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Fachstelle Kinder- und Jugendschutz unterstützt kindgerechte Präventionsaktion „Trau dich“:Spielerische Leichtigkeit bei einem ernsten Thema

Das in Trier aufgeführte Theaterstück "Trau dich" ist ein zentrales Element der bundesweiten Präventionsaktion, die auch von der Fachstelle Kinder- und Jugendschutz unterstützt wird.
Birgit Wald war eine gefragte Ansprechpartnerin in der Europahalle Trier.
Datum:
22. Nov. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Trier – In der Europahalle ist es mucksmäuschenstill. Nur einen Moment später laute Zwischenrufe und aufgeregtes Gemurmel; einige Schüler springen von ihren Stühlen auf. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Man kann es hören, sehen und spüren, wie sehr das Theaterstück „Trau dich“ zum Thema „Sexueller Missbrauch von Kindern“ die jungen Zuschauer anspricht und bewegt. „Klassenziel erreicht“ könnte man sagen. Denn darum geht es der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: kindgerecht Präventionsarbeit leisten. Das Theaterstück ist zentrales Element der bundesweiten Initiative „Trau dich“ mit dem Ziel, Mädchen und Jungen zwischen acht und zwölf Jahren über ihre Rechte aufzuklären, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und sie zu informieren, wo sie im Falle eines Übergriffs Hilfe finden. Knapp 500 Kinder aus acht Trierer und einer Schweicher Schule haben am 21. November in der Europahalle nicht bloß eine unterhaltsame Schulstunde abseits des normalen Stundenplans mit Musik, Schauspiel und Videosequenzen erlebt, sondern fürs Leben gelernt. „Ich weiß nun, dass man im Ausnahmefall auch ein Geheimnis verraten darf. Wenn es nämlich um etwas Böses geht. Wenn das Geheimnis sich nicht gut anfühlt“, befindet zum Beispiel Lisa, Fünftklässlerin vom Bischöflichen Angela-Merici-Gymnasium Trier. Jan von der Trierer St. Maximin-Schule Trier findet das Stück „einfach nur gut“. Sagt es und bedient sich im Foyer am Stand der Fachstelle Kinder- und Jugendschutz im Bistum Trier mit Informationsmaterial - zur Freude von Birgit Wald, die dort gefragte Ansprechpartnerin ist. Die Diplom-Psychologin leitet die Fachstelle. Wald hat sich zuvor mit den Klassen das interaktive Theaterstück angeschaut und ist begeistert, wie positiv die Schülerinnen und Schüler darauf reagieren. „Es ist wunderbar, an nur einem Vormittag so viele Kinder erreichen zu können, sie mit fast spielerischer Leichtigkeit mit einem ernsten und wichtigen Thema vertraut zu machen.“ Ein Vormittag ganz nach dem Geschmack der Kinder- und Jugendschützer also: 2012 von Bischof Dr. Stephan Ackermann eingerichtet, gehört die Fachstelle seit 2015 zur Abteilung Beratung und Prävention im Bischöflichen Generalvikariat Trier. Zu den Aufgaben gehört es, eine „Kultur der Achtsamkeit“ zu schaffen, Präventionsprojekte zu entwickeln, Aktivitäten zur Prävention von sexuellem Missbrauch zu unterstützen und zu vernetzen. Wie gut die Vernetzung ist, wird in der Europahalle deutlich. Ob nun pro familia, das Jugendamt der Stadt Trier, die Caritas: Die Schulkinder lernen viele Gesichter der „Hilfe in der Not“ kennen, und auch wichtige Telefonnummern wie die 116111, die „Nummer gegen Kummer“. Aus Sicht von Birgit Wald war eine Woche zuvor der zweite Baustein der Initiative „Trau dich“ nicht minder wichtig: Gemeinsam mit dem Jugendnetzwerk Konz, pro familia Trier und dem Schulpsychologischen Beratungszentrum Trier hatte die Fachstelle in einem Workshop Lehrkräfte und Schulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter mit methodischen Anregungen zur Vor- und Nachbereitung des Theaterstücks mit den Klassen eingestimmt. „Es waren auch Eltern mit dabei. Das hat mir gefallen“, sagt Wald. Langfristig gelte es, das Thema „Sexueller Missbrauch von Kindern“ in der Gesellschaft zu verankern. Die Kinder, die das Theaterstück gesehen haben, sind nun schon einen Schritt weiter als manch anderer: Sie wissen, dass nicht alle Menschen Böses im Schilde führen, manche aber eben doch - sogar Vertraute. Aber sie haben gelernt, dass sie Nein sagen dürfen; dass Kinder Rechte haben; dass es Mut kostet, sich zu trauen; dass es sich lohnt, sich zu wehren – und dass es Menschen gibt, die es gut mit ihnen meinen und in der Not helfen. Informationen für Kinder gibt es unter www.trau-dich.de im Internet. Weitere Informationen sind unter www.praevention.bistum-trier.de zu finden. (red)