Lebensberatung Neunkirchen stellt Jahresbericht 2022 vor:Rat und Hilfe in schwierigen Zeiten
Neunkirchen – 801 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben bei der Lebensberatung des Bistums Trier in Neunkirchen im vergangenen Jahr Rat und Hilfe gesucht. Darüber hinaus haben 183 weitere Personen an Elternkursen, offenen Sprechstunden und Weiterbildungen teilgenommen. Das geht aus dem Jahresbericht 2022 der Lebensberatung hervor.
Als häufigste Beratungsgründe nennt der Bericht bei Kindern und Jugendlichen die emotionale Belastung aufgrund von Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten, Trennung und Scheidung der Eltern, Partnerschaftskonflikte der Eltern, die psychische Erkrankung eines Elternteils sowie Erschöpfung und Überlastung. 37,8 Prozent der insgesamt 294 beratenen Kinder und Jugendlichen lebten nicht mehr in ihrer Ursprungsfamilie.
Bei den Erwachsenen waren die wichtigsten Themen kritische Lebensereignisse und Verlusterlebnisse, stimmungsbezogene Probleme wie etwa Depressionen, Beziehungsprobleme zwischen Eltern und Kinder, Probleme im Sozialkontakt sowie Belastung durch traumatische Ereignisse und körperliche Erkrankungen. Die durchschnittliche Beratungsdauer lag im vergangenen Jahr pro abgeschlossenem Fall bei 8,36 Stunden.
Das Beratungsteam konnte im Jahr 2022 das Angebot in vollem Umfang aufrechterhalten. Aufgrund der Corona-Pandemie seien Beratungsgespräche weiterhin auch über Video oder Telefon geführt worden. 19 Klienten nahmen das Angebot der Online-Beratung in Anspruch. Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten seien 2022 ein häufiger Beratungsanlass gewesen. Die Angebote der Lebensberatung wurden auch im vergangenen Jahr von Kindertagesstätten stark nachgefragt. Auch 2022 konnte das Team traumatisierten Geflüchteten therapeutische Angebote machen.
Offene Sprechstunden in Kitas und im Momentum
Die Lebensberatung Neunkirchen bietet zudem bei Familien- und Partnerschaftsproblemen Mediation als Verfahren zur Konfliktregelung an. Darüber hinaus bieten die Beraterinnen und Berater fachliche Beratung an: Auf Anfrage von Jugendhilfeeinrichtungen sowie medizinischen und Bildungseinrichtungen helfen sie bei der Einschätzung von Kindeswohlgefährdung. Hier bestehe weiterhin eine hohe Nachfrage. Durch die Lockerungen während der Pandemie konnten die offenen Sprechstunden in der Kindertagesstätte Lehbesch in Ottweiler, in der Anton-Hansen-Schule in Ottweiler und im „Momentum – Kirche am Center“ in der Neunkircher City wieder angeboten werden.
Träger der Lebensberatungsstelle Neunkirchen ist das Bistum Trier. Die im vergangenen Jahr entstandenen Gesamtkosten von rund 315.000 Euro trugen das Bistum zu 38,2 Prozent, der Landkreis Neunkirchen zu 57,1 Prozent und die Kreisstadt Neunkirchen zu 4,7 Prozent. Im Jahr 2022 hat das Bistum Trier 3,03 Millionen Euro für seine 20 Beratungsstellen im Saarland und in Rheinland-Pfalz aufgewendet. Hinzu kommen die Landes- und Kommunalzuschüsse von insgesamt rund 3,88 Millionen Euro. Die 20 Beratungsstellen erbrachten 9.344 Beratungsleistungen, mit denen 19.640 Personen erreicht wurden.
Für Hilfe suchende Menschen ist die Beratung kostenfrei.
Die Beratungsstelle Neunkirchen hat ihren Sitz in der Hüttenbergstraße 42, 66538 Neunkirchen und ist erreichbar unter Tel. (06821) 27719 und per E-Mail unter sekretariat.lb.neunkirchen@bistum-trier.de