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Das österliche Wirken und die „ganze Wirklichkeit“ des Seins:Pontifikalamt mit Bischof Ackermann am Priester- und Ordenstag der Heilig-Rock-Tage

Zuvor hatten sich am Nachmittag gut einhundertundvierzig Priester aus dem Bistum getroffen und etwa 90 Mitglieder aus Ordensgemeinschaften waren zu einem Begegnungsnachmittag gekommen.
Eine Ordensschwester trägt eine Fürbitte vor.
Datum:
28. Apr. 2023
Von:
Stefan Endres

Trier – Eine Eucharistiefeier mit Bischof Dr. Stephan Ackermann und den Weihbischöfen sowie dem Generalvikar und dem Bischofvikar für die Orden im Dom bildete den Höhepunkt des Tages der Priester und des parallel stattfindenden Tages der Ordensmitglieder am 27. April bei den Heilig-Rock-Tagen.

Zuvor hatten sich am Nachmittag gut einhundertvierzig Priester aus dem Bistum getroffen und sich unter anderem mit dem Thema der Synodalität in der Kirche beschäftigt. Etwa 90 Mitglieder aus Ordensgemeinschaften im Bistum waren zu einem Begegnungsnachmittag mit Impulsvortrag von Schwester Dr. M. Emmanuela Kohlhaas gekommen. Die live zugeschaltete Benediktinerin erläuterte, was das Heilig-Rock-Leitwort „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“ für die notwendigen Um- und Aufbrüche der Orden konkret bedeute könnte. Sie und einige Mitschwestern haben vor kurzem in Düsseldorf-Angermund ein aufgegebenes Kloster übernommen und mit neuem Leben gefüllt.

In seiner Predigt blickte Bischof Ackermann auf ein freudig erlebtes Osterfest auf dem Petersplatz in Rom während seiner Studienzeit zurück. Seine Begeisterung von einem Fest „wie aus dem Bilderbuch“ sei jedoch von seinem damaligen Spiritual gedämpft worden mit dem Hinweis, dass der schöne Schein „aber leider nicht die ganze Wirklichkeit“ sei. 

Blick in den vollbesetzten Trierer Dom.

Und in der Tat bleibe ja das Leben weiterhin verdunkelt von Kriegen, Konflikten, persönlichen Nöten und Ängsten. Aber umgekehrt gelte eben auch, so der Bischof, dass „seit dem Ostermorgen alles Dunkle und Belastende und sogar der Tod nicht mehr die ganze und endgültige Wirklichkeit sind. Die ganze Wirklichkeit ist seit Ostern das Dunkel und zugleich das Licht, Verzweiflung und Hoffnung, Tod und Leben“, sagte er über eine Einsicht, die in seinem Leben zu einer „österlichen Hoffnung“ geworden sei. „Der bleierne Schleier, der oft über uns liegt, hat einen unwiderruflichen Riss bekommen, durch den das österliche Leben hineinströmt in unser Leben.“ Die Erfahrung, dass alles Bedrückende nicht die ganze Wirklichkeit des Lebens sei, „möchte ich Ihnen weitergeben für Situationen, in denen wir Gefahr laufen, in Traurigkeit abzurutschen“, sagte Ackermann zu den Pilgern, Priestern und Ordensleuten.

Die Lesung aus dem alttestamentlichen Buch Jeremia mit dem Leitwort der diesjährigen Heilig-Rock-Tage las Schwester Manisha Cheruparambil, Referentin für die Ordensmitglieder im Bistum. Priester und Mitglieder der Orden sprachen auch die Fürbitten im Gottesdienst, der live über das Internet mitgefeiert werden konnte. Dort ist er weiterhin abrufbar (https://youtu.be/lYb4Ahxfosg).