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Bistum Trier stellt Geschäftsbericht 2021 und Haushaltsplanung 2022 vor:Schwerpunkt auf der diakonischen Kirchenentwicklung

Das Bistum Trier hat den Geschäftsbericht 2021 und die Haushaltsplanung 2022 vorgestellt.
vlnr. Manfred Wagner, Leiter des Strategiebereichs „Ziele und Entwicklung“, Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg und Kirsten Straus, Leiterin des Zentralbereichs „Ressourcen“. Die Pressekonferenz fand unter 2G+ statt. (Foto: Christina Libeaux, Bistum Trier)
Datum:
16. Dez. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Bis zum Jahr 2026 solle es einen mindestens ausgeglichenen Haushaltsplan geben, das hat der Trierer Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg bei der Vorstellung der Haushaltsplanung 2022 und des Geschäftsberichts 2021 am 16. Dezember in Trier gesagt. Dazu brauche es eine gezielte Schwerpunktsetzung, die sich weiterhin an den Ergebnissen der Diözesansynode orientiert und eine missionarisch-diakonische Kirchenentwicklung fördert. Um dies zu ermöglichen, hat das Bistum in diesem Jahr einen Prozess gestartet, der zu einem langfristigen Haushaltssicherungskonzept führen soll. In den kommenden fünf Jahren werde man 40 Millionen Euro an Kosten senken müssen.

Zu den bekannten Herausforderungen wie der Umsetzung der Synodenbeschlüsse, wachsenden Kirchenaustrittszahlen oder der Corona-Pandemie sei mit der Flutkatastrophe eine weitere hingekommen. „Wir stehen in wirtschaftlich schweren Zeiten”, sagte von Plettenberg. Zwar müsse das Bistum mit weniger Ressourcen auskommen, der Blick in den Geschäftsbericht 2021 stimme ihn jedoch „etwas zuversichtlicher”, denn mit dem Schwerpunkt auf die diakonische Kirchenentwicklung habe man Felder gewählt, „wo wir uns als Kirche den Menschen zuwenden; das ist der Auftrag der Kirche, das ist Nachfolge Jesu”. Man habe bereits viel an den neuen pastoralen Strukturen gearbeitet, sodass am 1. Januar 2022 die ersten 35 Pfarreiengemeinschaften zu neuen Pfarreien fusionieren werden und bereits 15 Pastorale Räume auf den Weg gebracht worden seien.

Der Haushaltsplan für 2022, den Manfred Wagner, Leiter des Strategiebereichs „Ziele und Entwicklung“ im Bischöflichen Generalvikariat Trier vorstellte, sieht einen Verlust von 35,9 Mio. Euro vor. Operativen Erträgen in Höhe von 430,3 Mio. Euro stehen Aufwendungen von 438,9 Mio. Euro gegen. Diesem negativ geplanten Verwaltungsergebnis von minus 8,6 Mio. Euro stehen Finanzerträge von 13,9 Mio. Euro und Finanzaufwendungen von 42,3 Mio. Euro entgegen, so dass der Haushaltsplan insgesamt ein Defizit ausweist. Für das Jahr 2022 müsse man somit zum zweiten Mal ein negatives Verwaltungsergebnis planen.

Qualität hoch – Kosten niedrig halten

Kirsten Straus, im Bischöflichen Generalvikariat als Leiterin des Zentralbereichs „Ressourcen“ für die Finanzen zuständig, betonte die Bedeutung der Haushaltssicherung mit weitreichenden strategischen Ziel- und Prioritätensetzungen. Eine notwendige Bedingung für das Gelingen dieses Prozesses sei, „dass die Qualität der Verwaltung im engeren Sinn hoch, und die Kosten niedrig gehalten werden, beides stabil und langfristig.” Die Anforderungen an die Bistumsverwaltung seien dabei umfangreich, denn der Bedarf an Dienstleistung und die Komplexität der Rahmenbedingungen nehmen ständig zu. Als besondere Herausforderungen nannte sie die Bewältigung der Folgen der Flutkatastrophe und der Konsequenzen der Corona-Krise sowie die Umsetzung der Strukturänderungen im Bistum.

Der Abschluss des Bischöflichen Stuhls, der für gewöhnlich im Geschäftsbericht enthalten sei, werde laut Straus gemeinsam mit den Jahresabschlüssen 2020 des Priesterseminars und der Hohen Domkirche, die dann zum ersten Mal erfolgen, im Verlauf des ersten Quartals 2022 veröffentlicht. Von 2010 bis zum 31. Oktober 2021 seien aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls insgesamt 1.162.500 Euro finanzielle Leistungen zur Anerkennung des Leid von Betroffenen sexuellen Missbrauchs im Bistum Trier gezahlt worden, berichtete Manfred Wagner. 

Ressourcen fließen überwiegend in territoriale Seelsorge

Mit geplanten 328 Mio. Euro machen die Kirchensteuermittel den größten Teil der erwarteten Erträge (73,8%) aus. Dazu kommen Zuschüsse in Höhe von 68,3 Mio. Euro (15,4%), 20,3 Mio. Euro (4,6%) Staatsleistungen, Erträge aus Finanzanlagevermögen und Zinsen in Höhe von 13,9 Mio. Euro (3,1%) sowie Teilnehmerbeiträge, Mieten, Pacht (1,7%), Spenden und Kollekten (0,2%) und sonstige Erträge (1,1%). Die Aufwendungen setzen sich zusammen aus Zuschüssen an kirchliche Rechtsträger in Höhe von 190,8 Mio. Euro (39,6%), 192,2 Mio. Euro (39,9%) für Personalaufwendungen, Finanzaufwendungen von 42,3 Mio. Euro (8,8%) und Sachaufwendungen von 42,6 Mio. Euro (8,9%), Abschreibungen in Höhe von 7,5 Mio. Euro (1,6%) und 5,9 Mio. Euro (1,2%) für den Bauunterhalt.

Baukostenzuschüsse gehen vor allem an Kirchen (59,8%), Pfarrhäuser (7,7%), Kindertagesstätten (19,7%) und Pfarrheime (6,2%). Betrachtet man die Aufwendungen nach den Aufgabenbereichen, zeigt sich, dass der größte Teil (32,1%) mit 154,6 Mio. in die territoriale Seelsorge und die verwaltungsbezogene Unterstützung fließt; mit 67,1 Mio. Euro sind 13,9% für katholische Schulen und den Religionsunterricht vorgesehen; 54,4 Mio. Euro (11,3%) für die Kindertagesstätten und 48,5 Mio. Euro (10,1%) für die Altersversorgung. Weitere Aufgabenfelder sind unter anderem Caritas, berufliche Bildung und Erwachsenenbildung, Beratung und Jugend sowie die Bistumsverwaltung.

Weitere Informationen sind unter www.bistum-trier.de/unser-bistum/verwaltung/finanzen zu finden.

(ih)