Junge Leute setzen sich für Frieden und Kulturaustausch weltweit ein :SoFiA wird 30 und feiert digital
Trier/Saarbrücken/Koblenz – Ihren 30. Geburtstag hätte sich SoFiA wohl anders vorgestellt: Eine große Party mit vielen Gästen, die sich in ihrer Freude über das Wiedersehen auch mal umarmen und auf drei Jahrzehnte erfolgreiche Friedens- und Kulturarbeit anstoßen. Wegen der Corona-Pandemie wurde es dann doch nur eine digitale Feier, immerhin. SoFiA ist allerdings keine Frau im besten Alter, sondern steht für die Sozialen Friedensdienste im Ausland, einem Verein in Trägerschaft des Bistums Trier und des Diözesan-Caritasverbands, der seit nunmehr dreißig Jahren jungen Leuten Auslandserfahrungen der besonderen Art ermöglicht. Bei SoFiA stehen Austausch und Begegnung auf Augenhöhe zwischen den Freiwilligen und Gastgebern an erster Stelle. Nicht umsonst trägt der Verein das Wort „Friedensdienste“ im Namen, denn im Vordergrund stehen Verständnis, Frieden und Versöhnung zwischen Ländern und Kulturen. Bolivien, Rumänien, Indien, Uganda: Die Einsatzorte der Freiwilligen sind dabei ebenso vielfältig wie die Arbeit vor Ort in den Bereichen Jugend, Bildung, Menschen mit Behinderungen sowie in anderen zivilgesellschaftlichen Projekten. Längst sind die Friedensdienste dabei keine Einbahnstraße mehr von Deutschland in die Welt, sondern mit den „Reverse-Freiwilligen“ kommen auch jedes Jahr junge Menschen aus anderen Ländern ins Bistum Trier, um sich hier sozial zu engagieren. Die Bilanz: 543 junge Männer und Frauen sind mit SoFiA seit den frühen neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in die ganze Welt ausgereist, im Gegenzug kamen 159 Reverse-Freiwillige seit 2005 in die Trierer Diözese.
Eine Organisation, die sich in erster Linie das Überwinden von Grenzen auf die Fahnen geschrieben hat, sei selbstredend besonders betroffen von der Corona-Pandemie, erklärt Judith Weyand, SoFiA-Referentin für den Entsendebereich. Im vergangenen Jahr mussten die meisten Freiwilligen ihr Auslandsjahr wegen der Pandemie abbrechen und nach Hause zurückkehren; nur sieben von ursprünglich 28 jungen Leuten konnten ihren Dienst antreten. Trotzdem möchte der Verein, der bei den Sozialen Lerndiensten im Bistum Trier angesiedelt ist, das kleine Jubiläum so gut wie möglich feiern. Dazu haben sich am 13. März rund 50 ehemalige und aktuelle Freiwillige, Partnergruppen, Gastfamilien und ehrenamtliche Vereinsmitglieder digital getroffen, darunter auch zugeschaltet aus Burkina Faso, Bolivien, der Ukraine und Ruanda. „Zwar ist es schade, dass wir keine richtige Feier veranstalten konnten, aber durch das digitale Format konnten wir viel mehr unterschiedliche Länder zuschalten – und so Leute zusammenbringen und vernetzen, die sich sonst nie getroffen hätten“, freut sich Weyand. Für die nächsten Monate haben sich die SoFiA-Verantwortlichen ein neues Format überlegt: Jeweils am 30. eines jeden Monats soll es ab Mai eine (zunächst virtuelle) lockere Gesprächsrunde zu verschiedenen Themen rund um den Freiwilligendienst und einzelne Beispielländer sowie Projekte geben.
Nähere Informationen zu den Sozialen Friedensdiensten im Ausland gibt es auf www.sofia-trier.de und bei Stephan Mertes, E-Mail: stephan.mertes(at)soziale-lerndienste.de oder Tel.: 0651-993796403. Zu den Gesprächsrunden kann man sich anmelden unter: sofia@soziale-lerndienste.de.
(sb)