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Bistumsleitung kommt mit Dechanten zu Austausch zusammen:Strukturen sollen der Seelsorge dienen

Einmal im Halbjahr treffen sich die Dekanatsleitungen mit der Bistumsleitung zum Austausch.
untere Reihe von links nach rechts: Johannes Jaax, Dr. Ralph Hildesheim, Ralf-Matthias Willmes, Georg Moritz, Bischof Dr. Stephan Ackermann und Hans-Jürgen Bier; obere Reihe von links nach rechts: Peter Dörrenbächer, Weihbischof Jörg Michael Peters, Weihbischof Robert Brahm, Jörg Schuh, Ernst-Walter Fuß, Weihbischof Franz Josef Gebert, Thomas Darscheid, Benedikt Welter und Ralf Schmitz. (Es fehlt Franz-Josef Werle) (Fotos: Judith Rupp/Bistum Trier)
Datum:
6. Dez. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Die Veränderung durch die Pfarreienreform im Bistum Trier wird spürbar, die Errichtung von Pastoralen Räumen steht bevor – und damit auch der Abschied von einem Teil der Dekanate (siehe https://www.bistum-trier.de/pfarreien-einrichtungen/pastorale-raeume/). Deren bisherigen Leitern hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 2. Dezember für ihren Dienst gedankt. Ein Teil der Priester soll künftig in der Leitung der Pastoralen Räume tätig sein.

Ackermann verabschiedete bei ihrer halbjährlichen Konferenz mit der Bistumsleitung  die Dechanten Hans-Jürgen Bier (Dekanat Losheim-Wadern), Thomas Darscheid (Koblenz), Peter Dörrenbächer (Rhein-Wied), Ernst-Walter Fuß (Birkenfeld), Dr. Ralph Hildesheim (Schweich-Welschbillig), Johannes Jaax (Wittlich), Georg Moritz (Bernkastel), Ralf Schmitz (Trier), Jörg Schuh (Mayen), Benedikt Welter (Saarbrücken), Franz-Josef Werle (Völklingen) und Ralf-Matthias Willmes (Hermeskeil). Er wies darauf hin, dass es im Jahr 2022 eine Doppelstruktur mit Pastoralen Räumen und den Dekanaten gebe, die dann 2023 ende, da dann die weiteren 20 Pastoralen Räume errichtet werden sollen. Ackermann würdigte auch die Konferenz der Dechanten als Beratungs- und Resonanzgremium. Hier würden sich sukzessive neue Formate bilden.

Neu ausrichten als missionarische, diakonische, lokale Kirche

Der Bischof nutzte die Gelegenheit, daran zu erinnern, was die Pastoralen Räume von den Dekanaten unterscheiden werde: Noch stärker gehe es bei dieser „mittleren Ebene“ um Subsidiarität und Unterstützung. Es sei wichtig, starke Pfarreien zu haben; gleichzeitig sei aber auch klar, dass die Pfarrei nicht den gesamten Bedarf des kirchlichen Lebens abdecke. Hier sollen Pastorale Räume andere Orte von Kirche fördern und gestalten. Dabei liege der Fokus auf den Themen der Diözesansynode. Unstrittig sei auch nach den Diskussionen der letzten Jahre, dass es eine mittlere Ebene brauche, deren Wirksamkeit durch die Konzeption der Pastoralen Räume noch verstärkt werde. Dies hatte zuvor Christian Heckmann, Leiter der Stabsstelle zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode, erläutert. Mit der neuen Struktur soll es neben territorialen Veränderungen vor allem um die inhaltliche Neuausrichtung als diakonische, missionarische und lokale Kirche gehen. Die Kirchengemeinden eines Pastoralen Raums bilden einen Kirchengemeindeverband. Dazu würden im Laufe des Dezembers das Statut für den Pastoralen Raum erlassen ebenso wie die entsprechenden Dekrete zur Errichtung der Pastoralen Räume und mit ihnen verbundenen Kirchengemeindeverbänden - hierzu stehen noch die Rückmeldungen der beiden Landesregierungen aus. Zunehmend werde in das Thema „Führen und Leiten“ investiert, sagte Heckmann. Entscheidend sei: „Die neuen Strukturen sollen der Seelsorge und dem kirchlichen Leben dienen!“

Der neue Leitende Priesterreferent Msgr. Ottmar Dillenburg gab einen Überblick über den Stand der Zusammenschlüsse von Pfarreien auf der Ebene der Pfarreiengemeinschaft (www.bistum-trier.de/pfarreien-einrichtungen/pastorale-raeume/pfarreifusion/). Die Vorbereitungen liefen planmäßig, so dass die Fusionen zum 1. Januar 2022 rechtssicher durchgeführt werden können. Im Rahmen der Sondierungsphase hätten die aktuellen Pfarreiengemeinschaft transparent gemacht, wann sie einen Zusammenschluss anstreben.   

Mit Blick auf die von Papst Franziskus ausgerufene Bischofssynode „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ lud der Bischof dazu ein, sich zu den Thesen zur synodalen Erfahrung des Bistums zurückzumelden, die er als Beitrag des Bistums zur Vorbereitung formuliert hat, und diese auch in Gremien und Gruppen zu bringen.

Regelmäßiges Thema ist der Stand der institutionellen Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum (www.bistum-trier.de/aufarbeitung). Hier informierte Bischof Ackermann, dass die Unabhängige Aufarbeitungskommission ihre Arbeit aufgenommen habe ebenso wie der Betroffenenbeirat. Zudem arbeiteten nun auch im Beraterstab des Bischofs Betroffene mit, was eine neue „Sensitivität und Qualität“ der Arbeit bedeute.

Christian Heckmann informiert über den Stand der Synodenumsetzung

Haushaltssicherung  im Sinne der Synode

Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg informierte über den Prozess der Haushaltssicherung (www.bistum-trier.de/haushaltssicherung), den das Bistum begonnen hat. Er stellte die Ausgangssituation dar mit unter anderem einem prognostizierten Rückgang der Kirchensteuermittel und betonte, jetzt sei die Chance, den durchaus schmerzlichen Prozess einer Haushaltssicherung zu verbinden „mit einer inhaltlichen Schwerpunktsetzung im Sinne unserer Synode“.  

Mit Blick auf die Gremienwahlen im November (www.bistum-trier.de/unser-bistum/personen-und-aemter) wies Dr. Thomas Fößel vom Arbeitsbereich Ehrenamtsentwicklung im Bischöflichen Generalvikariat darauf hin, dass das „Bild noch nicht ganz rund“ sei, weil im Januar in weiteren Pfarreien gewählt wird. Dazu gehören etwa Pfarreien, die zum 1.1.2022 fusionieren, oder Pfarreien, die von der Flutkatastrophe im Juli betroffen waren. Fößel betonte das hohe Engagement von ehren- wie hauptamtlich tätigen Frauen und Männern, das er bei der Vorbereitung und Durchführung der Wahlen erleben dürfe. Natürlich habe es mancherorts auch Probleme gegeben, etwa bei der Kandidatensuche. Aus Fößels Sicht zeigen die Wahlen, wie „not-notwendig“ die Pfarreienreform tatsächlich sei. Und er betonte: „Gremienwahlen sind kein Selbstzweck. Auch sie dienen der Entwicklung hin zu einer diakonischeren, missionarischeren und synodalen Kirche.“ Aktuell seien die Zuwahlen, Berufungen und Konstituierungen der Gremien im Gange ebenso wie die Vorbereitungen auf die Wahlen im Januar. In diesem Zusammenhang wies Fößel auf die Handreichung „Lokale Teams“ hin, die als hilfreiche Ergänzung zu den gewählten Gremien eine weitere Möglichkeit des ehrenamtlichen Engagements darstellen.

Am Ende des Treffens ermutigte Generalvikar von Plettenberg dazu, unter den geltenden Regeln für die Corona-Pandemie die Seelsorge, die Katechese und die Arbeit mit Gruppen und Gremien aktiv zu gestalten.

Das Treffen wurde moderiert von Christian Heckmann und Frank Kilian, stellvertretender Leiter des Strategiebereichs „Ziele und Entwicklung“ im Bischöflichen Generalvikariat Trier.

(JR)