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Bischof Ackermann referiert beim Katholischen Forum Koblenz:„Synode hilft, eine Vision für das Bistum zu entwickeln“

Über die Auslöser für die Diözesansynode, deren Stand kurz vor Abschluss und die Umsetzung der Ergebnisse sprach Bischof Stephan Ackermann im Katholischen Forum Koblenz.
Bischof Ackermann stellte sich in der Diskussion den Fragen und auch der Kritik des Publikums.
Datum:
1. März 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Koblenz – „Die Synode hilft mir, eine Vision für die katholische Kirche in unserem Bistum zu entwickeln, gemeinsam mit den Gläubigen im Bistum Trier.“ – Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann im Katholischen Forum Koblenz gesagt. Knapp 300 Frauen und Männer waren am 29. Februar in den Klangraum des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums gekommen, um Ackermanns Vortrag zum jetzigen Stand der Bistumssynode und seiner persönlichen Sicht auf den Gesprächsprozess zu hören. Ackermann ging zunächst auf den Auslöser ein, der ihn zu der Bistumssynode bewegt hatte: „Sowohl als Weihbischof, als auch als Bischof war ich sehr häufig im Bistum unterwegs, habe mit vielen Menschen gesprochen. Damals sei er oft gefragt worden, wann es nach den strukturellen Umwälzungen des noch unter Bischof Marx beschlossenen Plans 2020 „nochmal mehr um Inhalte“ gehe. „Mir wurde klar, dass es Veränderungen in der kirchlichen Landschaft braucht und dass es Beratung auf einer breit angelegten Ebene und auf Augenhöhe braucht.“ In Deutschland seien Diözesansynoden selten – vielleicht auch, weil es hier schon eine starke Rätestruktur mit vielen Mitspracherechten gebe. „Aber man muss bedenken, dass ich zwar als Bischof zu den Räten, Verbänden und Ehrenamtlichen direkten Kontakt habe, aber untereinander nicht immer ein reger Austausch stattfindet. Da ist die Synode ein sehr gutes Instrument, die Katholiken im Bistum mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen miteinander ins Gespräch zu bringen.“ Unter den 280 Synodalen gebe es Theologen und andere Berufsgruppen, die in ihren Beratungen nun zu einer gemeinsamen Sprache finden. 2013 sei die Synode nach einem Jahr Vorbereitungszeit gestartet. Die Arbeitsmethode – ein Wechsel aus inzwischen sechs Vollversammlung und der Arbeit in zehn verschiedenen Sachkommissionen, habe sich bisher als gewinnbringend erwiesen. Die Synode versuche, die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen – etwa eine immer individualistischere und pluralistischere Gesellschaft, den demografische Wandel und weitere Themen. „Solche Entwicklungen kann man negativ sehen, aber wir können sie auch positiv deuten und schauen, was sie uns für die Neuentdeckung des Evangeliums bringen.“ Inzwischen stehe die Synode kurz vor ihrem Abschluss im Mai 2016. Vier große Perspektivwechsel seien absehbar: Vom einzelnen Menschen denken, die Charismen der Menschen vor den Aufgaben zu sehen, weitere pastorale Räume mit stärkeren Netzwerken einzurichten und das synodale Prinzip bistumsweit zu verankern. Besonders der dritte Punkt sorge oft für Fragen und Ängste. „Es geht bei den weiten pastoralen Räumen darum, dass nicht mehr jede Pfarrei alles vorhalten kann, dass mehr Kooperationen eingegangen werden und dass Dinge, die lebendig vor Ort sind, gefördert werden, aber auch Dinge losgelassen werden. Es wird verstärkt Zentren geben, wo Menschen sich mit ihren Fähigkeiten einbringen können – ob im karitativen Bereich, ob in Familien- und Jugendzentren, oder liturgischen Zentren“, erläuterte der Bischof. Die Frage nach der Umsetzung dieses Perspektivwechsels bestimmte auch die anschließende Diskussion des Publikums mit dem Trierer Bischof. Abschließend sagte Ackermann: „Würde man mich heute nach einer Vision fragen, würde ich sagen: Den Menschen ermöglichen, wieder bewusster als Christen leben zu können und zu wissen, warum sie es sind.“