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Trierer Weihbischof spendet Firmsakrament in Kastellaun:Regelbrecher im guten Sinne

Das Sakrament der Firmung hat Weihbischof Brahm 39 jungen Menschen in Kastellaun gespendet.
39 junge Menschen empfingen in Kastellaun das Sakrament der Firmung durch Weihbischof Robert Brahm.
Datum:
4. März 2024
Von:
Julia Fröder

Kastellaun – „Sei ein rulebreaker“, mit der Aufforderung ein „Regelbrecher“ zu werden, hat der Trierer Weihbischof Robert Brahm 39 Jugendliche in der Kirche Kreuzauffindung in Kastellaun wie auch die gesamte Gottesdienstgemeinde sicherlich überrascht. Vor dem Empfang des Firmsakraments ermutigte er die jungen Menschen dazu, sich für eine gerechtere Welt einzusetzen. Dies könne auch bedeuten, Regeln zu brechen – allerdings ohne dabei „über Leichen zu gehen“.

„Wir erleben im Evangelium einen Jesus, der sich nicht an Regeln hält“, sagte Brahm in seiner Predigt im Hinblick auf das Sonntagsevangelium vom 3. März. An dieser Stelle in der Bibel geht Jesus hart ins Gericht mit Personen im Tempel, die an diesem heiligen Ort Geld- und Tauschgeschäften nachgingen. Der Weihbischof stellte die Frage in den Kirchenraum, ob man vielleicht gegen Vorschriften verstoßen müsse, um die Welt zu verändern. Jesus schwimme gegen den Strom, denke anders. „Ich weiß nicht, ob Jesus heute ein Influencer wäre, aber ich bin gewiss, er würde alle Möglichkeiten nützen, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, wäre vielleicht bei den Demos gegen Rechtsextremismus zu finden, würde Wirtschaftsbosse kritisieren und Putin auffordern, den Krieg zu beenden. Aber bei allem würde er die Würde des Menschen achten“, betonte Brahm. Dazu ermutigte er auch die anwesenden Jugendlichen.

Nach der gemeinsamen Erneuerung des Taufversprechens spendete der Weihbischof den jungen Frauen und Männern zwischen 14 und 15 Jahren das Sakrament der Firmung, indem er ihre Stirn mit Chrisamöl salbte und die Worte „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“ sprach.

Jesus im eigenen Leben finden

Weihbischof Brahm bei seiner Predigt in der Kirche Kreuzauffindung in Kastellaun.

Pfarrer Benno Wiederstein hat gemeinsam mit Pater Stanley Lordu Samy die Jugendlichen auf die Firmung vorbereitet.  Die Vorbereitung bestand aus gemeinsamen Gottesdiensten und sozialen Projekten sowie Veranstaltungen, die zum Teil in der Jugendkirche „crossport to heaven“, teilweise vor Ort in der Pfarrei Kastellaun Heilige Familie stattfanden. Den Mittelpunkt bildete die Suche nach Jesus Christus und Gott im eigenen Leben, der Halt und Orientierung geben kann und die Öffnung für den Heiligen Geist, der die jungen Menschen im Alltag stärken soll. Aber auch an das Schicksal anderer wurde gedacht, wie beispielsweise bei einer Aktion zu Stolpersteinen oder bei der Sternsinger-Aktion. Zudem gab es die Möglichkeit, an unterschiedlichen geistlichen Impulsen teilzunehmen, wie einem Taizé-Gebet oder einer „Nacht der Lichter“.

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm Volker Klein mit dem Jugendchor „No Limits“.

Einen Tag zuvor (2. März) wurden 24 junge Menschen in Beltheim durch Weihbischof Brahm gefirmt.