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Generalvikar von Plettenberg äußert sich zu römischer Klarstellung vom 15. März:Respektvoller Umgang mit Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften

Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg äußert sich zu römischer Klarstellung vom 15. März.
Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg (Foto: H. Thewalt/Bistum Trier)
Datum:
16. März 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – „Im Synodenabschlussdokument heißt es: ‚Die Kirche von Trier geht respektvoll und wertschätzend mit Menschen in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften um.‘ Vor diesem Hintergrund habe ich keinerlei Verständnis für die römische Klarstellung.“ Das hat der Trierer Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg mit Blick auf die am 15. März 2021 in Rom veröffentlichten Note „Responsum ad dubium“ der Kongregation für die Glaubenslehre über die Segnung von Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts gesagt. Dieses Unverständnis bis hin zum Entsetzen teile er mit vielen anderen Gläubigen; der Schaden, der mit dieser neuerlichen römischen Intervention verursacht werde, sei enorm.

„Ich kann allerlei Dinge segnen - aber zwei Menschen, die sich in Liebe und Treue verbunden wissen, die die Höhen und Tiefen eines gemeinsamen Lebens miteinander teilen wollen, soll ich nicht segnen können?“, sagte von Plettenberg am 16. März in Trier. Es gehe ihm ausdrücklich nicht um Gleichmacherei, aber „um Respekt Menschen gegenüber, die sich nach bestem Wissen und Gewissen für diese Lebensform entschieden haben und sie aus dem christlichen Glauben heraus gestalten und leben wollen“. Er sehe den grundlegenden Auftrag aller in der Kirche darin, sich der Bedürfnisse und Themen der Menschen im jeweiligen Umfeld - ganz unabhängig von ihrer konkreten Lebenssituation - anzunehmen, und mit den seelsorglichen und gottesdienstlichen Angeboten ihnen Hilfen zur Lebensgestaltung zu geben.

Im Bistum Trier gibt es seit Februar 2019 den Arbeitskreis „Sexuelle und geschlechtliche Identitäten in der Pastoral“. Ihm gehören Seelsorger und Seelsorgerinnen, Mitarbeitende des Bischöflichen Generalvikariates sowie Personen und Initiativen wie Queere Christen Saar-Pfalz, die AG Homosexuelle und Kirche (HuK) oder das SCHMIT-Z (Schwul-lesbisches Zentrum Trier e.V.) an, die sich in diesem Bereich engagieren. Anlass für die Bildung der Gruppe war das Abschlussdokument der Trierer Diözesansynode. Es regt einen kontinuierlichen Dialog und Zusammenarbeit mit gleichgeschlechtlich orientierten Menschen und ihren Verbänden an sowie die Entwicklung von seelsorglichen Angeboten für gleichgeschlechtlich orientierte Menschen, deren Kinder und das gesamte familiäre Umfeld (vgl. „heraus gerufen“, Seite 55, Empfehlung 2.36). Ziel ist es, den Dialog zu pflegen und pastorale Angebote zu entwickeln oder etwa Mitarbeitende in der Pastoral oder den Kitas für das Thema zu sensibilisieren und sprachfähig zu machen.

(JR)