Projekt qualifiziert 17 Mitarbeiter in katholischen Senioreneinrichtungen :Seelsorge in der Altenhilfe hat neue Gesichter
Trier/Koblenz/Saarbrücken – Nicht nur der Körper, auch die Seele des Menschen braucht Pflege: Dieser Aufgabe widmen sich künftig verstärkt 17 Frauen und Männer, die sich durch das Projekt „Mitarbeit in der Seelsorge in Einrichtungen der Altenhilfe katholischer Träger“ qualifiziert haben. Am 19. Januar feierten die Projektteilnehmer, die aus dem sozialen oder pflegerischen Bereich der Einrichtungen kommen, den Abschluss ihrer Weiterbildung mit einem Gottesdienst mit Weihbischof Franz Josef Gebert und erhielten ihre Zertifikate. Getragen wird das Projekt vom Bistum Trier, dem Diözesan-Caritasverband Trier, den Barmherzigen Brüdern (BBT)-Gruppe, der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (cts), den Franziskanerbrüdern vom Heiligen Kreuz und der Marienhaus Stiftung.
In dem Kurs aus mehreren Modulen beschäftigten sich die Teilnehmer mit seelsorgerlicher Gesprächsführung, Sterbebegleitung, Bibeltexten und eigenen Glaubenserfahrungen. Auch die Gestaltung von Wortgottesdiensten, religiösen Ritualen und Einheiten zur Krankenkommunion standen auf dem Programm. Als besonderen Höhepunkt empfanden viele Kursteilnehmer die Exerzitientage in St. Thomas. „Es gehört auch dazu, die eigene Seele zu pflegen, weil sie die Quelle für die seelsorgerische Arbeit ist“, sagte Kursleiter Peter-Felix Ruelius. In der Seele begegneten sich Himmel und Erde, betonte Weihbischof Gebert in seiner Predigt. Darum machte er den neuen Seelsorgern Mut, mitten im Alltag die frohe Botschaft Jesu zu verkünden und mit ihren eigenen Fähigkeiten Glaube, Hoffnung und Liebe zu leben und weiterzugeben.
„Ich fühle mich gut ausgerüstet für meine neue Aufgabe“, sagte Kornelia Mühl vom Seniorenzentrum St. Josefsheim Alf. Sie veranstaltet Wortgottesdienste direkt auf der Station mit Bewohnern, die an Demenz erkrankt sind. Das müsse man ganz einfach halten. „Ich habe für den Gottesdienst ein Thema oder einen Bezug zur Jahreszeit, bringe Gegenstände und Bilder mit“, erklärte Mühl. Sie binde die Bewohner ein, lasse sie die Texte mitlesen oder vorlesen, wenn sie das noch können. Das sei eben eine ganz andere Art von Gottesdienst. Auch Regina Sprenger aus Kirn berichtete von ersten positiven Reaktionen auf ihre gottesdienstlichen Angebote im Gruppenraum. Stephan Manstein, Trägervertreter der cts, freute sich über das neue Angebot. Viele Menschen und Angehörige fühlten sich fremd und zerrissen, wenn sie ins Altenheim kämen. „Es muss uns ein Anliegen sein, diese Entwurzelung und Zerrissenheit zu kitten“, sagte Manstein.
„Wenn die Mitarbeiter die Seelsorge in den Einrichtungen mit ihren Fähigkeiten und Kompetenzen gestalten, schaffen sie dort einen Ort, an dem Kirche aktiv gelebt wird“, fasste Projektkoordinatorin Brigitte Scherer vom Bistum Trier das Ziel der Weiterbildung zusammen. Das geschehe in enger Zusammenarbeit mit den Seelsorgern vor Ort. Die zusätzlich geschaffenen Seelsorge-Stellen werden zur Hälfte vom Bistum und zur anderen Hälfte von den Trägern finanziert. Das Projekt läuft noch fünf Jahre lang und ist nun auch offen für andere katholische Träger, wenn diese den 50-Prozent-Kostenanteil der zusätzlichen Seelsorgezeit übernehmen.
Mehr Informationen gibt es bei: Brigitte Scherer im Bischöflichen Generalvikariat Trier, Tel.: 0651-7105-333, E-Mail: Brigitte.scherer@bistum-trier.de