Bistum Trier veröffentlicht Zahlen zum kirchlichen Leben für das Jahr 2018:Sich den Menschen zuwenden
Trier – „Wenn ich die aktuellen Zahlen zum kirchlichen Leben in Deutschland und in unserem Bistum sehe, muss ich unweigerlich an die Überschrift unseres Synodenabschlussdokumentes denken: heraus gerufen – Schritte in die Zukunft wagen.“ So kommentiert Dr. Ulrich Graf von Plettenberg, Generalvikar des Bistums Trier, am 19. Juli die kirchliche Statistik. „Wir müssen neue Schritte wagen, wenn wir unsere Botschaft von Gott, der sich den Menschen zuwendet, wieder mehr ‚ins Spiel bringen‘ wollen. Dazu ist es dringend notwendig, etwas zu verändern: Haltungen, Arbeitsweisen, aber auch Strukturen.“ Das müsse jetzt geschehen, denn „wir sehen an den Zahlen sehr deutlich, wie viele Menschen die Kirche verlassen. Es schmerzt sehr, dass so viele die Erfahrung machen, dass Kirche sie in ihren konkreten Lebensumständen nicht mehr anspricht.“
Zum Stichtag 31.12.2018 lebten 1.337.800 Katholikinnen und Katholiken (2017: 1.359.900) auf dem Gebiet des Bistums Trier; das sind 54,3 Prozent der Gesamtbevölkerung (2017: 55,4%). Damit hat die Zahl um 22.100 (1,6%) abgenommen. Während die Zahl der Taufen (davon 125 Erwachsene) mit 9.057, (2017: 9.441), ebenso wie die der Erstkommunionen mit 9.642 (2017: 10.005) sank, ist die Zahl der Firmungen auf 7.857 (2017: 7.158) gestiegen. Auch die Zahl der Trauungen ist auf 2.285 (2017: 2.187) gestiegen. Die Zahl der Bestattungen liegt mit 17.418 (2018: 17.344) auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Ausgetreten sind 10.096 Katholiken (2017: 8.027); es gab 317 Wiederaufnahmen (2017: 336) und 84 Eintritte von Menschen anderer christlicher Konfessionen (2017: 92). Der Gottesdienstbesuch ist erneut gesunken und liegt bei rund 7 Prozent (2017: 8 Prozent).
Angesichts dieser „bitteren Zahlen“ ist Generalvikar von Plettenberg froh, dass die Umsetzung der Synode in eine Phase kommt, in der mit der Gründung der ersten 15 Pfarreien der Zukunft zum 1. Januar 2020 erste strukturelle und organisatorische Veränderungen sichtbar werden. Außerdem werden Ende des Jahres neue Konzepte für verschiedene Bereiche der Seelsorge vorgestellt: „Aus den Gruppen, die zu Katechese, Familie, Liturgie, Inklusion, Geistliche Zentren oder Missionarisch sein gearbeitet haben, liegen uns viele neue und gute Ideen und Anregungen für die konkrete Pastoral vor Ort vor. Dazu kommt das sehr grundsätzliche Papier zur diakonischen Kirchenentwicklung, das uns eine ganz wesentliche Haltung – die Zuwendung zum einzelnen Menschen hin – deutlich ins Stammbuch schreibt.“ Von Plettenberg sagt, Kirche werde erst dann wieder glaubwürdig, wenn sie sich den jeweiligen Lebensbedingungen und Situationen der Menschen annähere, wenn sie Interesse zeige für die Themen und Bedürfnisse der Menschen. Die Perspektivwechsel der Synode sowie die daraus entstandenen strukturellen und inhaltlichen Konzepte bieten seiner Meinung nach dafür eine gute Grundlage.
Das Bistum Trier hat eine Gesamtfläche von 12.870 Quadratkilometer, gegliedert in derzeit noch 887 Pfarreien, die zu 172 Pfarreiengemeinschaften in 32 Dekanaten zusammengefasst sind. Es gibt 283 Bistumspriester (Stand: 31.12.2018) im aktiven Dienst. Im Bistum arbeiten 95 Ordenspriester, 36 Priester aus anderen Diözesen, 36 Diakone im Hauptberuf und 96 Diakone mit Zivilberuf, 228 Pastoralreferentinnen und -referenten sowie 267 Gemeindereferentinnen und -referenten. Rund 80.000 Menschen sind ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Die statistischen Zahlen zum Bistum sind hier zu finden.
(JR)