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300 Besucherinnen und Besucher bei Lebacher Veranstaltung:„Religionen für den Frieden“

Gebete, Musik und eindeutige Bekenntnisse zum Frieden haben über 300 Menschen am Sonntag in der Stadthalle Lebach erlebt.
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer spricht beim Friedensgebet der Religionen
Datum:
22. Feb. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Lebach – Gebete, Musik, Gesang und eindeutige Bekenntnisse zum Frieden: das haben über 300 Besucherinnen und Besucher am 21. Februar in der Lebacher Stadthalle erlebt. „Religionen für den Frieden“ war die Veranstaltung überschrieben, zu der der Landkreis Saarlouis und die Stadt Lebach gemeinsam mit Vertretungen der verschiedenen Religionen eingeladen hatten.

Markus Schu, Erster Beigeordneter der Stadt Lebach, freute sich über das große Interesse an dem Nachmittag, der die Friedensbotschaft der verschiedenen Religionen in den Mittelpunkt stellen und ein Zeichen setzen solle. Landrat Patrik Lauer verdeutlichte anhand der Ringparabel aus Lessings Nathan der Weise das Gebot von Toleranz und Frieden zwischen den Religionen, die alle den einen Gott verehrten. Die vielen Unterschriften, die im Kreis Saarlouis zur „Lebacher Erklärung“ gesammelt wurden, zeigten das Bekenntnis der Menschen zu Toleranz und zu friedlichem Miteinander in „wohltuender Selbstverständlichkeit“. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karenbauer dankte den Vertretern der Religionen für ihr „besonderes Signal“ das sie mit der Veranstaltung setzten. Solche Zeichen seien jetzt so notwendig und wertvoll wie selten zuvor. Kriegerische Auseinandersetzungen rückten derzeit bis an die Grenzen Europas heran und viele Menschen gäben den Religionen die Schuld für diese Entwicklung. „Ich glaube, dass diese Menschen sich irren“, sagte die Ministerpräsidentin. Gott fordere nicht dazu auf, irgendeinen Menschen zu  hassen. Es seien die Menschen, die andere hassen. „Sie tun das nicht im Auftrag ihres Gottes“, sagte Kramp-Karrenbauer und lud dazu ein, das Privileg in Frieden leben zu können mit den Menschen zu teilen, die schlechter dran sind. Vertreter des DITIB Landesverbandes, der Evangelischen, der Katholischen und der Rumänisch-Orthodoxen Kirche, der Synagogengemeinde und der Alevitischen Gemeinde sprachen Friedensgebete aus ihrer Tradition. Allen gemeinsam war die tiefe Sehnsucht nach Frieden und die Ablehnung von Hass und Gewalt. Den Frieden unter den Menschen zu wahren, stellte Rasim Akkaya, DITIB-Vorstandsvorsitzender im Saarland, als Ziel des Islam vor. Die Menschheit brauche Frieden wie kaum zuvor. Das sei nur möglich, wenn die Menschen einander respektvoll begegnen und die unterschiedlichen Religionen als Reichtum begreifen. Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann, Leiter des Evangelischen Büros Saarland, betonte die Gerechtigkeit, die Frieden schaffe. Es gelte ungerechte Verhältnisse zu benennen, zu bearbeiten und zu verändern. Auf verschiedene Bedeutungen des Worts Frieden im Hebräischen wies Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saar hin. „Shalom“ bedeute auch Gesundheit, Freude und Sicherheit. Frieden komme nicht von selbst, die Menschen müssten sich ständig darum bemühen. Die Thora gebiete alle Menschen als Ebenbild Gottes zu sehen und zu lieben. „Frieden ist mehr als das Fehlen von Krieg“, erklärte Prälat Dr. Peter Prassel, Leiter des Katholischen Büros Saarland. Frieden sei auch die Achtung der Würde des Menschen und geschwisterliches Zusammenleben. Jede Bürgerin, jeder Bürger und jede Regierung sei dazu verpflichtet, sich für Frieden einzusetzen.

Für die musikalische Gestaltung sorgte der Chor „StimmenVielfalt“ und Freunde unter Leitung von Amei Scheib sowie der CVJM Posaunenchor Klarenthal unter Leitung von Walter Fesz.