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Familienbund der Katholiken im Bistum Trier stellt Zehn-Punkte-Plan vor:Politik muss Eltern und Kinder in Pandemie besser unterstützen

Der Familienbund der Katholiken hat einen Zehn-Punkte-Plan aufgestellt, der Familien in der Pandemie entlasten soll
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Datum:
9. März 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Koblenz/Saarbrücken – Die Corona-Pandemie hat viele Familien an die Belastungsgrenze gebracht, insbesondere zu Zeiten der Lockdowns: Monatelang mussten Eltern zwischen Kinderbetreuung, Homeschooling, Homeoffice und dem Haushalt rotieren – besonders hart traf es dabei Alleinerziehende. Der Familienbund der Katholiken im Bistum Trier fordert schon länger von der Politik mehr Unterstützung für Familien.

Zwar habe die Zeit auch gezeigt, dass Kinder grundsätzlich in ihren Familien gut aufgehoben seien, auch wenn die staatlichen Institutionen wie Kita und Schule ausfielen. Das hätten auch Umfragen bestätigt, bei denen die befragten Eltern angaben, ihre Familien gingen gut mit den Schul- und Kitaschließungen um, dennoch empfanden 38 Prozent die Situation als psychisch belastend. Die Corona-Krise verschärfe wie unter einem Brennglas ohnehin bestehende strukturelle Probleme. Für die Politik müsse nun gelten, besonderes Augenmerk auf die Familien- und Bildungspolitik zu legen. Dazu fordert der Familienbund einen nationalen Familiengipfel, der Leitlinien und eine Strategie ausarbeiten soll, wie die Digitalisierung an Schulen vorangetrieben werden kann und wie Kitas und Schulen personell aufgestockt werden können. Die Wiedereröffnung von Kitas müsse mit einem Schutzkonzept einhergehen – diese Forderung sei mit der Priorisierung des Kita-Personals bei den Impfungen durch die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz bereits umgesetzt worden. Des Weiteren fordert der Familienbund, dass eine Corona-Elternzeit eingeführt wird. „Sollten Kitas und Schulen nicht mehr im Regelbetrieb arbeiten oder wieder schließen, brauchen Eltern einen Rechtsanspruch auf Arbeitszeitreduzierung“, heißt es in dem Papier. Das schließe auch ein angemessenes Rückkehr-Recht in den alten Arbeitsumfang und einen fortbestehenden Kündigungsschutz mit ein. Für alle, die diese Elternzeit in Anspruch nehmen, solle ein Corona-Elterngeld von monatlich mindestens 300 Euro gezahlt werden, das die Einkommenseinbußen auffange. Dies würde Familien helfen und die besonderen Leistungen der Eltern in der Corona-Krise anerkennen.

Corona-Pflegezeit, Corona-Pflegegeld und mehr

Das Kurzarbeitergeld solle der Lebenswirklichkeit von Familien angepasst werden und von 67 Prozent pro Kind um sieben Prozent ansteigen. Auch die Obergrenze für Kinderkrankentage solle auf besonderen Antrag ausgesetzt werden, falls sie je nach pandemischem Verlauf nicht genügten. Der Familienbund plädiert auch für eine Corona-Pflegezeit und ein Corona-Pflegegeld. Viele Familien seien auf eine ambulante Pflegeinfrastruktur angewiesen, die unter den Pandemie-Bedingungen leicht hinfällig würde. Wer nun Angehörige pflege, solle Anspruch auf entsprechende Zeiten und Vergütung haben. Die Familienbildung und Familienerholung, etwa in Kurkliniken, müssten gerade in der Zeit nach Corona stärker bezuschusst werden, sodass Regeneration und Erholung gewährleistet seien. In seinem letzten Punkt spricht der Familienbund die Situation älterer Menschen an: Ihrem Grundbedürfnis nach menschlicher Nähe und Begegnung sei bei allen erforderlichen Maßnahmen zum Infektionsschutz Rechnung zu tragen. Wenn Bewohnerinnen und Bewohner in Heimen sowie Mitarbeitende geimpft seien, müssten bestehende Restriktionen beim Besuchsrecht sofort aufgehoben werden.

(sb)