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Fachstelle für Prävention gegen sexualisierte Gewalt stellt Jahresbericht vor:Prävention, Intervention und Aufarbeitung

Schulungen, Beratung, Information und Unterstützung - die Fachstelle für Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Bistum Trier hat ihren Jahresbericht 2021 vorgelegt.
Foto: Inge Hülpes / Bistum Trier
Datum:
22. Feb. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Schulungen, institutionelles Schutzkonzept und der Austausch sowie die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Stellen standen im vergangenen Jahr im Fokus der Fachstelle für Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Bistum Trier, wie aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht hervorgeht.

439 Personen wurden in insgesamt 47 digitalen und analogen Formaten geschult, darunter Hauptamtliche, die mit Kindern, Jugendlichen und schutz- oder hilfsbedürftigen Erwachsenen arbeiten. Hinzu kamen Schulungen für Ehrenamtliche, die in diesem Bereich engagiert sind sowie Infoveranstaltungen für weitere Haupt- und Ehrenamtliche.

Informative Veranstaltungen und unterstützende Arbeitshilfen haben die Mitarbeiterinnen der Fachstelle ebenfalls in Bezug auf die institutionellen Schutzkonzepte geleistet. Diese müssen von den Pfarreien bis zum Sommer erstellt werden. Die Fachstelle begleitet den Prozess und prüft die Konzepte nach Abschluss der Frist. Ein Video-Tutorial, das in Zusammenarbeit mit dem IPA (Institut für Prävention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt) entstanden ist sowie das Angebot der Fachberatung durch die örtlichen Lebensberatungsstellen bilden weitere Unterstützungsformate in diesem Zusammenhang. „Schutzkonzepte können das Risiko für massive Grenzverletzungen in kirchlichen ‚Räumen‘ deutlich senken“, betont Angela Dieterich, Leiterin der Fachstelle und Präventionsbeauftragte des Bistums Trier, den Stellenwert der Konzepte. „Studien zum Zuschauereffekt zeigen, dass es einen Unterschied macht, wenn alle klar haben, wie sie in solchen Fällen reagieren können und zudem kompetente Zuhörerinnen und Zuhörer für Betroffene sind.“

Im Bereich der Intervention und Aufarbeitung gab es 2021 einen weiteren Schritt, indem die „Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung“ ihre Arbeit aufgenommen hat. Das Gremium hat zum Ziel, Rahmenbedingungen, die zur Vertuschung und zum Schutz von Beschuldigten beigetragen haben, zu untersuchen. Im September 2022 sollen erste Ergebnisse veröffentlicht werden. Die Präventionsbeauftragte begrüßt auch sehr die Einrichtung eines Betroffenenbeirats. „Für die Weiterentwicklung des Umgangs mit Fragen der sexualisierten Gewalt hinsichtlich der diözesanen Aufarbeitung, der Maßnahmen der Prävention als auch im Bereich der Intervention, ist damit ein Gremium geschaffen, das wichtige Hinweise geben wird."

Die Interventionsbeauftragte, Dr. Katharina Rauchenecker, hat im vergangenen Jahr ihren Dienst im Bistum begonnen. Ihre Arbeit bildet die Schnittstelle bei Verdachtsfällen sexuellen Missbrauchs und sie unterstützt bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen aus der Vergangenheit.

Zudem wurde im vergangenen Jahr eine Vereinbarung zwischen der Fachstelle Prävention und der unabhängigen Fachberatungsstelle Phoenix in Saarbrücken getroffen. Dadurch wird für Menschen, die von sexuellem Missbrauch durch Kleriker oder andere Angestellte im katholischen kirchlichen Dienst betroffen sind, eine neue Möglichkeit der Beratung geschaffen.

Weitere Informationen gibt es auf www.praevention.bistum-trier.de. Hinweise auf sexuellen Missbrauch an Minderjährigen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen nehmen die unabhängigen Ansprechpersonen entgegen: Ursula Trappe, Fachanwältin für Familienrecht und Mediatorin, zu erreichen per E-Mail an ursula.trappe@bistum-trier.de oder unter Tel.: 0151-50681592 und Markus van der Vorst, Diplom-Psychologe, per E-Mail an markus.vandervorst@bistum-trier.de oder unter Tel.: 0170-6093314. (jf)