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400 Jahre Mergener Hof: Feierlichkeiten beginnen mit Benefizabend :Raus aus dem Sitzsack, rein in die „Miez“

Mit einem Benefizabend haben die Feierlichkeiten zu 400 Jahre Mergener Hof begonnen. Der gesamte Erlös des Abends kommt dem Jugendzentrum zugute. Mit Bildergalerie.
Datum:
2. Sept. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Lars Reichow hätte am liebsten in jeder rheinland-pfälzischen Stadt eine „Miez“. Warum, erklärt der Kabarettist mit einer Geschichte, „die so gut wie wahr ist“. Sie handelt von einem Jugendlichen, seinem Sohn, der in seinem Sitzsack liegt – und zwar sehr, sehr lange. So lange, dass Reichow schon Angst hat, sein Sohn könne eine Ausbildung zum Sitzsack machen. „Wenn er wenigstens mal Fußball spielen würde!“ Jugendliche brauchten Räume, „damit sie nicht im Sitzsack bleiben, oder auf der Couch“, fügt Bischof Dr. Stephan Ackermann an. Und die „Miez“, das Trierer Jugendzentrum Mergener Hof, sei genau ein solcher Ort mit „qualitätsvoller Freizeitgestaltung und Bildung“. Dieser Trierer Ort wird 400 Jahre alt. Mit einem Benefizabend in der ehemaligen Trierer Reichsabtei St. Maximin haben am Freitagabend die Feierlichkeiten für das Jubiläum begonnen. 650 Gäste waren gekommen, um das Jugendzentrum mit der langen Geschichte zu feiern. Reichow führte mit unterhaltsamen wie geistreichen Einlagen durch den Abend.

Eine Kurzfilmreihe lud die Gäste zu einer Zeitreise von den Anfängen der „Marianischen Jünglings Kongregation“ (MJC), ins Leben gerufen von den Jesuiten, bis in die Gegenwart ein. Zeitzeugen erzählten von ihren Erlebnissen in der ältesten aktiven Jugendorganisation und kirchlichen Jugendeinrichtung, wo noch immer Sport, Bildung, Kultur, Glaube und Jugendarbeit unter einem Dach vereint sind. „Der Mergener Hof ist seit 400 Jahren ein Ort, wo Kinder und Jugendliche einen Platz haben. Das war und ist nur möglich, weil sich viele Menschen haupt- und ehrenamtlich engagieren, einbringen, sich für andere Menschen einsetzen“, sagte der Vorsitzende des Trägervereins Mergener Hof e. V., Diözesanjugendpfarrer Matthias Struth und dankte für diesen Einsatz. Stellvertretend wurde Conny Faust-Brausch für ihr 40-jähriges Dienstjubiläum geehrt.

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig überbrachte Glückwünsche von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Jugendministerin Anne Spiegel. „Für die Landesregierung ist Ihre Arbeit von hohem Wert“, sagte Hubig. „Ihre Arbeit im Mergener Hof trägt dazu bei, dass Jugendliche und junge Erwachsene ihr Leben selbst in die Hand nehmen und ihren Weg in die Selbstständigkeit finden. Dafür möchte ich Ihnen im Namen der Landesregierung sehr herzlich danken.“ Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe hatte einen Scheck als Geschenk dabei. In der „Miez“ waren in den vergangenen Jahren Sanierungsarbeiten nötig geworden, weil das Gebäude den gestiegenen Brandschutz- und Sicherheitsmaßanforderungen nicht mehr entsprach. „Jugend braucht Räume, Jugend braucht Freiräume, dafür braucht es Geld“, sagte Leibe. 

Das Ergebnis guter Jugendarbeit zeigte die Theatergruppe des Mergener Hofs mit einem Stück, in dem sie die Werte Freundschaft, Demokratie, politisches Engagement, Glaube und Gemeinschaft auf die Bühne brachte. Auch deswegen hätte Reichow am liebsten in jeder rheinland-pfälzischen Stadt eine kleine „Miez“.

Der gesamte Erlös des Benefizabends kommt dem Jugendzentrum zugute. Am Samstag, 9. September ist das Sommerfest des Mergener Hofs. Weitere Informationen gibt es unter www.mjctrier.de

lb

Ein Hof für Kreativität und Tatendrang