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Bischof Dr. Stephan Ackermann besucht das Geistliche Zentrum Püttlingen:Spiritualität als gläubiger Umgang mit der Wirklichkeit

Bischöflicher Besuch im Geistlichen Zentrum im Kloster Heilig Kreuz in Püttlingen: Bischof Stephan Ackermann lernte das Zentrum kennen, feierte Gottesdienst und hielt einen Vortrag.
Bischof Dr. Stephan Ackermann bei seinem Vortrag in der Pütlinger Klosterkirche
Datum:
13. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Püttlingen – Bischöflichen Besuch aus Trier hatte das Geistliche Zentrum in Püttlingen am 12. Mai, kurz vor Pfingsten. Bischof Dr. Stephan Ackermann war gekommen um das - 2008 im Gebäude des Klosters Heilig Kreuz eingerichtete - Zentrum kennen zu lernen, Gottesdienst zu feiern und einen Vortrag zu halten. Der Leiter des Geistlichen Zentrums, Pastoralreferent Holger Sturm hatte Bischof Ackermann „als geistlichen Lehrer des Bistums“ eingeladen, nach der Synode über geistliches Leben zu sprechen. Nach dem Gottesdienst in der gut gefüllten Klosterkirche und einer anschließenden Begegnung mit dem Bischof im Pilgersaal blieben gut 50 Interessierte für den Vortrag des Bischofs, der die gerade abgeschlossene Synode als „geistliches Geschehen“ vorstellte. Für einen solchen „spirituellen Prozess“ grundlegend sei einmal die Aufmerksamkeit für das Wort Gottes, dann die Aufmerksamkeit für das was sich im eigenen Leben abspielt und schließlich die Aufmerksamkeit auf die inneren Ereignisse: „Was bewegt sich in mir angesichts der Welt und der Botschaft Gottes?“ Wer seine Entscheidungen so treffe, der verbinde sein Leben mit Gott. So gesehen sei „Spiritualität der gläubige Umgang mit der Wirklichkeit, nichts esoterisches“, sagte Ackermann. Auch die Synode habe sich vor dem Eintritt in die Beratungen mit Zeichen der Zeit beschäftigt, mit sachlichen Fragen und eigenen Ressourcen, aber auch mit der Frage, „was Jesus dazu sagen würde, wenn er in unserer Situation wäre“. Ein weiterer geistlicher Impuls aus der Synode sei die Erfahrung, dass die Synodalen immer den Blick für das „große Ganze“ behalten hätten, erklärte Bischof Ackermann. Es seien eigene Vorstellungen eingebracht worden, es sei auch gestritten worden. Es habe Erstaunen und Erschrecken darüber gegeben, wie weit die Meinungen auseinander gehen. Aber die Synodalen seien miteinander ins Gespräch gekommen, hätten Entdeckungen bei den anderen gemacht. Das habe mit Pfingsten zu tun: „Ich höre die anderen in meiner Sprache reden“. Grundsätzlich sei ein geistlicher Prozess, so wie er ihn in der Synode erlebt habe, „keine Beruhigungspille“ bei der alle „fromm reden und enthusiastisch sind“, sagte Ackermann: „Es geht dabei vielmehr nüchtern zu“. Grundlegend wichtig sei aber das Vertrauen untereinander und darauf, dass Gott nicht in die Irre führt. Dazu gehöre die Offenheit, zu sehen „in welche Richtung führt uns der Herr“. Bischof Ackermann stellte auch zwei der - von der Synode beschlossenen - grundlegenden Perspektivwechsel für die Kirche im Bistum Trier vor. Einmal werde man mehr als bisher vom Einzelnen her denken und seine Situation in den Blick nehmen. Wenn die Kirche damit ernst mache, nicht für den Einzelnen zu denken sondern aus seiner Sicht und mit ihm, „dann haben noch viel zu tun“, sagte Ackermann. Weite pastorale Räume und darin netzwerkartige Formen der Zusammenarbeit zu schaffen, stelle Ackermann als einen weiteren Perspektivwechsel vor. Man werde in Zukunft nicht mehr überall das gleiche Angebot haben. Es komme dann darauf an, nicht nur die geografische Weite zu haben, sondern Weite auch zu leben. So sollen im pastoralen Raum etwa neben „verlässlichen Gottesdienstangeboten auf Dauer“ auch neue Formen an anderen Orten ausprobiert werden können.