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Weihbischof Robert Brahm im Gespräch mit Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe:Stärkung und Rückhalt nötig

Weihbischof Robert Brahm hat sich mit Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe zu einem Gespräch im neuen Begegnungscafé in St. Wendel getroffen.
Als Geschenk für den Weihbischof gab es ein Arabisch-Deutsches Wörterbuch
Datum:
30. Juni 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

St. Wendel – Weihbischof Robert Brahm hat sich während seiner aktuellen Visitationsreise durch das Dekanat St. Wendel am 28. Juni mit Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe getroffen. Rund 20 Frauen und Männer aus verschiedenen Hilfenetzwerken nahmen an dem Gespräch im neuen Begegnungscafé in St. Wendel teil. Darunter auch Caritasdirektor Michael Schütz, der zu dieser Gelegenheit auch den neuen Namen der jüngst eingeweihten Einrichtung vorstellte. „Café Miteinander“ soll der Treffpunkt in der Josefstraße 12 jetzt heißen. In dem Namen komme gut zum Ausdruck, dass es um Begegnung, Austausch zwischen Flüchtlingen und Einheimischen geht.

Die Begegnung mit Weihbischof Brahm nutzten die Ehrenamtlichen, um ihre Arbeit vorzustellen. Das reicht von dem Anmelden der Kinder in der Schule, Kurse in der neuen Sprache, Besorgen von Wohnungen bis zur Begleitung der neuen Mitbürger bei Behördengängen. „Wir sind oft der Strohhalm, an dem sich die Flüchtlinge festhalten“, illustrierte Tobias Schunk von der Flüchtlingsarbeit in der Pfarreiengemeinschaft Am Schaumberg die Dringlichkeit der ehrenamtlichen Begleitung währen des Asylverfahrens. In der Pfarreiengemeinschaft wird auch eine Kleiderkammer betrieben, gemeinsam mit anderen die dort im Netzwerk zusammenarbeiten. Dekanatsreferent Arnold Orth, selbst im Netzwerk St. Wendel aktiv, lobte die überkonfessionelle Zusammenarbeit über alle gesellschaftlichen Gruppen hinweg und auch die Kooperation der kommunalen Netzwerke untereinander. Berichtet wurde auch, dass mittlerweile die ersten Flüchtlinge selbst mitmachen und sich in der Hilfe engagieren. Neben der erfolgreichen Seite ihres Engagements stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Hilfswerken auch ihre Sorgen vor. So sei es für die Ehrenamtlichen „sehr belastend“, wenn betreute Flüchtlinge, die bereits große Fortschritte gemacht haben, wieder abgeschoben werden. Hier solle die Kirche dafür eintreten, dass die Härtefallkommission nicht übergangen wird. Die Frage nach der Finanzierung der jetzt anstehenden Zusammenführung von Familien war ein weiteres Problem, das Weihbischof Brahm vorgestellt wurde. Auch lasse sich „eine gewisse Ermüdung“ feststellen, weil etwa bei der Vermittlung von Willkommenspaten immer wieder die gleichen zum Einsatz kommen. Frust entstehe auch dann, wenn die Flüchtlinge, nach einem erfolgreichen gemeinsamen Start in die Integration wieder wegziehen, weil auf dem Land die Wege zu weit sind oder sie zu ihren Landsleuten oder zu ihren Arbeitplätzen in die Städte wollen.

Weihbischof Brahm dankte für das Engagement. Es sei wichtig, dass Helferinnen und Helfer ein Angebot haben das sie bei Frust auffangen kann. „Es wäre nur wichtig, dass wir zu diesem Thema zusammen kommen, gerade jetzt, wo es nicht mehr jeden Tag in den Nachrichten ist“, sagte Brahm. Es gehe jetzt um Integration, das sei ein langer Prozess. Wichtig sei deshalb Stärkung und Rückhalt für die Helferinnen und Helfer und Unterstützung für einen langen Atem.