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Ausstellung über Langzeitarbeitslosigkeit in Saarlouis:„Stell mich an – nicht AUS!“

Die Ausstellung "Stell mich an - nicht AUS" will auf die Problematik der Langzeitarbeitslosigkeit aufmerksam machen. Sie wurde am 25. April in Saarlouis eröffnet.
Hände
Datum:
26. Apr. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarlouis – „Stell mich an – nicht AUS“ Unter diesem Motto haben die Aktion Arbeit im Bistum Trier, der Caritasverband Saar-Hochwald und das Dekanat Saarlouis am 25. April zur Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung und einer Informationsveranstaltung zum Thema „Langzeitarbeitslosigkeit“ in die Fußgängerzone von Saarlouis eingeladen.

Kern der Ausstellung „Stell mich an – nicht AUS!“ ist ein Kubus, der unter dem Pavillon in der Französischen Straße in Saarlouis steht. Die Ausstellung ist Teil der bundesweiten Kampagne der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Integration durch Arbeit (BAG IDA) der Caritas. Auf den Außenwänden dieses Kubus sind Menschen abgebildet, die mehr als ein Jahr arbeitslos waren. Im Inneren, auf der anderen Seite der Wände sind dieselben Personen nachdem sie eine Arbeit gefunden haben – ein Unterschied wie Tag und Nacht: Außen sehen die Menschen fertig und kaputt aus. Im Inneren lächeln sie befreit und glücklich. „Unser Ziel ist es, mit der Ausstellung auf die Problematik der verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit aufmerksam zu machen“, sagt Martina Messan, Referentin des Diözesan-Caritasverbands und Vorstandsmitglied der kath. BAG IDA. Sie betrachtet Langzeitarbeitslosigkeit nicht nur aus wirtschaftlicher Perspektive: „Arbeit schafft Würde. Das will die Ausstellung „Stell mich an, nicht AUS!“ klar machen.

Die Ausstellung findet in ganz Deutschland als gleichzeitige Wanderausstellung von vier dieser Kuben statt. Der Kubus in Saarlouis ist durch die Bistümer Mainz, Speyer, Limburg und Trier unterwegs. Auftakt war im letzten Jahr in Koblenz. „Das Interesse ist groß“, erzählt Massen. „Es entstehen immer wieder Diskussionen mit Passanten. Aber es gibt auch kritische Stimmen. Heute hat jemand gesagt, das seien doch alles Faulenzer. Langzeitarbeitslosigkeit und Hartz IV stigmatisieren die Menschen!“ Unterstützung bekam sie dabei von Weihbischof Robert Brahm: „Teilhabe am Arbeitsmarkt bedeutet auch soziale Teilhabe“, betonte Brahm bei der Veranstaltung. „Diese Ausstellung ist ein wichtiges Projekt und eine Herzensangelegenheit.“ Er bekräftigte die Unterstützung des Bistums Trier für das Engagement der Caritas und der Aktion Arbeit.

Der Bischöfliche Beauftragte für die Aktion Arbeit, Domvikar Dr. Hans Günther Ullrich nutzte die Aktion, um in der Fußgängerzone noch einmal auf das Konzept zum integrierten Arbeitsmarkt hinzuweisen, dass das Bistum Trier im März zusammen mit den beiden Ministerpräsidentinnen Annegret Kramp-Karrenbauer (Saarland) und Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz) in Berlin vorgestellt hat. „Unser Vorschlag ist: Gebt jedem Arbeitgeber, der einen Langzeitarbeitslosen einstellt, einen Zuschuss von 60 Prozent des Mindestlohns in der jeweiligen Branche – unbefristet!“, wiederholte Ullrich die Kernforderung des Konzepts. Damit könnten bis zu 4,5 Mrd. Euro im Jahr im Vergleich zur jetzigen Praxis der Grundsicherung und Fördermaßnahmen eingespart werden, so Ullrich.

Dominik Holl