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Jahresbericht des Beratungs- und Behandlungszentrums der Caritas in Neunkirchen :Prävention im Fokus der Arbeit

Das Beratungs- und Behandlungszentrums des Caritasverbandes Schaumberg-Blies e.V. verstärkt seinen Fokus auf Prävention - zum Beispiel beim Rauchen.
Die Vorderseite der Postkarte, mit der Kinder und Jugendliche über die Gefahren von E-Shishas aufklären will. (Quelle: Caritasverband Schaumberg-Blies e.V.)
Datum:
23. Juni 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Neunkirchen – „Was wir an Prävention, vor allem an Suchtprävention leisten, ist in dieser Region einzigartig“, sagt Thomas Heib. Er ist Leiter des Beratungs- und Behandlungszentrums des Caritasverbandes Schaumberg-Blies e.V. Heib hat am Dienstag den Jahresbericht des Beratungs- und Behandlungszentrums für 2016 vorgestellt. Zu dem Zentrum gehören die beiden Dienste „DIE BRIGG“, die Beratungs- und Behandlungsstelle für Jugendliche und junge Erwachsene sowie der „Psychosoziale Dienst“, der sich an Erwachsene richtet.

41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren 2016 insgesamt für das Zentrum tätig. Die Präventionsarbeit, die in diesem Jahr im Fokus des Jahresberichts steht, findet aber nicht nur im Zentrum selbst statt. „Wir sind auch als einer von drei Trägern des Familienberatungszentrums in Illingen aktiv“, erklärt Thomas Heib. Außerdem verantwortet der Caritasverband die Freiwillige Ganztagsschule an der Maximilian-Kolbe-Schule in Neunkirchen-Wiebelskirchen. „Auch dort werden Präventionskräfte entfaltet“, so Heib. 2016 sind die Sozialarbeiterinnen des Zentrums außerdem gezielt in Schulen im Landkreis Neunkirchen gegangen und haben dabei knapp 1.400 Personen erreicht. Bei den Veranstaltungen geht es zum Beispiel um übermäßige Nutzung von Smartphones, um Internet- oder Computersucht, um Spielsucht, Alkohol oder Rauchen. Der Trend beim Rauchen geht weg von Zigaretten hin zu E-Zigaretten, oder E-Shishas: „Wenn es so richtig heftig qualmt und raucht, dann zieht jemand an einer E-Shisha“, erklärt Yvonne Illy, Sozialpädagogin von der Fachstelle Suchtprävention und Frühintervention des Beratungs- und Behandlungszentrums der Caritas. „Shisha-Rauchen wird von vielen jungen Menschen aber gar nicht als Rauchen angesehen“, erzählt sie. „Wenn ich in einer Schulklasse frage: ‚Raucht jemand von euch?’ sagen die Nein. Wenn ich dann frage, ob jemand Shisha raucht, dann melden sich plötzlich doch ein paar Kinder. Aber für die E-Shishas gibt es zum Beispiel keine Kennzeichnungspflicht, ob dort etwa Nikotin enthalten ist oder nicht. Das wird als gesundes Rauchen verkauft.“

Deshalb hat die Fachstelle Postkarten drucken lassen, die über die Gefahren von E-Shishas aufklären sollen. „Ich rauche E(h) nitt?!?!“ steht auf den Karten, die nach den Sommerferien verteilt werden. Solche neuen Suchtgefahren wie E-Shishas sollen auch in Zukunft verstärkt in den Blick genommen werden, um möglichst schnell Aufklärungsarbeit leisten zu können. „Was unsere Arbeit ausmacht, ist, auf neue Trends zu achten, darauf einzugehen und zu schauen: Wie können wir möglichst viele Kinder erreichen? Und die Eltern müssen auch einbezogen werden“, so Yvonne Illy.

Dafür gibt es beispielsweise die E-Mail und Chatberatung ELSA (Elternberatung bei Suchtgefährdung und Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen), an der sich „DIE BRIGG“ beteiligt. „Wir sind von dem Projekt überzeugt, auch wenn die Nachfrage unseres Erachtens noch zu gering ist“, heißt es im Jahresbericht. Trotzdem bleibt der Leiter, Thomas Heib, optimistisch: „Wir erreichen vielleicht zehn Prozent der Leute mit Suchtproblematik. Wenn der Fokus jetzt verstärkt in Richtung Prävention rückt, kann das nur gut sein.“


Dominik Holl