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Gottesdienste werden zukünftig in Krankenhauskapelle gefeiert:St. Martin-Kapelle in Remagen profaniert

Die Martinskapelle in Remagen wurde 1973 gebaut. Nun wurde die Filialkirche profaniert.
Vor dem Auszug aus der Martinskapelle segnete Dechant Achim Thieser ein letztes Mal die Gemeinde in St. Martin.
Datum:
25. Juni 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Remagen – Zum letzten Mal wurde am Hochfest des Heiligen Johannes des Täufers am 24. Juni in der St. Martin-Kapelle in Remagen die Heilige Messe gefeiert. „Keinem Priester fällt es leicht, eine Kirche schließen zu müssen“, gab Pfarrer Frank Klupsch gleich zu Beginn der Eucharistiefeier zu, die er gemeinsam mit Dechant Achim Thieser zelebrierte. Damit nicht anderen Gotteshäuser das gleiche Schicksal ereile, bat er die etwa 60 Gottesdienstbesucher: „Stimmen Sie mit den Füßen ab und kommen Sie Sonntag für Sonntag zum Gottesdienst in ihre Pfarrkirche.“ Doch letztlich seien ohnehin nicht Mauern entscheidend, sondern der Glaube an den menschgewordenen Gott.

Die Martinskapelle in Remagen war 1973 erbaut worden, als sich Remagen immer mehr in Richtung Kripp erweiterte. Damals habe man steigende Zahlen an Gottesdienstteilnehmern erwartet, doch die seien von Anfang an ausgeblieben, begründete Dechant Thieser die Schließung. In den vergangenen Jahren seien die Zahlen der Gottesdienstbesucher weiter zurückgegangen, hinzu komme ein hoher finanzieller und personeller Aufwand für Unterhalt und Betrieb der Kapelle.

So seien der Pfarrgemeinderat und der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Remagen nach langen Überlegungen, Diskussionen, zahlreichen Gesprächen und auch nach der vergeblichen Suche nach Alternativen schweren Herzens übereingekommen, dass die Martinskapelle für Gottesdienste nicht mehr weiter aufrechterhalten werden könne. „Unser Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat nun, nach Anhörung seiner bischöflichen Behörde und der zuständigen Gremien, die Profanierung der Remagener Filialkirche in einem Dekret angeordnet“, erläuterte Dechant Thieser.

Deshalb feiere man nun mit Trauer im Herzen die letzte Messe, es gebe wahrlich schönere Momente im Leben eines Dechanten. Viele Lebensgeschichten seien mit der Filialkirche verbunden, viele Erinnerungen steckten darin, daher sei auch der Bau nicht vergeblich gewesen. Man dürfe also nicht traurig sein, dass man das Gotteshaus verliere, sondern müsse dankbar dafür sein, dass man sie gehabt habe. Ohnehin schreibe sich die Geschichte weiter, denn Kirche sei mehr als nur ein Gebäude.

Um der Gottesdienstgemeinde von St. Martin und allen anderen Gläubigen weiterhin eine Teilnahme an einer sonntäglichen frühen Eucharistiefeier zu ermöglichen, hätten die Gremien beschlossen, diese nun in der Kapelle des Krankenhauses Maria Stern zu feiern. Dem habe die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Nonnenwerth zugestimmt. Bei Bedarf werde der Pfarrgemeinderat für ältere und gehbehinderte Gläubige einen Fahrdienst von St. Martin zur Krankenhauskapelle anbieten.

Am Ende der Eucharistiefeier wurde das ewige Licht gelöscht, das mehr als 40 Jahre lang ununterbrochen gebrannt hatte, und das Allerheiligste aus dem Tabernakel entfernt. Pfarrer Klupsch überbrachte es gut behütet in die Pfarrkirche St. Peter und Paul.

Weitere Informationen gibt es im Pfarramt von St. Peter und Paul unter Tel.: 02642-22272.

(red)