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Kirchweihe:Starkes Stück Heimat im vorderen Hunsrück

Mit einem Festgottesdienst ist in Dörth (Rhein-Hunsrück-Kreis) an die Weihe der Kirche St. Philippus und Jakobus vor 100 Jahren erinnert worden.
Beim Jubiläumsgottesdienst in der Dörther Kirche St. Philippus und Jakobus herrschte eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Datum:
25. Okt. 2023
Von:
red/Paulinus Wochenzeitung im Bistum Trier

Dörth - Vor dem Bau des Gotteshaus hatte es nur eine baufällige Kapelle am Dorfeingang gegeben, die wohl von 1720 stammte. Unter großem Einsatz der Bevölkerung und des damaligen Ortsvorstehers Adam Kneip konnte am 17. Oktober 1921 mit der Errichtung begonnen werden. Zwei Jahre später erfolgte die Einweihung des von Architekt Jakob Friedhofen entworfenen, denkmalgeschützten Gebäudes, das mit seinem burgähnlichen Charakter das Ortsbild prägt. Im Inneren der Kirche, die mittlerweile zur neugegründeten Pfarrei Vorderhunsrück St. Hildegard gehört, fallen besonders Schnitzereien ins Auge, die Apostel, Evangelisten und Kirchenlehrer zeigen. Bemerkenswert sind auch 52 Darstellungen von Engeln und Putten.

Mit einem Festgottesdienst, den ein Projektchor unter Leitung von Dorothee Calmund, das Bläserduo Jens Biller und Joachim Mallmann, Joachim Kob an den Bongos sowie Christopher Beres an der Orgel musikalisch begleiteten, wurde die Feier zu Ehren des „starken Stücks Heimat“ eröffnet. Pfarrer Christian Adams ging in seiner Predigt vom „Salz der Erde“ darauf ein, wie jeder dazu beitragen könne, für die richtige Würze in der Gesellschaft und im gegenseitigen Miteinander zu sorgen. Wo vieles wegzubrechen drohe, die Kirche nicht mehr den Stellenwert von früher habe, es aber nach wie vor die Sehnsucht nach Gemeinschaft und einem intakten Dorfleben gebe, sei jeder dazu aufgerufen, seinen Teil dazu beizutragen.

Großer Zapfenstreich vor der illuminierten Kirche

Nach der Messfeier gab es rund um die Kirche ein Fest, das ein Team um Daniela Baur organisiert hatte. Für die musikalische Würze sorgten zunächst das Mandolinenorchester und dann der Musikverein Karbach. Für die Kinder war auf der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Hauptstraße ein Spieleparcours vor dem Kircheneingang aufgebaut worden. Höhepunkt der Feier war die Darbietung des Großen Zapfenstreichs durch den Musikverein sowie die Feuerwehr Dörth vor der illuminierten Kirche. Dem Anlass entsprechend wurden auch die Stücke „Ein Haus voll Glorie schauet“ und „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ zu Gehör gebracht.  Für die Illumination sorgte Rolf Liesenfeld aus Ney, der im Anschluss noch ein ergreifendes Lichterfeuerwerk zu Händels Feuerwerksmusik inszenierte.

Auf das Fest eingestimmt hatten ein anekdotenreicher Bildervortrag über die Geschichte und Ausstattung des Gebäudes sowie ein „Gespräch zwischen vier Heiligen“, die sich über die Kirchengeschichte und historisch belegte Begebenheiten unterhielten.