Zum Inhalt springen

Gottesdienst zur Ökumenischen Friedensdekade 2023:„Sicher nicht – oder?“

In der Saarbrücker Friedenskirche hat die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) Saar am Sonntag, 12. November, einen Gottesdienst zur Eröffnung der Ökumenischen FriedensDekade gefeiert.
Gottesdienst zur ökumenischen FriedensDekade 2023 in der Saarbrücker Friedenskirche.
Datum:
14. Nov. 2023
Von:
Gerhard Grapp/NAK

Saarbrücken - Seit über 40 Jahren engagiert sich die Ökumenische FriedensDekade für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Auch im Jahr 2023 steht das christliche Friedenszeugnis und die friedenspolitische Willensbildung in Kirchen, Gemeinden und Gesellschaft im Vordergrund. In der Saarbrücker Friedenskirche feierte die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) Saar am Sonntag, 12. November, einen Gottesdienst zur Eröffnung der 10-tägigen Zeitspanne zum Ende des Kirchenjahres.

Waren es mehrere parallel stattfindende Konzerte und Veranstaltungen, war es das triste Novemberwetter – jedenfalls fanden nur wenige Gläubige an diesem Sonntagnachmittag den Weg in die Friedenskirche. Dabei wies gerade das diesjährige Motto der FriedensDekade „sicher nicht – oder?“ auf die aktuellen Kernprobleme sowie den Umgang mit den teilweise verstörenden Fragen und so weit entfernt scheinenden Lösungsansätze hin.

Kriege und Krisen

Seit Anfang Oktober in allen Köpfen: der Überfall der Terror-Organisation Hamas auf Israel und das seitdem täglich in den Medien gezeigte Elend in der Zivilbevölkerung. Etwas aus dem Fokus geraten, aber nicht minder grausam: der schon seit über eineinhalb Jahre andauernde Krieg in der Ukraine. Und nicht zuletzt die von Menschen selbst gemachte Klimakrise, bei der es keine Umkehr mehr zu geben scheint. Diese Szenarien zogen sich durch alle liturgischen Bestandteile des Gottesdienstes.

Die Liturgen aus den verschiedenen christlichen Kirchen stellten die Zerrissenheit des Menschen bei der Beantwortung der offenen Fragen in den Vordergrund. Dies wurde auch dem Motto gerecht, das ebenfalls die verschiedenen Möglichkeiten des Herangehens an die Probleme aufzeigt.

Die Bedeutung des „Shalom“

Joachim Hipfel (Freie Evangelische Gemeinde), Pascale Jung (Katholische Kirche, Bistum Trier) und Wolfgang Schmidt (Evangelischer Kirchenkreis Saar-West)

In ihrer Predigt beleuchteten Pastoralreferentin Dr. Pascale Jung (Bistum Trier, Pastoraler Raum Saarbrücken) und Pastor Joachim Hipfel (Freie evangelische Gemeinde FeG) die über den alltäglichen Gebrauch hinausgehende Bedeutung des Grußes „Shalom“. Diese Sehnsucht nach Sicherheit und eines Lebens in Frieden. Und das Gegenteil, das sich derzeit übermächtig zeigt: Tod und Gewalt, Terror und unsägliches Leid bei so vielen tausenden Menschen. Aber auch die aufkommenden Gedanken von Ausgrenzung und Hass, mit denen man nicht nur konfrontiert wird, sondern die zum Teil in einem selbst aufkeimen. Und immer wieder das Hinwenden zu Gott: „Vergib mir, Herr, wo mein Vertrauen zu schwach, meine Ängste zu groß und mein Misstrauen zu stark sind“.

Sicher nicht! Oder?

Die Friedenskirche in Saarbrücken.

Die Fürbitten stellten vier Aspekte fragend in den Raum – den Umgang mit der Pandemie, die Unterstützung bedrohter Völker mit Waffen, den bleibenden Schaden an Gottes Schöpfung und die gefühlte Machtlosigkeit des Einzelnen.

Im Anschluss an die Gottesdienst-Feier waren die Teilnehmenden eigeladen, sich bei einem kleinen Umtrunk auszutauschen und sich gegenseitig ein wenig näher kennenzulernen.