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Friedensdekade:Sehnsucht nach Frieden vereint Konfessionen

Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) Saar hat in der Saarbrücker Friedenskirche einen Gottesdienst zur Eröffnung der Ökumenischen Friedensdekade gefeiert.
Joachim Hipfel, Pascale Jung sowie Wolfgang Schmidt (evangelischer Kirchenkreis Saar-West, von links) beim Gottesdienst in der Friedenskirche.
Datum:
25. Nov. 2023
Von:
red/Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier
Saarbrücken - Seit über 40 Jahren engagieren sich die Kirchen mit der Initiative in den letzten zehn Tagen vor dem Buß- und Bettag in besonderer Weise für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Dabei stand auch dieses Jahr wieder das christliche Friedenszeugnis und die friedenspolitische Willensbildung in Kirchen, Gemeinden und Gesellschaft im Vordergrund.
Waren es parallel stattfindende Konzerte und Veranstaltungen, war es das triste Novemberwetter? Jedenfalls fanden anlässlich der Eröffnungsveranstaltung nur wenige Gläubige den Weg in die Friedenskirche, obwohl die Gewalt in der Ukraine und im Heiligen Land geradezu danach schrie, sich mit den dahinterliegenden Problemen und möglichen Lösungsansätzen zu beschäftigen.
Seit Anfang Oktober in allen Köpfen: der Überfall der Terror-Organisation Hamas auf Israel und das seither täglich in den Medien gezeigte Elend der Zivilbevölkerung, gerade auch im Gazastreifen. Etwas aus dem Fokus geraten, aber nicht minder grausam: der schon seit über eineinhalb Jahre andauernde Krieg in der Ukraine. Und auch die von Menschen herbeigeführte Klimakrise, bei der es keine Umkehr zu geben scheint, bewegt weiterhin die Gemüter.

Zerrissenheit angesichts der komplexen Probleme

Diese drei Szenarien zogen sich durch alle liturgischen Bestandteile des Gottesdienstes. Die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen christlichen Kirchen stellten die Zerrissenheit des Menschen bei der Beantwortung der offenen Fragen in den Vordergrund. Dies entsprach auch dem Motto „sicher nicht – oder?“, das die Schwierigkeiten aufzeigt, den Konflikten mit einfachen Lösungen gerechtzuwerden.
 
In ihrer Ansprache beleuchteten Pastoralreferentin Dr. Pascale Jung vom Pastoralen Raum Saarbrücken und Pastor Joachim Hipfel von der Freien evangelischen Gemeinde die über den alltäglichen Gebrauch hinausgehende Bedeutung des Grußes „Shalom“. Einerseits ist da die Sehnsucht nach Sicherheit und einem Leben in Frieden, aber auch das Gegenteil, das sich derzeit übermächtig zeigt: Tod und Gewalt, Terror und unsägliches Leid bei so vielen tausenden Menschen. Aber auch die aufkommenden Gedanken von Ausgrenzung und Hass, mit denen man konfrontiert wird und die zum Teil sogar in einem selbst aufkeimen. Die Fürbitten stellten vier Aspekte fragend in den Raum – den Umgang mit der Pandemie, die Unterstützung bedrohter Völker mit Waffen, den Schaden an Gottes Schöpfung und die gefühlte Machtlosigkeit des Einzelnen. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es die Möglichkeit, sich bei einem Umtrunk auszutauschen.