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Lebensberatung Hermeskeil legt Jahresbericht 2021 vor:Resilienz fördern

590 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben im vergangenen Jahr bei der Lebensberatungsstelle Hermeskeil Hilfe gesucht.
Logo der Lebensberatung im Bistum Trier
Datum:
14. Mai 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Hermeskeil – 590 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben im vergangenen Jahr bei der Lebensberatungsstelle Hermeskeil Hilfe gesucht. Zusätzlich nutzten 92 Personen weitere Angebote wie offene Sprechstunden und Weiterbildungen.

Wie im vergangenen Jahr stellte bei Kindern und Jugendlichen die emotionale Belastung aufgrund von Trennung oder Scheidung der Eltern den häufigsten Beratungsanlass dar. An zweiter und dritter Stelle wurden Partnerschaftskonflikte und die psychische Erkrankung eines Elternteils genannt. 25,8 Prozent der ratsuchenden Kinder und Jugendlichen leben nicht mehr in ihren Ursprungsfamilien. Die wichtigsten Themen für Erwachsene waren die Belastung durch kritische Lebensereignisse, depressive Verstimmungen oder Depression und die Belastung durch traumatische Erlebnisse. Die durchschnittliche Beratungsdauer pro abgeschlossenem Fall lag bei 7,9 Stunden. Mehr als die Hälfte der Beratungen fand analog statt (Face-to-Face), knapp 27 Prozent der Beratungen wurden via Telefon geführt, gefolgt von Video- und Onlineberatung. 

In Zusammenarbeit mit dem Mehrgenerationenhaus Hermeskeil und dem Hochwälder Familiennetzwerk HAFEN gab es verschiedene Zusatzangebote für Eltern und Kinder wie Workshops zu den Themen Selbstwahrnehmung, Stressbewältigung und Sozialkompetenz. Gemeinsam mit der Lebensberatung Saarburg wurde in Kell am See eine monatliche SPRECH-ZEIT angeboten, seit Dezember 2021 gibt es außerdem eine Außensprechstunde in Waldrach für Ratsuchende aus der Verbandsgemeinde Ruwer. In 30 Fällen wurden Mitarbeitende von Kitas und Schulen im Rahmen ihrer pädagogischen Tätigkeit beraten. In 11 Fällen haben Mitarbeitende der LB Hermeskeil als insoweit erfahrene Fachkräfte bei einer Gefährdungseinschätzung hinsichtlich des Schutzauftrags bei Kindeswohlgefährdung mitgewirkt. Für die kommunalen Kindertagesstätten im Kreis Trier-Saarburg wurden digitale Fallbesprechungen angeboten.

Die LB Hermeskeil hat sich in 2021 gezielt mit dem Thema Resilienz auseinandergesetzt. Neben entwicklungsbedingten und individuellen Krisen würden die Menschen mit schwerwiegenden Ereignissen wie beispielsweise der Amokfahrt in Trier, der Hochwasserkatastrophe sowie der Corona-Pandemie konfrontiert, heißt es im Jahresbericht. Man wolle zum einen aus präventiver Sicht dazu beitragen, die Menschen in Bezug auf ihre Schutzfaktoren zu stärken, um belastende Situationen, Krisen und Schicksalsschläge in Zukunft gut meistern zu können. Zum anderen seien während der Pandemie Unsicherheit und Instabilität entstanden, die sich auch auf das Familienleben ausgewirkt hätten. Dies sei vor allem durch die Umstrukturierungen des (Kita- und Schul-)Alltags, der Einschränkung sozialer Kontakte und den Wegfall von Freizeitaktivitäten zurückzuführen.

Von den Gesamtkosten in Höhe von rund 312.700 Euro übernahm das Bistum Trier als Träger rund 157.500 Euro. Hinzu kamen Zuschüsse vom Landkreis Trier-Saarburg in Höhe von knapp 74.800 Euro; das Land Rheinland-Pfalz beteiligte sich mit rund 65.100 Euro; die Verbandsgemeinden Hermeskeil und Ruwer steuerten zusammen 15.300 Euro bei. Für Hilfesuchende ist das Angebot der Lebensberatung kostenfrei. Das Team um den kommissarischen Leiter Dr. Tobias Gschwendner besteht aus einer Verwaltungsangestellten, einer Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin, zwei Diplom-Psychologinnen, einem Diplom-Psychologen und einer Diplom-Pädagogin. Weitere Informationen gibt es bei der Lebensberatung Hermeskeil, Hirtenweg 2a, 54411 Hermeskeil, Tel.: 06503-6031 und -6032, E-Mail: lb.hermeskeil@bistum-trier.de und auf www.hermeskeil.lebensberatung.info.  

(ih)