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Jugendliche beteiligen sich an Demokratie-Aktion in Taben-Rodt:Sprayen gegen Rechts

Junge Leute der Jugendhilfeeinrichtung Propstey St. Josef in Taben-Rodt haben sich mit einem bunten Graffiti gegen Rechts positioniert. Ihr Kunstwerk wird bald auch öffentlich präsentiert - Vorbeischauen lohnt sich.
Die Jugendlichen haben über ihre eigenen Werte und was die Gesellschaft zusammenhält gesprochen
Datum:
15. Mai 2024
Von:
Simone Bastreri

Taben-Rodt – Ein Fluss mit Brücke, ein weißer und ein dunkelhäutiger Mensch, die sich umarmen, Herzen, ein Regenbogen: Jeder Buchstabe des Schriftzuges „gegen Rechts“ ist eine eigene, bunte Botschaft für Vielfalt und demokratische Werte. Gestaltet haben das Graffiti neun Jugendliche und zwei Betreuerinnen der Jugendhilfeeinrichtung Propstey St. Josef in Taben-Rodt während eines Workshops in Kooperation mit dem Jugendhaus des Bistums Trier und dem missionarischen Team Trier.

Die Jugendlichen haben über ihre Werte und was die Demokratie zusammenhält gesprochen

Vor der noch leeren Stellwand überlegten die Jugendlichen zunächst, welche Werte für sie in ihrem Leben eine tragende rolle spielen. Basierend auf ihren Ideen entwickelten die Jungen und Mädchen eigene Entwürfe. Unter der fachlichen Anleitung des Graffitikünstlers Noah Elwert hieß es dann: Ran an die Spraydosen. Durch das entstandene Kunstwerk wollen die Jugendlichen und Organisatoren sich klar gegen rechtes Denken positionieren und sich für ein respektvolles und tolerantes Miteinander einsetzen. Das werden sie auch ganz öffentlich: Bei einer Aktion am 17. Mai um 13 und um 16 Uhr auf dem Hauptmarkt in Trier, wo die Stellwand gezeigt wird. Der Impuls dazu kam vom missionarischen Team Trier, von Thomas Kupczik und Jörg Koch, die die Kooperation mit dem Jugendhaus suchten. Dort arbeitet seit kurzem auch Gemeindereferentin Christiane Herrig, die sofort von der Idee überzeugt war. „Uns ist es wichtig, im Zugehen auf die Wahlen im Juni ein klares Statement abzugeben und Menschen zu motivieren, ihr Kreuz zu setzen. Gleichzeitig möchten wir deutlich machen, dass jede Partei, die Rechte Politik betreibt, keine christliche Alternative ist“, unterstreicht Herrig.

Die Jugendlichen der Propstey St. Josef haben ihre Ideen kreativ mit der Sprühdose umgesetzt

Beim Workshop sei nicht nur das starke Interesse der Jugendlichen am Thema bewundernswert gewesen, sondern auch das hohe Maß an Geduld und Durchhaltevermögen. Sie hätten die für sie zentralen Werte nicht nur benennen können, sondern im gemeinsamen Miteinander auch direkt umsetzen können. „Freiheit ist wichtig, und dass man machen kann, was gut ist, ohne jemand anderem wehzutun“, fasst eines der Mädchen ihre Botschaft zusammen. Sie hat Strichmännchen gemalt, die wie Schmetterlinge aussehen. Wieso der Workshop ausgerechnet mit den jungen Leuten der Propstey stattfand? „Zum einen wollten wir andere Zielgruppen ansprechen als in unserem sonstigen kirchlichen Kontext – also Firmlinge, Messdiener usw. Unserer Meinung nach können die Jugendlichen und auch ihre Betreuer zu Multiplikatoren in ihren Schulen, Familien und Wohngruppen werden. Zweitens wollen wir diesen jungen Menschen aufzeigen, dass sie mit ihren Handlungen etwas verändern können. An ihrer eigenen Haltung, aber auch für ihre Mitmenschen. Ein Jugendlicher bringt es auf den Punkt: „Man kann mit jedem Menschen was machen, und braucht nicht denken, er sei eklig, nur weil er anders aussieht.“