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Ravengiersburg: Hunsrückdom feiert 300-jähriges Patrozinium:Seit 900 Jahren wird hier gebetet

Generalvikar von Plettenberg hat in Ravengiersburg das 300. Patrozinium des Hunsrückdoms mitgefeiert.
Festgottesdienst im Hunsrückdom zum Patrozinium (Foto: Bistum/Platten-Wirtz)
Datum:
26. Juli 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Ravengiersburg - „Seid zu jeder Stund‘ bereit, traget Christus in die Zeit“: So ist unter dem Wandgemälde des Heiligen Christophorus im Chorraum des sogenannten Hunsrückdoms in Ravengiersburg zu lesen. Die Pfarrkirche, die dem als Christusträger bekannten Heiligen geweiht ist, konnte zu dessen Namenstag am
24. Juli ihr 300. Patrozinium feiern. Zum Festgottesdienst begrüßten Pfarrer Lutz Schulz und Diakon Harald Braun Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg, der aus Trier in den Hunsrück gekommen war.

„Wenn man ins Simmerbachtal fährt, fällt der Blick sofort auf die beeindruckende Kirchenanlage, die ein jahrhundertealte Zeugnis des Glaubens ist“, sagte der Generalvikar. Nicht umsonst wird St. Christophorus zu Ravengiersburg im Volksmund „Hunsrückdom“ genannt und gilt als größte und bedeutendste Kirche im ganzen Hunsrück. Nicht nur die auf einer Anhöhe errichteten wuchtigen Doppeltürme beeindruckt; auch der 11 Meter hohe Hochaltar aus Nussbaumholz fällt beim Betreten der Kirche ins Auge. Über einem Ölgemälde des Schutzheiligen prangt in großen Ziffern die Jahreszahl 1722, das Datum des Wiederaufbaus der Kirche, die im Laufe ihrer langen Geschichte zerstört wurde. Der Bau des Gotteshauses im Simmerbachtal geht ursprünglich auf den Bau einer Burg mit Kapelle zurück. Das sogenannte Westwerk, also die Türme und die dazwischenliegende Michaelskapelle, entstanden im 12. Jahrhundert und sind damit bedeutend älter als das bis heute erhaltene barocke Kirchenschiff.

„Gebetet wird hier nicht erst seit 300, sondern bereits seit 900 Jahren“, betonte entsprechend auch von Plettenberg. Der Hunsrückdom sei längst zu einem Ort der Begegnung und des Glaubens geworden. „Aber was wäre, wenn die alten Mauern erzählen könnten, wer hier schon alles gebetet hat, wie hier gebetet wurde?“ Diese Frage stellte der Generalvikar an den Anfang seiner Predigt und schlug damit einen Bogen bis zur heutigen Zeit. „Die Gebete von heute sind der Atem der Kirche“, sagte der Generalvikar. Im Gebet nähere sich der Mensch Gott. Dabei gebe es das persönliche, situationsbezogene Gespräch mit Gott, das geprägt ist von Emotionen und Offenheit, sowie das um Heil für die Welt bittende. In der wechselvollen Geschichte des Hunsrückdoms seien sicher viele Gebete ausgesprochen worden, sowohl an Gott gerichtet als auch an den Heiligen Christophorus, der als Schutzpatron der Pfarrkirche die Botschaft, Christus in sich und in die Welt hinauszutragen, für die Gläubigen bereithält. Die Feier des alljährlichen Patroziniums, des Kirchweihfests, helfe dabei, dass die Botschaft des Heiligen Christusträgers nicht in Vergessenheit gerät.

Das Jubiläums-Festhochamt wurde mitgestaltet von den Männergesangvereinen Nannhausen-Nickweiler und Kirchberg unter der Leitung von Organist Bernd Loch. Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Gläubigen zum Feiern ins Kloster eingeladen.

(red)