Zum Inhalt springen

Vier Königinnen der Pfarrei St. Martin in Bietzen vertreten das Bistum Trier im Kanzleramt:Sternsingerinnen aus Merzig bringen Bundeskanzler den Segen

Daphne, Sophia, Mia und Regina von der Pfarrei St. Martin aus Merzig-Bietzen vertreten das Bistum Trier beim Empfang der Sternsingerinnen und Sternsinger im Bundeskanzleramt.
Regina, Mia, Daphne und Sophia von der Pfarrei St. Martin in Merzig-Bietzen bringen am 5. Januar 2023 den Segen zu Bundeskanzler Olaf Scholz. Foto: Ute Kirch
Datum:
27. Dez. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Merzig – Sie kommen zwar nicht aus dem Morgenland, dafür aber aus den Merziger Stadtteilen Bietzen, Harlingen und Menningen. Ihr Weg führt auch nicht zur Krippe nach Bethlehem, sondern ins Bundeskanzleramt nach Berlin: Daphne, Sophia, Mia und Regina von der katholischen Pfarrei St. Martin in Bietzen (Pfarreiengemeinschaft St. Peter Merzig) dürfen am 5. Januar stellvertretend für alle Sternsinger im Bistum Trier den Segen zu Bundeskanzler Olaf Scholz bringen. In diesem Jahr begrüßt der Bundeskanzler erstmals eine große Sternsingerschar im Bundeskanzleramt. 108 Sternsingerinnen und Sternsinger aus allen 27 deutschen Diözesen werden dabei sein.

„Wir sind ganz schön aufgeregt“, verraten die vier Königinnen im Alter von elf und zwölf Jahren. Für alle ist es die erste Fahrt in die Hauptstadt. Im Sommer hatten sie bei einem Preisrätsel der Zeitschrift „Die Sternsinger“ des Kindermissionswerks die richtige Lösung gewusst. Bei der anschließenden Ziehung der diözesanen Gewinner für die 65- Aktion Dreikönigssingen kam das nötige Losglück hinzu. „Es war gar nicht so einfach, aus unserer Schar von 30 Sternsingern vier auszuwählen“, sagt Gemeindereferent Christian Schöneberger. „Die Jüngsten hätten von der weiten Fahrt nicht so viel gehabt, auch sollten Kinder aller Ortsteile vertreten sein“, nennt er Auswahlkriterien. Auch sollte die Fahrt ein Dankeschön für die Kinder und Jugendlichen sein, die sich schon seit mehreren Jahren bei der Aktion Dreikönigssingen engagieren. Am Ende wurde aus diesem Kreis ausgelost. Daphne, Sophia, Mia und Regina sind bereits seit ihrer Grundschulzeit als Sternsinger in ihren Dörfern unterwegs.

Die vier Königinnen haben von allen die weiteste Anfahrt, daher dürfen sogar zwei Nächte in Berlin bleiben. Bereits am 4. Januar steigen sie – begleitet von Gemeindereferent Schöneberger und einer Mutter – um 5.30 Uhr in den ersten Zug Richtung Berlin. „Die Kostüme und der Stern sind bereits mit der Post vorausgereist“, sagt Schöneberger. Ein Bekannter hat extra einen Stern angefertigt, dessen Stab sich in mehrere Teile auseinanderschrauben lässt und somit reisetauglich ist. Ein spezielles Geschenk für den Kanzler haben sie nicht mit im Gepäck. „Wenn das jede Gruppe machen würde, würde es für ihn doch etwas zu viel“, vermutet Schöneberger.

Medienrummel in Berlin

Alle Sternsingerinnen und Sternsinger und ihre Begleitpersonen sind in der Jugendherberge am Ostkreuz untergebracht. Dort werden sie wenige Stunden nach ihrer Ankunft die übrigen Königinnen und Könige kennenlernen und gemeinsam die drei Lieder einstudieren, die sie am 5. Januar um 14 Uhr im Bundeskanzleramt vortragen werden. „In Bietzen singen wir eigentlich gar nicht, sondern sprechen den Segen“, sagt Mia. Die vier wollen daher bis zur Abfahrt noch fleißig üben. Busse der Bundespolizei werden die Sternsinger von der Jugendherberge zum Bundeskanzleramt bringen – vorher gibt es eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen. Etwas Angst macht den vieren der Gedanke an den großen Medienrummel, den der Besuch der Sternsinger jedes Jahr auslöst. Aber der Gedanke, dass die Daheimgebliebenen sie am Abend in der Tagesschau sehen können, macht sie dann doch etwas stolz. Da die Rückfahrt erst am 6. Januar sein wird, wird etwas Zeit zum Entdecken der Bundeshauptstadt bleiben. „Das Brandenburger Tor werden wir auf jeden Fall sehen“, ist sich die Gruppe sicher.

Einen Tag später, am 7. Januar, wollen sie wieder in Bietzen, Menningen und Harlingen als Sternsingerinnen im Einsatz sein. Jeder Haushalt der Gemeinden am Bietzerberg wird von den Sternsingern besucht. „Wir haben schon dieses Jahr gemerkt, dass die Leute sich freuen, dass wir – wenn auch mit Abstand – wieder kommen durften“, sagt Schöneberger. „Mir gefällt am Sternsingen, dass wir etwas für andere machen können, denen es nicht so toll geht“, sagt die zwölfjährige Sophia, die elfjährige Daphne ergänzt: „Es ist schön, Leute fröhlich zu machen.“

„Auch wenn nicht alle mitfahren können: Wir haben alle gewonnen“, sagt Gemeindereferent Schöneberger abschließend. Nach dem großen Empfang in Berlin sind daher alle Sternsingerinnen und Sternsinger vom Bietzerberg zu einem großen Sternsinger-Dankeschön-Tag nach Koblenz eingeladen.

Hintergrund:

Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Bundeskanzleramt. Aus allen Himmelsrichtungen reisen sie in ihren prächtigen Gewändern, mit ihren goldenen Sternen und glänzenden Kronen in die Bundeshauptstadt. Nur zum Jahresbeginn 2020 war der Empfang wegen der Corona-Schutzbestimmungen ausgefallen.

„Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ heißt das Motto der kommenden Aktion, bei der die Sternsinger auf den Schutz von Kindern vor Gewalt aufmerksam machen. Das Beispielland ist Indonesien. Bundesweit eröffnet wird die Aktion Dreikönigssingen am Freitag, 30. Dezember, in Frankfurt am Main.

1959 wurde die Aktion erstmals gestartet. Inzwischen ist das Dreikönigssingen die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder engagieren. Rund 1,27 Milliarden Euro sammelten die Sternsinger seit dem Aktionsstart, mehr als 77.400 Projektmaßnahmen für benachteiligte und Not leidende Mädchen und Jungen in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa wurden in dieser Zeit unterstützt. Gefördert werden Programme in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). 

(uk)