Zum Inhalt springen

Diözesanjugendwallfahrt in Rom im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit:Sieben Kirchen, sieben Werke

Bei der Sieben-Kirchen-Wallfahrt haben die Pilgerinnen und Pilger sieben Kirchen, die sieben Werke der Barmherzigkeit und viele Ecken und Straßen in Rom kennengelernt.
In den Domitilla-Katakomben feierten die Pilger gemeinsam mit Weihbischof Peters und Jugendpfarrer Heinz einen Gottesdienst
Datum:
10. Okt. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Rom – Sieben Kirchen, sieben Werke der Barmherzigkeit: Die 38 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 10. Diözesanjugendwallfahrt (DJW) haben am 9. Oktober zu Fuß die sieben Hauptkirchen Roms besucht. Noch bis 13. Oktober pilgern sie unter dem Motto: „Barmherzig wie der Vater“.

Der Weg der DJW-Pilger startet an dem Tag dort, wo alles begann: An der Krippe Jesu, von der sich Reste in der Basilika Santa Maria Maggiore befinden. „Fremde beherbergen“ lautet das entsprechende Werk der Barmherzigkeit. Der Pilgerweg führt die Gruppen durch einen angrenzenden Park, in dem zahlreiche Katzen in einer römischen Bauruine Unterschlupf finden. Einen Moment der Ruhe finden die Pilger, die sich in Kleingruppen durch Rom bewegen, auf dem Friedhof der Kirche Sankt Laurentius vor den Mauern. Mit Laurentius verbinden sie das Werk „Hungrige speisen“, weil er die Armen als den Schatz der Kirche bezeichnete. Dann ist es Mittagszeit, die ersten Mägen knurren. „Ich habe jetzt Lust auf ein Baguette mit Schinken und Käse“, sagt Mirjam Henkes (18) aus Saarbrücken. Gleichzeitig mache ihr die Situation bewusst, wie viele Menschen doch Hunger leiden müssten auf der Welt. „Man vergisst das zu oft.“ Ähnlich geht es der 16-jährigen Ann-Kathrin Neumann aus Mayen an der Lateranbasilika, die sinnbildlich für das Werk „Durstige tränken“ steht, weil sich dort mit dem Baptisterium die älteste Taufkirche befindet. „Manche Menschen müssen meilenweit für Wasser laufen und dann ist es noch schmutzig. Wir gehen zum nächsten Brunnen und füllen unsere Flasche. Wir sollten dankbarer sein.“

Die Kirchen, Wege und Stationen mit den Werken der Barmherzigkeit sollen die Pilgerinnen und Pilger zum Nachdenken anregen. Manchmal stecken sie die Köpfe zusammen, ein anderes Mal sind sie in Gedanken versunken. Ob bei der Heilig-Kreuz-Kirche Santa Groce in Gerusalemme, wo es um das Werk „Nackte bekleiden“ geht, weil Jesus nackt gekreuzigt wurde, oder bei der Basilika San Sebastiano – in der Gegend begruben die Christen ihre Toten. Dort wird es etwas stiller. Sie befassen sich mit dem nächsten Werk: „Tote begraben“. Die Themen Tod, Sterben und Beerdigung bewegen. „Meine Omas habe ich gar nicht kennengelernt und mein Opa ist gestorben. Das macht einen dann schon traurig“, sagt Hanna Georg (19) aus Scheuerfeld. In den nahegelegenen Domitilla-Katakomben, einer unterirdischen Grabanlage der früheren Christen mit rund 100.000 Gräbern, verteilt  über 17 Kilometer Gänge, feiern die DJW-Pilger gemeinsam mit Weihbischof Peters und Jugendpfarrer Christian Heinz Gottesdienst. Sie kommen für einen kurzen Moment zur Ruhe. Peters erinnert an die Bedeutung des Wortes „misericordias“. Den Elendigen solle man sein Herz schenken. „Wer wirklich lebt, lässt andere Menschen an seinem Leben teilhaben.“

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen lassen die anderen Mitpilger an ihrem Leben und ihrem Glauben teilhaben. Gemeinsam gehen, singen, beten und lachen sie – und helfen sich, wenn es sein muss, gegenseitig bis ans Ziel. Von Sankt Paul vor den Mauern, wo das Werk „Gefangene befreien“ thematisiert wird, weil Paulus mehrere Male im Gefängnis saß und aber immer die Freiheit verkündete, zum Petersdom mit dem Werk „Kranke besuchen“ – da Jesus die Schwiegermutter des Heiligen Petrus besuchte und heilte. Hier finden die Kleingruppen wieder zusammen und sie gehen zum Petersplatz. Über 24 Kilometer zeigt der Schrittzähler am Ende an. Sieben Kirchen und sieben Werke der Barmherzigkeit zu Fuß an einem Tag. „Werke der Barmherzigkeit ‚tut‘ man nicht am Schreibtisch, indem man einen Scheck ausfüllt“, gibt Weihbischof Jörg Michael Peters in seiner Predigt in den Domitilla-Katakomben den Pilgerinnen und Pilgern mit auf den Weg. Etwas tun bedeute, „sich auch mal die Hände schmutzig zu machen und auf die Menschen zugehen“.