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Neuer Seelsorger für Bad Neuenahr-Ahrweiler und Pastoralen Raum Sinzig / Abschied in Koblenz  :Schwerpunkt Jugend 

Der bisherige Leiter der FachstellePlus für Kinder- und Jugendpastoral in Koblenz wird sich ab März für junge Menschen im Ahrtal einsetzen.
Will Kindern Mut machen, das eigene Leben zu leben: Pastoralreferent Tobias Theobald
Datum:
22. Feb. 2024
Von:
Julia Fröder

Koblenz/Bad Neuenahr-Ahrweiler/Sinzig – Bei all den Skandalen und dem zunehmenden Bedeutungsverlust der christlichen Kirchen, hat da katholische Jugendarbeit überhaupt noch eine Chance? Ein klares und schnelles „Ja!“ geht Tobias Theobald bei dieser Frage über die Lippen. Der bisherige Leiter der FachstellePlus für Kinder- und Jugendpastoral in Koblenz wird sich ab März um Angebote für Kinder und Jugendliche in der Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler kümmern und sich mit weiteren 50 Prozent seines Beschäftigungsumfangs im Pastoralen Raum Sinzig auf administrativer Ebene für junge Menschen einsetzen. Argumente für den Wechsel von Koblenz waren zum einen die strukturelle Änderung der FachstellenPlus im Bistum Trier und zum anderen die räumliche Nähe der neuen Stellen zu seinem Zuhause. 

„Wir brauchen kirchliche Jugendarbeit mehr denn je“, betont Theobald. „Ich erlebe Jugendliche nach Corona als sehr zurückgezogen. Gemeinschaft erleben, nicht allein gelassen zu werden mit Problemen – das brauchen alle Menschen, aber vor allem Jugendliche“, weiß der Pastoralreferent, der ursprünglich aus Trier stammt und seit etwa zehn Jahren im Grafschafter Ortsteil Bölingen (Landkreis Bad Neuenahr-Ahrweiler) heimisch geworden ist. „Was gibt mir Halt und Orientierung?“ seien wichtige Fragen für junge Menschen. „Für sich selbst rauszubekommen, was einem wichtig ist, welche Werte man vertreten möchte – da gebe ich gerne meine christlichen Werte als Orientierung mit“, so der Seelsorger. Eine Möglichkeit, diese Themen zu besprechen, seien Orientierungstage in den Schulen. „Das sind Gelegenheiten, um mit Jugendlichen gut ins Gespräch zu kommen.“ Dafür will er sich mit seiner Stelle im Pastoralen Raum Sinzig einsetzen. „Ich will Kindern und Jugendlichen mitgeben, dass ihr Leben lebenswert ist, dass das Leben mehr ist als Noten oder die Anpassung an die Peer-Group“, erklärt der Familienvater. „Ich will ihnen Mut machen, das eigene Leben zu leben. Das Evangelium gibt uns mit: Du bist gut so, wie du bist!“ 

Neue Aufgaben an der Ahr und in Sinzig 

Die vergangenen sieben Jahre hat er sich vornehmlich Verwaltungsaufgaben und dem Krisenmanagement gewidmet, bald ist er wieder näher an den Themen der Kinder und Jugendlichen. So konzipiert er für sie und mit ihnen Angebote in der Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler, zum Beispiel im Rahmen der Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung, die anstehende gemeinnützige 72-Stunden-Aktion oder die Ministrantenwallfahrt nach Rom sowie Kar- und Ostertage extra für Jugendliche und junge Erwachsene. An der Ahr werde er sicherlich noch einiges an Aufbauarbeit leisten müssen. „Viele Räume, Treffpunkte und Strukturen sind durch die Flutkatastrophe 2021 weggebrochen“, weiß der 40-Jährige, der mit seiner Frau und drei Kindern im Alter von neun bis vier selbst im Landkreis Bad Neuenahr-Ahrweiler wohnt. Im Pastoralen Raum Sinzig wird Theobald sich um die Vernetzung zwischen Schule und Kirche kümmern und Kontakte zu Multiplikatoren in der Kinder- und Jugendarbeit pflegen. 

Koblenzer Höhepunkte 

Höhepunkte seiner Koblenzer Zeit waren die Weihnachtsgottesdienste in der Kirche der Jugend X-Ground, die Chill-out-Wochen in den Sommerferien und das Team. „Wir haben uns gegenseitig Kraft und Halt gegeben.“ Eine Entwicklung möchte er auch noch positiv erwähnen: Wurden Präventionsschulungen gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen vor sieben Jahren eher noch als Mehrarbeit und Zusatzbelastung angesehen, habe sich dieses Bild drastisch geändert. „Heute ist die Meinung: Gut, dass wir uns damit beschäftigen, damit es Kindern und Jugendlichen gut geht.“ 

Wer sich persönlich von Tobias Theobald verabschieden möchte, kann das im Rahmen der „MusikkircheLive“ am Sonntag, 25. Februar um 18 Uhr, im Koblenzer X-Ground (Moselweißer Straße 37) machen. Dieses Mal gestaltet der Rock-Chor „Taktvoll“ den etwas anderen Gottesdienst musikalisch. Der Leitsong ist „Immer noch do" von Kasalla; im Anschluss gibt es beim „Time & Talk“ die Möglichkeit, sich auszutauschen.