinsames Engagement“, sagte Winfried Reis, Geschäftsführer von AliBi-Eifelservice, einer gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeit und Qualifizierung in Bitburg. „Wir profitieren sicher von der Aktion und sind auch gerne in Trier, und gehen gerne den gemeinsamen Pilgerweg mit.“ Auch bei strömendem Regen. 

Sockelarbeitslosigkeit weiterhin unverändert 

Die „Aktion Arbeit” wurde 1983 vor dem Hintergrund steigender Arbeitslosenzahlen vom damaligen Bischof Dr. Hermann Josef Spital ins Leben gerufen Auch wenn sich der Arbeitsmarkt in den zurückliegenden Jahren positiv entwickelt hat, zeigt sich die Sockelarbeitslosigkeit weiter unverändert. Der Anteil der Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit an der Gesamtarbeitslosenzahl steigt weiter an. Anliegen der Initiative des Bistums Trier ist es, Menschen beim Einstieg oder Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit zu helfen, über Ursachen und Folgen von Arbeitslosigkeit aufzuklären und sich mit Projekten und Vorschlägen an einer aktiven Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik zu beteiligen. 

Die Heilig-Rock-Tage dauern noch bis Sonntag, 30. April. Das gesamte Programm ist unter www.heilig-rock-tage.de zu finden. Mehr Informationen zur Aktion Arbeit gibt es unter www.aktion-arbeit.de.