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Jugendliche pilgern durch die Nacht zur Springprozession nach Echternach:Springen und Hüpfen zur Ehre Willibrords

Durch die Nacht pilgerten 32 Jugendliche und Erwachsene zur Springprozession nach Echternach. Sie sind Teil der Jugendwallfahrt "Route Echternach". (mit Bildergalerie)
Eine Pilgergruppe der 'Route Echternach' macht sich bereit.
Datum:
18. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Welschbillig/Echternach – Ruhig und dunkel ist es in Welschbillig, als die Turmuhr der Kirche St. Petrus Mitternacht schlägt. Nur etwas Licht im Pfarrheim verrät, dass nicht jeder diese Nacht schlafend verbringen wird. 32 Jugendliche und Erwachsene haben sich mit Taschenlampen und Rucksack hier versammelt, um gemeinsam durch die Nacht nach Echternach zu pilgern. Dort findet am 17. Mai, dem Dienstag nach Pfingsten, die große Springprozession statt. Auf vier Wegen, einer Einsteiger-Route, einer für Fortgeschrittene, einer Abenteurer-Route und einer Route der Jugendbildungsstätte Marienburg, pilgern Jugendliche aus dem Bistum Trier in den luxemburgischen Grenzort. Damit sind sie Teil der „Route Echternach“, eine Jugendwallfahrt, die vor mehr als 20 Jahren entstand, um junge Christen aus Deutschland, Luxemburg und Frankreich zum gemeinsamen Gebet und Begegnung zusammenzubringen. Vanessa Stahl aus Müllenbach wird in diesem Jahr gefirmt. Unter den Angeboten zur Vorbereitung war auch die „Route Echternach“. Die 14-Jährige musste nicht lange überlegen: „Mein Opa hat schon an der Wallfahrt teilgenommen, da wollte ich auch einmal mitmachen.“ Für Weihbischof Jörg Michael Peters ist die Sternwallfahrt nichts Neues. Er ist schon öfter mitgepilgert. „Habt ihr heute Nachmittag ein Nickerchen gehalten, um eure Energiereserven aufzuladen?“, fragt er die Teilnehmer. Die meisten verneinen, aber sie sind trotzdem guter Hoffnung, Echternach am Morgen zu erreichen. Gemeinsam mit Diözesanjugendpfarrer Matthias Struth stimmen sich die Teilnehmer auf das diesjährige Thema „Wenn Worte meine Sprache wären“ ein. In Anlehnung an das gleichnamige Lied von Tim Bendzko, will die Wallfahrt Anregungen zum Thema Sprache und Verständigung geben. Auch mit Gebeten könne man viel ausdrücken, erklärt Struth, weil diese Worte einem so vertraut seien. Und so beginnen die Pilger ihre Nachtwallfahrt mit dem „Vater Unser“. Die erste Zwischenstation erreichen einige Wallfahrer schon mit schmerzenden Füßen. Luca Monachino aus Saarbrücken hält tapfer durch. Er ist mit seinen elf Jahren einer der jüngsten Pilger der Gruppe. Nach weiteren sieben Kilometern erreicht die Gruppe im Morgengrauen Echternach pünktlich zum Gottesdienst mit Weihbischof Peters in der Basilika. Die anschließende Pause nutzen einige für ein Nickerchen, während andere alles tun, um dem Schlaf nicht die Oberhand zu geben. Dann ist es an der Zeit, sich für das Springen aufzustellen. Rund 10.000 Wallfahrer haben sich auf dem Abteihof versammelt. Auch Bischof Dr. Stephan Ackermann ist nach Echternach gekommen. Luca guckt sich die Schrittfolge bei erfahrenen „Springern“ an. Vanessa sieht das ganz entspannt: „Ich habe mir schon auf Youtube angeschaut wie das geht.“ Und Weihbischof Peters versichert: „Die Schritte hat man ganz schnell raus.“ Dann geht und hüpft er, begleitet von Polka-Musik, einmal um die Basilika zur Krypta des Heiligen Willibrord. Auch diejenigen, die Minuten zuvor noch erschöpft auf dem Boden lagen, mobilisieren zur Ehre Willibrords noch einmal alle Kräfte. Luca hat das Springen so viel Spaß gemacht, dass er im nächsten Jahr wiederkommen möchte. Bis dahin seien ja auch die Blasen an seinen Füßen verheilt. Im kommenden „Paulinus“ Ausgabe 21 vom 29. Mai findet sich eine ausführliche Reportage zur Echternacher Springprozession.